… Nach etwa einer Stunde Schmausen, Staunen und Leute beobachten verließ ich das Café Central und grinste dabei so glücklich wie ein Honigkuchenpferd, hatte ich mir damit ja einen lang gehegten Wunsch erfüllt…
… Weder die knappe halbe Stunde Wartezeit noch die ca. zwölf Euro für Kaffee und Torte hatten mich gestört. Warten muss man doch ohnehin so oft – im Supermarkt, beim Arzt, beim Bäckerladen nebenan, in der Kantine, an der Kasse im Kino, an der Tanke etc. Zudem sind die Lebenshaltungskosten in Österreich zwischen 10 % und einem Drittel höher als hier, da sollte man schon damit rechnen, bei einem Café- oder Restaurantbesuch um einiges tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Und bevor ich mir irgendeinen industriell hergestellten und mit allerlei fragwürdigen Zusatzstoffen versehenen Billigfraß zwischen die Kauleisten stopfe, spare ich lieber das Geld und gönne mir dafür ein paar Mal im Jahr etwas Besonderes, ein kulinarisches Kleinod, das mit ausgewählten Zutaten, Sorgfalt und großer handwerklicher Kunst hergestellt worden ist, und beim Genuss glücklich und zufrieden macht. Zudem war der Service auserlesen, ein sehr höflicher und zuvorkommender Ober nahm sich meiner an, rückte mir Tisch und Stuhl zurecht, fand eine nahe Ecke für den Rollator, wo er niemanden störte, nahm mir die Jacke ab und hängte sie für mich auf… 😉
… Das Palais Ferstel beeindruckt aber nicht nur durch das schöne und traditionsreiche Café Central, es hat auch eine absolut sehenswerte Passage…
… An der Schottenkirche. Leider hatte der kleine Bonbonladen über die Mittagszeit geschlossen… 😉
… Ende September gastierte auf dem großen Platz vor dem Wiener Rathaus der weltberühmte Zirkus Roncalli, flankiert von allerlei Trink- und Fressbuden, denen die verführerischsten Düfte entströmten…
… Natürlich musste ich auch nachsehen, wie weit die umfassende, bereits mehrere Jahre andauernde Renovierung des nahen österreichischen Parlaments seit Ende Juli gediehen war. Den großen und blickdichten Bauzaun hatte man bereits entfernt, wenn alles gut läuft, dann wird man am 12. Januar 2023 mit einem großen Festakt die Wiedereröffnung begehen können…
… Fast könnte man meinen, der Typ im Blaumann verneige sich vor der Pallas Athene und den vor ihm aufragenden Heiligen Hallen, aber er hat nur mit einem Steinschleifer eine Stufe etwas geglättet… 😉