… Schier ungezählt waren die kleinen und großen Aus- und Einblicke beiderseits meines Wegs, so dass die gut zwei Stunden der Wanderung wie im Fluge vergingen. Als ich mich wieder der Wohnung meiner Mutter näherte, verspürte ich großen Hunger und Vorfreude auf die versprochenen Rahmschwammerln, und Erleichterung, weil mir das Knie trotz der gut drei Kilometer langen Wanderung kaum Beschwerden verursachte…
… Am Donnerstag zog ich bereits zu recht früher Stunde los, ich wollte so eine Art „Probegalopp“ absolvieren, mittels einer kleinen Wanderung testen, ob mein Knie wieder voll belastbar ist. So fuhr ich mit dem Linienbus hinauf an den Rand der weiten, beinahe brettelebenen Fläche des Ortsteils Oberschönau. Ich nahm die Kamera aus dem Rucksack, packte die Wanderstecken und stiefelte frohgemut und langsam los…
… In meinem Heimatort gibt es noch einige jener uralten Bauern-Lehen. Eines der schönsten und auch am sorgfältigsten renovierten Anwesen ist das Kramerlehen, erbaut im Jahr 1461….
… Nachdem ich mich erst einmal warmgelaufen hatte, machte mir der Ausflug so richtig Spaß, und ich ließ mich kreuz und quer über die Hochebene treiben, von einem schönen Ausblick zum nächsten, ein bisschen wie eine Biene, die von Blüte zu Blüte zieht…
… Bevor ich mich an diesem Wochenende einen Monat nach meinem Unfall wieder ins Arbeitsleben wagte, packte ich meinen Reiserucksack, um zwei Tage in der Heimat zu verbringen…
… Auf der Busfahrt vom Salzburger Bahnhof nach Berchtesgaden gelang es mir zum ersten Mal, ein halbwegs ansehnliches Bild von jenen zwei markanten Felsnasen zu schießen, welche Barmstoana genannt werden, und die bei Kletterfreaks aus nah und fern ausgesprochen beliebt sind…
… Nach einer mittäglichen Stärkung mit kindskopfgroßen Speckknödeln ging es Richtung Königssee. Auf der „sündigen Meile“ zwischen der Bushaltestelle nahe des riesigen Parkplatzes und der Seelände drängt sich Geschäft an Geschäft. Es gibt viele Scheußlichkeiten zu kaufen – der diesjährige Renner scheinen fliegende Kühe zu sein, die an Drähten befestigt durch die Luft wirbeln, leider viel zu schnell für meine Kamera 😉 …
… Endlich hatten wir das Seeufer erreicht und strebten ein wenig bergwärts, zum Café „Christlieger“…
… Während wir uns mehr oder weniger geschickt durch die Pulks ungezählter Touristen wanden, entdeckte ich ein Berchtesgadener Original, das ich seit sehr, sehr vielen Jahren schon nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte – den Königssee-Indianer. Vor einer geraumen Weile hatte dieser mich zu einer Kurzgeschichte inspiriert…
… Am Ziel angekommen musste ich unbedingt die hausgemachte Enzian-Limonade probieren. Sie wird – wie der Schnaps – aus Enzianwurzeln hergestellt, schmeckt sehr gut, hat ein ähnliches Aroma wie Holunderblüten-Limo, und ist im Abgang ein kleines bisschen bitter…
… Nachdem ich bei meinem Ausflug vor einer Woche nach St. Ottilien so gut und problemlos unterwegs gewesen war, beschloß ich heute, eine längere Strecke in Angriff zu nehmen. Ich stieß in den unermesslichen Weiten des WorldWideWeb auf die Beschreibung einer Wanderung vom Bahnhof Geltendorf nach Eresing, zur unweit des kleinen Dorfes in einem Waldstück gelegenen Ulrichkapelle und -quelle, deren Wasser angeblich heilende Kräfte haben soll, und dann zu meinem neuen Lieblingsort St. Ottilien. Die Länge der Tour würde ungefähr neun Kilometer betragen…
… Nach einem Zahnarzttermin am frühen Morgen packte ich meinen Rucksack und stiefelte los, dank meiner „Zauberschuhe“ und der Wanderstecken völlig problemlos, und so leichtfüßig, wie ich seit vielen, vielen Jahren nicht mehr unterwegs gewesen war…
