… um das nahe Café/Restaurant „Katzentempel“ herumgeschlichen war, mich aber nie hinein gewagt hatte – alleine dort zu sitzen kam mir immer zu fad vor -, habe ich am Freitag Nachmittag meine neue Freundin Bea dorthin eingeladen. Wir verbrachten wieder einmal schöne Stunden mit Käffchen trinken, Kuchen schlemmen, plaudern, politisieren, natürlich viel lachen und selbstredend Miezen bewundern…
… Diese Freundschaft ist wie ein Geschenk des Universums – und das beruht auf Gegenseitigkeit. Wir waren beide einsam und haben uns nach jemandem Gleichgesinnten gesehnt – und dann sind wir uns vor ein paar Wochen wie zufällig über den Weg gelaufen…
… Im „Tempel“ beglücken zur Zeit insgesamt sechs ganz unterschiedliche Katzen die Besucher:innen. Sie haben ihren eigenen Ruheraum, in den sie sich zurückziehen können, wenn der Andrang zu groß und zu stressig wird. Und im Gastraum viel Kletter- und Spielzeug, kuschelige Höhlen und Kartons, um sich zu beschäftigen, gepflegt abzuhängen oder Hof zu halten. Und jetzt gibt es ein wenig Katzencontent… 😉
… Im Gastraum…
… Das fällt mir immer wieder auf, dass Miezen meinen Rollator stets höchst interessant finden… 🙂
… Was die Hohe Kunst des Chillen und Abhängens anbelangt, sind uns die Samtpfoten ganz weit voraus… 😉
… möchte ich diesen faszinierenden, geheimnisvollen, bezaubernden, verschmusten, gefährlichen, eleganten, geschmeidigen, schlauen, intelligenten, wunderschönen Geschöpfen eine Auswahl an Bildern widmen. Auch wenn ich selber seit Jahren schon keinen Stubentiger mein Eigen mehr nenne, so bleibt mein Herz dennoch für diese hinreissenden Wesen weit geöffnet. Und wer weiß, vielleicht ergibt es sich ja doch irgendwann einmal, und eine, oder besser zwei, Miezen halten wieder bei mir Einzug und bringen Schönheit und Leben in die Bude…
… und die Erinnerung an ein schönes, großes Graffiti im kurzen Tunnel einer Unterführung bei Murnau im Blauen Land, das mir am Sonntag Abend am Ende meiner Nebelwanderung bereits aufgefallen war, lockten mich vor ein paar Tagen mit schier unwiderstehlicher Macht noch einmal Richtung Staffelsee…
… Nachdem ich die Webcam-Bilder der sanft verschneiten Landschaft nahe Murnau betrachtet hatte, gab es für mich kein Halten mehr, ich schnappte mir den Rucksack, packte mich warm ein, und fuhr per Bahn gen Süden…
… Und war, je näher ich dem Ziel kam, so freudig gefesselt vom Anblick der strahlend weiß angezuckerten Berge, dass ich meinem Vorsatz, nicht mehr aus einem fahrenden Zug oder Bus zu fotografieren, ganz schnell untreu wurde…
… Dabei gelang mir auch eine Aufnahme, die ich seit etwa zwei Jahren ungezählte Male vergeblich versucht hatte: Der Blick auf den Staffelsee mit der hoch aufragenden Gebirgskette dahinter – schwierig, weil grade an der Stelle der Zug meistens noch einmal Fahrt aufnimmt, und die Reihe der neben dem Gleis gepflanzten Bäume immer wieder ins Bild huscht. Diesmal hatte ich wohl zufällig genau die einzige größere Lücke erwischt… 😉
… Nach einem kurzen Marsch hatte ich mein Ziel erreicht, die Unterführung der Straße Richtung Seehausen…
… Ich liebe diese Kuh! Sie guckt so selig, vielleicht hat sie ja ein paar besonders gehaltvolle Kräutlein genascht… 😉
… Die Fischer- und Bootshäuser von Seehausen…
… Das Seehauser Fischerstechen. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich einer Hochzeit zum ersten Mal aufgeführt, und findet seit 1985 als Auftakt eines großen Seefests am 15. August wieder alljährlich regelmäßig statt…
… Der rote Drache, Zier des Seehauser Dorfwappens. Bereits im frühen Mittelalter war der Heilige St. Michael, dessen Attribut dieses Fabelwesen ist, der Schutzpatron Seehausens, sowie der kleinen Kapelle St. Simpert auf der nahen und größten Staffelsee-Insel Wörth…
