… hat es mich neulich wieder einmal verschlagen. Genauer gesagt nach Schlehdorf, einem ruhigen Bauerndorf, das von einem altehrwürdigen, barocken Kloster, welches bereits vor über 1.300 Jahren gegründet worden ist, überragt wird…
… Ich wanderte still genießend vor mich hin. Über mir kreiste ein Raubvogel, ein Gartenrotschwanz, der auf einem Dachfirst thronte, verfolgte seinen Flug sehr aufmerksam…
… Eine gstandne Bauernkatze spazierte selbstbewusst und graziös auf Samtpfoten über die herrlich grüne Frühlingswiese…
… Auf einer feuchten Wiese nahe des winzig kleinen Karpfsees, etwas westlich vom Kochelsee gelegen, breiteten sich wahre Teppiche von Sumpfdotterblumen aus…
… Eine hübsche Murnau-Werdenfelser-Kuh ließ sich gerne von mir bewundern…
… Auf einer Weide nahe des Seeufers genossen einige Islandpferde den milden Sonnenschein…
… Schafe strahlen stets eine tiefe, friedvolle Ruhe aus…
… Auweh, diese Vogelscheuchin hat aber scho a ganz ordentliche Schlagseite!… 😀
… konnte ich meiner „Leidenschaft“ für spontane Entscheidungen mal wieder so richtig ungehemmt frönen… 😉
… Eigentlich wollte ich die zu Beginn der Hitzewelle aufgeschobene Wanderung von Aidling oberhalb des Riegsees nach Habach endlich nachholen, ich war schon seit Wochen nicht mehr so richtig im Blauen Land unterwegs gewesen. Am Murnauer Bahnhof angekommen musste ich feststellen, dass mein Lieblingsbus DB 9631 während der Ferienzeit zur gewohnten Zeit leider nicht fährt. Ich hätte über eineinhalb Stunden warten müssen, und dann von Habach aus mit den Öffentlichen keine Möglichkeit mehr gehabt, wieder nach München zu gelangen…
… Ein paar Minuten lang stand ich recht ratlos herum – und enterte dann kurz entschlossen den Linienbus Richtung Kochel. Ist wurscht, dann schau ich mir das Gestüt Schwaiganger an. Kurz vor der Haltestelle warf ich dieses Vorhaben dann aber wieder über den Haufen, irgendwie zog es mich doch nicht so recht dorthin. Ein kurzer Rundgang durch’s Freilicht- und Bauernmuseum Glentleiten? Auch das begeisterte mich nicht wirklich. In Schlehdorf am Kochelsee verließ ich dann ganz einer plötzlichen Eingebung folgend den Bus. Jetzt hab ich’s! Ich wandere von hier nach Kochel, und fahr dann mit dem Zug nach Hause…
… Wohlgemut machte ich mich auf die Strümpfe – und entdeckte bereits nach wenigen Metern ein Hinweisschild auf die Motorschifffahrt Kochelsee. Beim genaueren Hinschauen durfte ich zu meiner großen Freude auf dem Fahrplan entdecken, dass in Kürze eine Rundfahrt der „Herzogstand“ starten würde. So begab ich mich wohlgemut an Bord…
… Der wunderschön tiefgrüne Kochelsee ist ca. 6 Quadratkilometer groß, im Süden von hoch aufragenden, dicht bewaldeten Bergen begrenzt, an die nördlichen Ufer grenzt eine sehr flache Moorlandschaft, weit gleitet der Blick darüber hinweg ins Voralpenland. Er wird hauptsächlich von der Loisach gespeist, die nahe Schlehdorf in den See hineinfließt, und bei Kochel wieder hinaus. Das ist übrigens auch eine sehr schöne Ortschaft, die ich mir bei Gelegenheit einmal gründlich aus der Nähe ansehen werde…
… Der Maler Franz Marc hat hier einige Jahre seines Lebens und Schaffens verbracht, ihm und seinen Werken ist ein Museum auf einer Anhöhe südlich Kochels gewidmet…
… Ich verbrachte geruhsame eineinhalb Stunden an Bord der „Herzogstand“. Nachdem ich das Schiff wieder verlassen hatte, stellte sich mir nun die Frage, ob ich mein Vorhaben, nach Kochel zu wandern, jetzt noch in Angriff nehmen oder doch lieber mit dem Bus weiter fahren wollte. Ich entschied mich für letzteres, und war binnen einem knappen Viertelstündchen am Bahnhof von Kochel angelangt. Doch damit war noch lange nicht Schluss mit den Spontanentscheidungen… 😉
… Auf dem Weg durch’s Moor zur Anlegestelle…
Erste Herbstboten
… Auf dem See, der großenteils zu meiner Überraschung sehr still war, bei weitem nicht so überlaufen wie neulich der Eibsee…
… Zu meiner ganz großen Freude durfte ich einen kleinen Trupp Gänsesäger erspähen, in unmittelbarer Nähe zog ein Haubentaucher gelassen dahin. Deutlich erkennbar die Ähnlichkeit zwischen beiden Vogelarten…
… Der Fisch, den Haubentaucher senior gefangen hat, ist fast größer als der halbwüchsige, gierig bettelnde Filius… 😉
… Wohin es mich nach meiner Ankunft am Kocheler Bahnhof verschlagen hat, davon erzähle ich euch morgen… 😉
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