… In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte sich das Unwetter ausgetobt, und sich dann verzogen. Als ich in meinem kleinen Zimmerchen nach erholsamem Schlaf die Jalousien aufzog, blickte ich in den blauen Morgenhimmel. Nach dem Frühstück lenkte ich ganz spontan meine Schritte zum nahen Ufer der Lagune. Dank einer besonderen Wetterlage, einer Art Föhn – so hat mir das später der Hotelier erklärt – und sehr klarer Luft schien es, als würden unmittelbar hinter Venedig die ca. 150 km entfernten Südalpen empor ragen. Dieses Wetterphänomen würde sich lediglich einige Male pro Jahr zutragen. Ich gesellte mich zu den Einheimischen, die begeistert an der Mole standen, Bild um Bild schossen, und tat es ihnen gleich…
… Höchst euphorisch gestimmt nahm ich den nächsten Bus zur Vaporetto-Station. Auf der Fahrt zur Piazzale Roma am nördlichen Ende des Canale Grande konnte ich einen meiner Lieblingsplätze im Heck des Wasserbusses ergattern – man sitzt dort im Freien und kann herrlich und zumeist ungehindert in drei Richtungen fotografieren. Wie immer fesselte mich das geschäftige Treiben auf der Barino di San Marco, so wird die Wasserstraße zwischen Lido und der Altstadt genannt, und dem Canale di Giudecca…
… An der Piazzale Roma, einem der Hauptverkehrsknotenpunkte der Wasserbusse, stieg ich in ein Boot der Linie 4.2 um, und ließ mich Richtung Murano schippern. Doch davon erzähle ich ein andermal… 😉