… Da bin ich per Zufall im Gesichtsbuch über ein gar herrliches Zeitdokument aus meinen Kindertagen und der Heimat gestoßen: Den folgenden Bericht des Bayerischen Fernsehens über meinen früheren Lieblings-Wintersport. Was habe ich es geliebt, mit den blitzblanken Metallplatten unter den derben Winterschuhen mit Volldampf den lang gezogenen Weg den Krennbichl, einen Abhang im Schönauer Ortsteil Unterstein, hinab zu sausen. Leider konnte ich an diesem Rennen damals, vor weit über fünfzig Jahren, nicht teilnehmen, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, dann hatte ich ausgerechnet zu der Zeit einen ganz schlimmen Keuchhusten. Vielleicht wäre ich sonst auch als schneidige Gleitschuhraserin ins Fernsehen gekommen… 😉
Schlagwort: Schönau am Königssee
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… Schier ungezählt waren die kleinen und großen Aus- und Einblicke beiderseits meines Wegs, so dass die gut zwei Stunden der Wanderung wie im Fluge vergingen. Als ich mich wieder der Wohnung meiner Mutter näherte, verspürte ich großen Hunger und Vorfreude auf die versprochenen Rahmschwammerln, und Erleichterung, weil mir das Knie trotz der gut drei Kilometer langen Wanderung kaum Beschwerden verursachte…
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… Am Donnerstag zog ich bereits zu recht früher Stunde los, ich wollte so eine Art „Probegalopp“ absolvieren, mittels einer kleinen Wanderung testen, ob mein Knie wieder voll belastbar ist. So fuhr ich mit dem Linienbus hinauf an den Rand der weiten, beinahe brettelebenen Fläche des Ortsteils Oberschönau. Ich nahm die Kamera aus dem Rucksack, packte die Wanderstecken und stiefelte frohgemut und langsam los…
… In meinem Heimatort gibt es noch einige jener uralten Bauern-Lehen. Eines der schönsten und auch am sorgfältigsten renovierten Anwesen ist das Kramerlehen, erbaut im Jahr 1461….
… Nachdem ich mich erst einmal warmgelaufen hatte, machte mir der Ausflug so richtig Spaß, und ich ließ mich kreuz und quer über die Hochebene treiben, von einem schönen Ausblick zum nächsten, ein bisschen wie eine Biene, die von Blüte zu Blüte zieht…
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… Bevor ich mich an diesem Wochenende einen Monat nach meinem Unfall wieder ins Arbeitsleben wagte, packte ich meinen Reiserucksack, um zwei Tage in der Heimat zu verbringen…
… Auf der Busfahrt vom Salzburger Bahnhof nach Berchtesgaden gelang es mir zum ersten Mal, ein halbwegs ansehnliches Bild von jenen zwei markanten Felsnasen zu schießen, welche Barmstoana genannt werden, und die bei Kletterfreaks aus nah und fern ausgesprochen beliebt sind…
… Nach einer mittäglichen Stärkung mit kindskopfgroßen Speckknödeln ging es Richtung Königssee. Auf der „sündigen Meile“ zwischen der Bushaltestelle nahe des riesigen Parkplatzes und der Seelände drängt sich Geschäft an Geschäft. Es gibt viele Scheußlichkeiten zu kaufen – der diesjährige Renner scheinen fliegende Kühe zu sein, die an Drähten befestigt durch die Luft wirbeln, leider viel zu schnell für meine Kamera 😉 …
… Endlich hatten wir das Seeufer erreicht und strebten ein wenig bergwärts, zum Café „Christlieger“…
… Während wir uns mehr oder weniger geschickt durch die Pulks ungezählter Touristen wanden, entdeckte ich ein Berchtesgadener Original, das ich seit sehr, sehr vielen Jahren schon nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte – den Königssee-Indianer. Vor einer geraumen Weile hatte dieser mich zu einer Kurzgeschichte inspiriert…
… Am Ziel angekommen musste ich unbedingt die hausgemachte Enzian-Limonade probieren. Sie wird – wie der Schnaps – aus Enzianwurzeln hergestellt, schmeckt sehr gut, hat ein ähnliches Aroma wie Holunderblüten-Limo, und ist im Abgang ein kleines bisschen bitter…
