… führte ich vor gut zwei Wochen meinen Besuch. G. meinte zunächst „Den kenn‘ ich schon, da war ich schon.“, ließ sich dann aber von mir überzeugen, dass sie vor einigen Jahren mit mir lediglich den kleinen Teil des Parks nahe des Schlosses besichtigt hatte…
… Am 5. Juni waren die Temperaturen noch angenehm, und das schier überbordende, duftende Grün ringsum eine Wohltat für die Sinne. Auf dem Hartmannshofer See breiteten sich Seerosenteppiche aus, Rehe ästen fast ohne Scheu nahe der gepflegten Wege, Wasserlilien und wilde Rosen blühten, meine Lieblingsbrücke zeigte sich in all ihrer frühsommerlichen Schönheit, winzige Entenküken suchten Zuflucht unter den Flügeln ihrer Mutter, ein Graureiher stand zur Statue erstarrt am Rande des großen Kanals, ein sehr kleines Gössel watschelte unsicher einher, und das harmlose Hexenhäuschen lockte nicht nur kleine Kinder an…
… Ich wünsche euch einen angenehmen Wochenteiler!…
… bevor es eine strenge Ausgangssperre geben wird, war ich am Mittwoch Nachmittag im Nymphenburger Schlosspark. Denn nach allem, was ich in den vergangenen Tagen beobachtet habe, wird es wohl dazu kommen. Denn da sitzen in Straßencafés und einem kleinen Biergarten nach wie vor die Leute dicht an dicht. An einer Mauerlücke, dem sogenannten Durchblick, an der Westseite des großen Parks waren etliche „Corona-Partys“ im Gange, mit jungen Menschen, die eng beieinander lagerten, der Alkohol floß anscheinend in Strömen und aus mitgebrachten Musikanlagen dröhnte lautes Techno-Getöse. Mittlerweile müsste es auch Diejenigen, deren Denkbirne die Größe eines Amöbenhirns nicht überschreitet, verstanden haben, dass die Lage sehr ernst ist, und auch warum die derzeitigen Notfallregelungen in Kraft getreten sind…
… Ich gab mir Mühe, alles Unangenehme für eine Weile auszublenden, und spazierte langsam und mit schussbereiter Kamera durch das weitläufige Areal…
… „Cool bleibn!“, schien der kleine Waldkauz Nepomuk am Ufer des großen Schlosskanals zu murmeln…
… Ein Zaunkönig sauste so emsig umher, dass ich viel Mühe hatte, ein zumindest halbwegs scharfes Konterfei von ihm zu machen…
… Zu meiner Freude erteilte Kasimir, der zweite, berühmte Kauz im Park, eine ausgedehnte Audienz, und ließ sich ausgiebig bewundern und bestaunen. Er ist so ein zauberhaftes, verzauberndes Geschöpf, jeder Mensch, der ihn sieht, geht mit einem Lächeln weiter…
… Das an einem dichten Vorhang blühender Forsythien sachte vorbei gleitende Wasser eines Kanals wirkte wie flüssiges Gold…
… Ein fescher Buchfink beäugte mich keck…
… Im großen Teich beim Schlösschen der Badenburg machten einige männliche Blässrallen einen auf „dicke Hose“…
… Aus dem Imponiergehabe wurde unverhohlenes Drohen…
… Es entwickelte sich rasch eine handfeste Rauferei…
… Ein elegantes Fischreiher-Paar genoss die warme Frühlingssonne und widmete sich der Gefiederpflege…
… Und dann hatte ich noch eine ganz wunderbare Begegnung mit einem jungen Rehbock…
… Das frische Frühlingsgrün, das an den Sträuchern zu sprießen beginnt, schien dem jungen Tier ausgesprochen gut zu schmecken…