… Das schmucke Passagierschiff „Seehausen“, welches während der warmen Jahreszeiten schier unermüdlich seine Runden über den Staffelsee dreht…
… Der silberne Hecht ist nebst dem roten Drachen auch im Seehausener Wappen zu finden, und steht als Symbol für die einstige große Bedeutung des Fischfangs für das hübsche Dorf am Ostufer des Staffelsees…
… Ein Weilchen überlegte ich, ob ich langsam zurück zum Bahnhof schlendern und auf den nächsten Zug gen München warten, oder noch ein wenig weiter wandern sollte. Ich entschloss mich schnell für letzteres – es war so ein feiner, sonniger Spätherbsttag, auch wenn inzwischen in den niederen Lagen die Pracht des ersten Schnees weggeschmolzen war…
… Ein großes, hölzernes Wegkreuz, flankiert von zwei hoch aufragenden Pappeln, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Gemächlich lenkte ich meine Schritte dorthin, aufmerksam beobachtet von einem sehr hübschen, samtpfotigen Rotschopf…
… Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich das Wegkreuz erreicht, und wurde mit einem der schönsten Ausblicke auf den Staffelsee, das Seehausener Ried und die Insel Wörth belohnt…
… Lange gab ich mich dem glücklichen Schauen und Staunen hin. „Aber nun gehen wir zurück.“, maulte der Innere Schweinehund. „Du kannst mich mal, jetzt gehen wir noch ein Stückerl weiter!“, antwortete ich energisch und setzte mich wieder in Gang… 😉
… Bedächtig setzte ich meinen Weg fort. Kleinere Starenschwärme durchmaßen emsig zwitschernd und sirrend den tiefblauen Himmel. Voller Sehnsucht dachte ich daran, wie schön es wäre, einmal so einen richtig großen Vogelzug beobachten zu können…
… Ich näherte mich einer Unterführung des breiten Feldwegs, auf dem ich dahin schlenderte. Links und rechts befanden sich dichtes Gebüsch und hohe Laubbäume. Wieder vernahm ich das lustige Vogelgeplapper und erspähte in den noch voll belaubten Baumkronen eine Vielzahl metallisch glänzender Stare. Auch auf dem Weg kauerten und trippelten sie herum, mal hier, mal da pickend, schwätzend, sich zankend…
… Und dann hörte ich rings um mich herum plötzlich ein mächtiges Rauschen, Tosen und Brausen, als hätte sich ein heftiger Sturmwind aus dem Nichts erhoben, und Tausende Stare flogen auf, wogten kurz um mich herum, bevor sie in die Lüfte stiegen und davon schwirrten. Natürlich konnte ich mit meiner Kamera nur einen kleinen Bruchteil dieses riesigen Vogelschwarms einfangen – ach, hätte ich doch nur eine 360°-Grad-Knipse dabei gehabt!…
… Wenig später hatte ich die satten Weiden an der Ortsgrenze Hofheims erreicht. Eine Kuhherde stand nahe des Zauns und wartete darauf, vom Bauern in den Stall gebracht zu werden. Ich erfreute mich an ihrem Anblick und dachte so bei mir: „Das wäre schon schön, wenn ich jetzt auch noch eine hübsche kleine Bauernkatze sehen könnte.“ Wenn ich daran zurückdenke, dann scheint es mir so, als hätte das Universum einen Sinn für augenzwinkernden Humor, denn auf meinem Weg zur Bushaltestelle liefen mir dann so viele Stubentiger über den Weg wie seit langem nicht mehr… 😀
… Ich: Frau Mieze Smokey, Sie sind jetzt über sechzehn Jahre alt, und immer noch eine Schönheit. Wie machen Sie das nur?…
… Frau Mieze Smokey: Wissen Sie, ich lasse mich von meiner Haussklavin so richtig schön verwöhnen, mit allerlei Schleckerlis und Streicheleinheiten. Zusehen, wie die Zweibeinerin sich abschindet, um’s mir ja recht zu machen, ist für mich auch so eine Art Jungbrunnen. Außerdem – ich schlafe sehr viel. Und ich pflege mich ausgiebig. Für Miezen in unserem gehobenen Alter ist eine gewissenhafte Fellpflege die reinste Wellness-Kur…
… Ich: Frau Mieze Smokey, ich bedanke mich für das freundliche Gespräch…
Frau Mieze Smokey: Sehr gerne. *Gähn* Interviews machen mich immer so müde, ich muss jetzt erst mal wieder ein Ründchen schlafen…
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