… Himmlische Rauchzeichen… 😉
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… Obwohl der Wetterbericht sich ja nicht gerade optimistisch angehört hatte, präsentierte sich das Voralpenland zu Beginn des Wochenendes dank Föhn weitaus positiver als befürchtet, die Sonne schien von einem großenteils blauen Himmel, und es sah nicht danach aus, als würden sich in absehbarer Zeit schwere Unwetter entladen…
… Nachdem ich mit meiner Mutter zu Mittag gegessen und den Kurzreisen-Rucksack ausgepackt hatte, machten wir uns auf einen schönen Spaziergang. Wacker marschierten wir hoch zum Hanauer Stein, einem in meinen Kindertagen sehr beliebten, abenteuerlichen Spielrevier. Vor etlichen Jahren hatte man den großen Felsen seiner vielen und hoch gewachsenen Bäume beraubt, angeblich hätten die Wurzeln das Gestein gelockert, und der drohende Steinschlag die darunter liegenden Häuser gefährdet. Bis zum heutigen Tage habe ich mich nicht sonderlich mit dem jetzigen, vergleichsweise kahlen, Anblick des Hanauer Steins anfreunden können…
… Beiderseits des Wegs grünte und blühte es gar wunderbar – Akeleien in allen Variationen und Farben, Vergißmeinnichte, Pusteblumen, Margeriten, und eine schöne, feingliedrige, blaue Blume, die mir stets als Teufelskralle bekannt war, aber ganz sicher bin ich mir nicht mehr, ob es sich dabei auch wirklich um eine solche handelt…
… Der Ausblick von Hanauer Stein auf die Berchtesgadener Bergwelt, vor allem den Untersberg und die Schlafende Hexe, war sehr fein…
… Man hat vor einer Weile ein Ziegenpärchen am Felsen angesiedelt, im Frühling waren vier klein Zicklein zur Welt gekommen, und die Alten und die Jungtiere turnten nun auf eine schwindelerregende Weise munter nahe des ca. zwanzig Meter tiefen Abgrunds herum…
… Nachdem wir in den Ort zurück gekehrt waren, belohnten wir uns unweit des Dorfbrunnens in einem kleinen Café mit Eis, Kaffee und sehr feinem Kuchen. Die Brunnenskulptur stellt dar, wie in früheren Tagen die Kühe, die sich zur „Sommerfrische“ am südlichen Ende des Königssees und am Obersee befunden hatten, auf dem Wasser hin und her befördert worden waren. Böse Zungen ergötzen sich auch viele Jahre nach Errichtung daran, dass mehr Rindviecher von der Königseer Seite aus Richtung Schönau schauen als umgekehrt… 😉
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… Zuerst dachte ich, als ich während eines kleinen mittäglichen Spaziergangs Richtung Seelände diese bezaubernde asiatische Dame von hinten sah: „Ah, eine von diesen verrückten Japanerinnen, die hat aus Jux und Dollerei am ersten Feiertag doch glatt einen Weihnachtsmann-Mantel umgelegt.“ Doch dann sah ich die junge Frau von vorne, und musste sie unbedingt fragen, ob ich sie fotografieren dürfe, was sie freundlich bejahte. Sie trug zur Feier des Tages ein kostbar handbesticktes, bodenlanges Seidenkleid, welches sie von ihrer Großmutter geerbt hatte…
… Von der Seelände aus wirkt der an sich sehr harmlos gerundete Schönauer Hausberg Grünstein richtig „dramatisch“…
… Die weltbekannte Schauspielerin Romy Schneider verbrachte etliche ihrer Kindheits- und Jugendjahre sowie so manche Erholungspause von der Filmarbeit in meinem Heimatort. Zur Erinnerung an sie hat man nun im alten, denkmalgeschützten Königsseer Bahnhof eine permanente Ausstellung arrangiert…
… Dank des wundervollen Wetters und sicherlich guter Thermik schwebten Drachenflieger über den makellos blauen Himmel, gestochen scharf ragten ringsum die vertrauten Gipfel auf, schöne Lüftlmalerei war links und rechts des belebten Wegs zu sehen, beinahe spiegelglatt ruhten die tiefdunklen Wasser des Königssees…