… Die Strecke führte durch sanft gewellte Wiesen und Felder, bestanden mit reifem, sachte im Wind wogendem Korn. Diese Wanderung war eigentlich völlig unspektakulär, nicht wie in den Bergen meiner Heimat, wo beinahe hinter jeder Kurve eine neue Sensation das Herz rascher schlagen lässt – einen zu Tal donnernden, gischtenden Wasserfall, eine dramatisch aufragende Steilwand, eine abgrundtief gähnende Schlucht. Doch diese friedvoll und geruhsam sich hin ziehenden Wege hatten ihren ganz eigenen Reiz, ich entspannte mich beim Gehen, kam zur Ruhe, fand einen kraftsparenden und doch erstaunlich raumgreifenden Rhythmus…
… Ihr wisst ja, wenn ihr ein bestimmtes Bild in groß ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Dieses wunderschöne Fleckerl Erde wird mir von Besuch zu Besuch wieder vertrauter, auch die Menschen dort…
… Romy Schneider verbrachte einen Teil ihrer Kindheit und Jugend in meinem Heimatort. Auch als sie ein international gefeierter Filmstar geworden war, entspannte sie gerne während Drehpausen im Anwesen ihrer Mutter…
… Seit dem Jahr 2009 erinnert ein Denkmal an der Ostseite des Schönauer Rathauses, ein von Walter Andreas Angerer geschaffener Negativ-Scherenschnitt, an die Schauspielerin. Der Rosenstock, welcher das Kunstwerk umrankt, trägt ihren Namen…
… hat mich am Dienstag mein Weg geführt. Ich stattete dort Petra, die ich seit einer guten Weile schon sehr schätze und bewundere, und die zusammen mit beiden Junioren und ihrer Freundin H. dort ein wenig urlaubt, einen kleinen Besuch ab. Wir verbrachten einen schönen, harmonischen und entspannten Nachmittag, bummelten durch den Ort, plauderten, tranken Kaffee, schlemmten Waffeln und Kekse, und plünderten die Regale eines sehr gut sortierten Gummibärchen-Ladens… 😉
… Ich bin vor gut zwanzig Jahren das letzte Mal in Oberstdorf gewesen. Damals ist dies noch eine recht beschauliche Ansiedlung gewesen, mit Bauernhöfen inmitten des relativ gut erhaltenen bodenständig alpenländischen Ortskerns. Mittlerweile hat sich das Dorf ungemein gewandelt, Hotelburgen im pseudo-bayerischen Stil hingeklotzt, schrille Souvenir-Geschäfte und Filialen aller gängigen Einzelhandels- und Schnellfraß-Ketten sind mit höchst unansehnlichen Auswüchsen sogenannter „moderner“ Architektur durchsetzt. Ich gewann sehr schnell den Eindruck, dass dort der einzige Sinn, das einzige Trachten inzwischen darin zu bestehen scheint, während der Sommer- und Wintersaison möglichst vielen Feriengästen möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen…
… Aber auch eine „Touristenhochburg“ wie Oberstdorf hat, wenn man genau hin- und um die vielen Scheußlichkeiten herumschaut, so manch idyllisches, romantisches, altüberkommenes Fleckerl zu bieten…
… Das kleine, dem der Legende nach enthaupteten Heiligen St. Alban gewidmete Kircherl befindet sich gut einen Kilometer in nördlicher Richtung von Dießen entfernt. Es wurde bereits um das Jahr 1.000 erbaut, und um 1770 im barocken Stil renoviert. Lediglich eine Handvoll Häuser scharen sich an diesem stillen und beschaulichen Ort um das Wallfahrtskircherl: Der protzige Altersruhesitz eines Ex-Kardinals, ein kleines Kloster und das Anwesen eines ansässigen Fischers, bei dem ich am liebsten angefragt hätte, ob er über die Nacht noch ein Zimmerchen für mich habe…
… Langsam stieg ich durch den Ort hoch zum ersten Ziel meines Ausflugs, dem Dießener Marienmünster. Ich bin keineswegs wieder katholisch geworden, und kann Religionen nach wie vor nicht viel Gutes abgewinnen, doch seitdem ich in der Residenz arbeite, habe ich ein Faible für den Barock entwickelt – und der findet sich nun mal in seinen allerprächtigsten Ausführungen in den Kirchen, die in jenen fernen Tagen erbaut worden sind…
