… Wie ein dickes Laken hat sich Hochnebel über das sanft gewellte Voralpenland gelegt. Nur wenig Licht durchdringt die zähe, feuchte, graue Masse. Die Umrisse der Gehöfte, Scheunen, der Zäune, Wildansitze, Stallungen, Wälder verschwimmen im Dunst. Der Regionalzug trägt mich Richtung Salzburg, nach einer kurzen Busfahrt steige ich in eine Seilbahngondel, die mich rasch nach oben befördert. Und dann, ganz plötzlich, wölbt sich über mir das wundervoll blaue Himmelszelt. Und die von Schnee und Eis gekrönten Berggipfel der Heimat scheinen auf dem weißen, stumm brodelnden Wolkenmeer zu treiben, als wären sie schwerelos…
Schlagwort: Schönfeldspitze
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… Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt mit Zug und Bus musste ich erneut umsteigen – in eine Seilbahn-Gondel. Bevor ich mein Ticket erstand, fragte ich den netten Mann an der Kasse: „Und? Wie ist die Sicht oben?“ Er antwortete mir mit einem wunderschönen strahlenden Lächeln: „Oh, gut. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nicht enttäuscht sein werden.“…
… Lautlos, mit leichtem Schaukeln, setzte sich die geräumige Kabine in Bewegung. Außer mir befand sich lediglich eine kleine Gruppe Skifahrer/innen an Bord. Nach wenigen Metern schon waren wir von einer schier undurchdringlichen Nebelmasse umgeben. Seltsam unwirklich fühlte sich unsere Fahrt an, als wären wir fern von Raum und Zeit…
… Und dann – von jetzt auf gleich – hatten wir das bauschige Wolkenmeer hinter uns gelassen. Über uns wölbte sich ein wundervoller, klarer, tiefblauer Winterhimmel, und die Berggipfel ringsum schienen in der sanft strudelnden, weißlichen Masse unter uns zu schweben…
… Wie die Rücken urzeitlicher Riesenfische ragen die Salzburger Hausberge aus der Nebelgischt…
… Die tief verschneite Toni-Lenz-Hütte unterhalb der Schellenberger Eishöhle…
… Die Berge meiner Heimat in winterlicher Pracht…
… Die markante Pyramide der Schönfeldspitze…
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… darf man sich ab und an schon mal gönnen. So fuhren wir am Donnerstag nach dem Mittagessen und einem kleinen Päuschen mit dem Bus nach Berchtesgaden, um auf der Dachterrasse des noblen Hotels „Edelweiss“ Kaffee zu trinken. Unsere Cappuccini waren hervorragend, desgleichen die Torte aus hellem und dunklem Schokomousse. Und die Aussicht auf meine Heimat und die Berge ringsum wunderschön…
… Blick nach Süden auf die Franziskanerkirche, dahinter unser kleines „Matterhorn“, die Schönfeldspitze, die wie eine Pyramide das Steinerne Meer überragt und rechts daneben das Watzmann-Massiv…
… Noch einmal der König Watzmann mit seiner etwas kleineren Frau und den sieben Kindern, davor die evangelische Kirche, und mein absolutes Traumhaus: die Villa Marienfels, nach ihrem Erbauer auch Villa Pintsch genannt…
… Die Häuser am und rund um den sogenannten Doktorberg, dahinter ragt der Untersberg empor…
… Der Lockstein thront über Berchtesgaden, von dort oben hat man einen wundervollen Blick über den gesamten Talkessel und die ringsum aufragenden Berggipfel. An hohen Feiertagen wie z. B. Weihnachten versammeln sich die Weihnachtsschützen auf seiner Kuppe, und das wuchtige Donnern ihrer klobigen Böller hallt rollend durch das Tal…
… Der große, lang gezogene Gebäudekomplex in der Bildmitte ist das Berchtesgadener Schloss, einstmals sehr beliebtes Domizil der Wittelsbacher Herrscherfamilie, die in meiner Heimat sehr gerne Jagdferien verbracht hatte. Überragt wird das stattliche, hochherrschaftliche Anwesen von den Zwillingstürmen der Stiftskirche…