… Am Sonntag hatte es ca. fünfzehn Stunden lang ununterbrochen geschneit. Nachdem sich am Montag morgen die grauen Wolken verzogen hatten, war München in eine dicke, weiße Schneedecke gehüllt. So machte ich mich nach dem Mittagessen samt Kamera auf den Weg in den großen Park der Nymphenburger Schlossanlage. Eigentlich wollte ich nur eine kleine Runde drehen, vielleicht ein Stünderl lang, mehr nicht. Doch dann war ich von der glitzernden, schneeigen Schönheit ringsum so begeistert, dass ich Stund um Stund die Wege entlang spazierte, und auch einige Male im fast kniehohen Schnee kreuz und quer durch Wald und Wiesen stapfte – was sehr gut getan hatte! Erst nachdem die Sonne hinter den wolkigen Horizont gesunken war, strebte ich dem nächst gelegenen Ausgang zu…
… Stellenweise sind die Bäume im Park noch gut belaubt, der Herbststurm vor einer Woche hat hier im Süden nicht gar so heftig gewütet. Uralte Bäume wirken wie Phantasiegestalten, die kleinen Schlösschen und Klausen erwecken den Anschein, als wandele man durch ein Märchenland. Ein einsames Gänseblümchen behauptet sich eisern inmitten des Meeres verwitternden Herbstlaubs. Die nun bereits sehr früh untergehende Sonne wärmt mit ihren letzten Strahlen die hoch aufragenden Fassaden des prachtvollen Schlosses, der fast volle Mond stiehlt sich hinter den Giebeln hervor. Der versinkende Stern setzt den Himmel hinter dem weitläufigen Palast in Brand…
… Nach dem Besichtigen der Badenburg spazierte ich quer durch den riesigen Park, am griechischen Hirtengott Pan vorbei und über den großen Kanal meinem letzten Ziel entgegen, der kleinen Pagodenburg. Sie wurde im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel im Jahre 1719 als exklusiver Tee-Pavillon geschaffen. Der schmucke zweistöckige Bau ist inzwischen eines der herausragenden Zeugnisse der in jenen fernen Tagen üblichen, verspielten China-Mode…
… Am kleinen See. Blässhühnchen sind fleißig zugange, Nester zu bauen oder unliebsame Eindringlinge zu verscheuchen. Enten im Landeanflug können schon drollig aussehen…
… Links und rechts des Wegs tun sich immer wieder regelrechte Teppiche von Frühblühern auf…
… Die entzückende Pagodenburg…
… Ich kann mir das schon gut vorstellen, hier mit einem köstlichen, kühlen Drink in der Hand, lässig und entspannt auf eine Chaiselongue hingestreckt, den Stimmen der Natur zu lauschen, vor mich hin zu träumen, Musik zu hören, Fünfe grade sein zu lassen… 😉
… Von der Amalienburg schlenderte ich gemächlich einen dunklen, gemächlich ziehenden Kanal entlang in Richtung des kleinen Sees im Nymphenburger Schlosspark. Auf halber Strecke befindet sich rechterhand das sogenannte Dörfchen, eine Handvoll eingeschossiger, kleiner Anwesen, die sich um das sogenannte Grüne Pumphaus scharen, von dem aus die Springbrunnen und Fontänen der Schlossanlage mit Wasser versorgt werden. Zu Zeiten der Bayerischen Kurfürsten und Könige diente das Dörfchen, zu dem ein weitläufiges Bibergehege gehörte, als Unterkunft für Jagdgehilfen und Gärtner, heute wohnen Angestellte der Bayerischen Schlösserverwaltung darin…
… In Zeiten, als man mit dem Wasser bei der Körperpflege noch höchst sparsam umzugehen pflegte, ließ Kurfürst Max Emanuel im Nymphenburger Schlosspark die sogenannte Badenburg erbauen, mit einem höchst luxuriösen, kleinen Hallenbad, die Wände einiger der diese historische Rarität umgebenden Räume sind mit den ersten, gedruckten, aus China importierten, Papiertapeten versehen…
… Im Dörfchen zu wohnen könnte mir auch gefallen…
… Auf dem Weg zur Badenburg…
… E voilá – kurfürstliches Lustschlösschen mit Hallenbad… 😉
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