… Ja, es stimmt, Barock macht sehr oft einen zu üppigen, schier überladenen Eindruck. Den hatte ich jedoch in keinster Weise, als ich das Münster betreten hatte. Ich finde, dass das Innere dieser Kirche ungemein lebensvoll wirkt, so, als würden sich die vielen Putti, die Heiligen und die verklärte und wunderschöne, sehr anmutige und frauliche Marienstatue nahe des Hochaltars im nächsten Augenblick in Bewegung setzen, um zu tanzen, zu jubilieren, zu feiern, sich unter die Besucher/innen mischen. Am Hochaltar gibt es übrigens insgesamt acht Gemälde, die dem Verlauf des Kirchenjahres angepasst sind, und die sich durch eine raffinierte Vorrichtung versenken und austauschen lassen…
… Ich schlenderte lange staunend und mich an der ungemein detailreichen, herrlichen Kunst erfreuend durch die ca. siebzig Meter lange Apsis, die wie eine Art Theater gestaltet ist. Dann ließ ich mich ein Weilchen nieder und gedachte lieber Mitmenschen, vor allem voller Dankbarkeit jener Person, die mit ihrer Unterschrift auf einem kleinen Formular meiner lange Jahre andauernden bitteren Armut ein Ende bereitet hat…
… Der weithin sichtbare, hoch aufragende Turm der Dießener Marienabtei ist nebst dem Heiligen Berg von Andechs eines der Wahrzeichen des drittgrößten Sees Bayerns. Seit langem schon wollte ich mir die über dem Westufer thronende Barockkirche einmal genauer ansehen, so enterte ich am herrlich frühlingshaften gestrigen Donnerstag die Regionalbahn am Hauptbahnhof und ließ mich am Starnberger See vorbei und über Weilheim dorthin kutschieren. Allein die Zugfahrt war ein Höchstgenuss – am liebsten wäre es mir gewesen, die Bahn hätte alle zehn Meter angehalten, damit ich jede mit ungezählten gelbleuchtenden Löwenzahn-Sternen übersäte Wiese vor dem hell gleißenden Panorama der Alpengipfel, jeden Weiler, jedes Kapellchen, jeden Bauernhof hätte knipsen können…
… Dießen machte auf dem ersten Blick einen eher unscheinbaren Eindruck, beim zweiten Hinsehen entdeckte ich allerdings wunderschöne Zunftzeichen und Lüftlmalereien, interessante Details, denen ich noch nachforschen werde, romantische Pforten zu überwucherten Gärten, und etliche schöne Häuser…
… Zuerst dachte ich, als ich während eines kleinen mittäglichen Spaziergangs Richtung Seelände diese bezaubernde asiatische Dame von hinten sah: „Ah, eine von diesen verrückten Japanerinnen, die hat aus Jux und Dollerei am ersten Feiertag doch glatt einen Weihnachtsmann-Mantel umgelegt.“ Doch dann sah ich die junge Frau von vorne, und musste sie unbedingt fragen, ob ich sie fotografieren dürfe, was sie freundlich bejahte. Sie trug zur Feier des Tages ein kostbar handbesticktes, bodenlanges Seidenkleid, welches sie von ihrer Großmutter geerbt hatte…
… Von der Seelände aus wirkt der an sich sehr harmlos gerundete Schönauer Hausberg Grünstein richtig „dramatisch“…
… Die weltbekannte Schauspielerin Romy Schneider verbrachte etliche ihrer Kindheits- und Jugendjahre sowie so manche Erholungspause von der Filmarbeit in meinem Heimatort. Zur Erinnerung an sie hat man nun im alten, denkmalgeschützten Königsseer Bahnhof eine permanente Ausstellung arrangiert…
… Dank des wundervollen Wetters und sicherlich guter Thermik schwebten Drachenflieger über den makellos blauen Himmel, gestochen scharf ragten ringsum die vertrauten Gipfel auf, schöne Lüftlmalerei war links und rechts des belebten Wegs zu sehen, beinahe spiegelglatt ruhten die tiefdunklen Wasser des Königssees…
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