… Wenn ich Besuch erhalte, und wir durch die Innenstadt stiefeln, dann lautet eine meiner Fragen stets: „Bist du schwindelfrei?“ Wird dies bejaht, dann geht es hoch auf den Turm des Münchner Rathauses. Denn von dort hat man einen geradezu grandiosen Blick über die Isarmetropole, und bei guter Wetterlage sogar auf die Bergmassive der Nordalpen…
… There is one question I often use to ask friends that visit me: „Are you afraid of heights?“ If the answer is „No!“ I take them up to the tower of the Munich Town Hall. From there one has a wonderful view over the city, and if the weather is fine even to the Northern Alps…
Die Frauenkirche
Der Turm des Oidn Peter
Blick auf das Alte Rathaus
Der Innenhof des Münchner Rathauses
Da scheint es in den Bergen ordentlich zu stürmen
Theatinerkirche, Ludwig- und Leopoldstraße
Der Olympiaturm
Siegestor, die Universitätskirche, und die Highlight-Towers
… der Berchtesgadener Talkessel erfüllt von urtümlich anmutendem Brüllen und dem Geläut teils schwerer Kuhglocken. Die Strohbuttmandln und Fellkramperl treiben an der Seite des Heiligen Nikolaus ihr Unwesen. Dieser Brauch geht vermutlich sogar bis in die Zeit der Kelten zurück, und wurde im Laufe der Jahrhunderte, nachdem das Christentum nach Europa gebracht worden ist, sozusagen in den neuen Glauben integriert. Der Lärm sollte ursprünglich böse Geister vertreiben, damit man unbeschwert nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember ins neue Jahr starten konnte. Das Schlagen junger Mädchen (und auch alter Frauen, wie ich schmerzhaft feststellen musste 😉 ) sowie junger Burschen, und das Beschmieren der Gesichter mit Ruß symbolisiert einen ebenfalls uralten Fruchtbarkeitsritus…
… Alle Jahre wieder kommt dieser Tage in etlichen Internetforen und den Medien die Frage auf, ob die gruseligen Masken der Kramperl und Buttmandl und die unheimliche Stimmung, die sie ohne Zweifel verbreiten, kleinen Kindern nicht gar seelischen Schaden zufügen würden. Ich denke nicht. Wer im Alpenraum lebt, wächst mit derlei auf. Man kennt die Geschichte dieses Brauchtums, und ist mit Recht stolz darauf. Die Buttnmandl- und Kramperl-Bassn (Gruppen), die rund um den Nikolaustag unterwegs sind, haben es in der Regel auf Halbwüchsige abgesehen, kleine Kinder haben normalerweise nichts vor ihnen zu befürchten. Zudem bin ich der Meinung, dass der niveaulose und vor Sex and Crime nur so strotzende Müll, der bereits untertags in diversen Fernsehprogrammen ausgestrahlt wird, kleinen Menschen mit Sicherheit mehr schadet als ein leichter Schlag mit einer Haselnussgerte einmal im Jahr…
… Hier einige Impressionen vom 5. Dezember im Markt Berchtesgaden:…
Mulis und Soldaten der Gebirgsjäger-Tragtierkompanie paradieren vorbei
Der Nikolaus!
Und jetzt geht das wilde Treiben los!
Der Kehlstein lugt über die Dächer des Wittelsbacher Schlosses
… Begonnen hat man mit dem Bau einer der größten, vollständig erhaltenen Burganlagen Europas bereits in der Römerzeit – während Ausgrabungen aufgrund von Restaurierungsarbeiten hat man von 1995 bis 1998 nicht nur die Reste einer über 2.000 Jahre alten Befestigungsanlage, sondern auch einen Brennofen mit zwei Kammern, der höchstwahrscheinlich für die Gewinnung und Bearbeitung von Metallen genutzt worden ist, frei gelegt…
… Ende des 11. Jahrhunderts wurden auf dem Festungsberg unter Leitung des damaligen Erzbischofs Gebhard ein Wohnturm, ein Wohngebäude, eine Kirche und ein Mauerring errichtet. Bereits im 12. und 13. Jahrhundert erreichte die Hohenfeste ihre beeindruckenden Ausmaße von über 14.000 qm. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde kontinuierlich umgebaut, eingerissen, neu errichtet, restauriert. Nach Ende der über viele Jahrhunderte währenden Epoche der Salzburger Erzbischöfe, die teilweise die Burg als Residenz nutzten, fungierte sie lange Zeit als militärisches Depot und Kaserne…
… Zur Besichtigung der Festung, die mittlerweile zu den am meisten besuchten Touristenattraktionen Österreichs zählt, gelangt man ganz bequem mit einer Standseilbahn. Dieses Konstrukt existiert seit gut einhundertdreißig Jahren, noch immer trägt eine 1892 errichtete Stahlfachwerkbrücke die mittlerweile hochmodernen großen Kabinen. Den allerersten „Aufzug“ zur Burg baute man allerdings bereits im Mittelalter. Mit ihm wurden Baumaterial und Versorgungsgüter nach oben transportiert…
… Nach kurzer Fahrt darf man ganz wunderbare Ausblicke auf die altehrwürdige Mozartstadt und die salzburgisch-bayerische Bergwelt genießen…
Die Hohen Tauern
Göll, Brett, Kehlstein, und davor das Skigebiet Rossfeld
Jenner, Wildalmkircherl, Nieder- und Hochbrunnsulzen
Untersberg
Staufen und Zwiesel
… Eine kleine Rätselfrage: Von welchem weltberühmten Musical wurden einige Szenen in dem kleinen Schlösschen gedreht, das auf diesem Foto zu sehen ist?… 😉
… Vor einigen Jahren sah ich eine TV-Dokumentation über alteingesessene Salzburger Familien, traditionsreichen Handwerksbetriebe und alten Läden. Dabei kam die Sprache auch auf die Steingasse, und was da im Laufe der nächsten Minuten gezeigt wurde, fand ich recht interessant. Ich nahm mir fest vor, dieser Straße mal einen Besuch abzustatten. Aber wie das so ist, entweder kam mir bei meinen Ausflügen nach Salzburg etwas dazwischen, oder ich war nach einer ausgedehnten Tour zu müde…
… Am Mittwoch jedoch machte ich ernst. Am Platzl nahe der Staatsbrücke stieg ich aus, wandte mich nach rechts und begab mich frohgemut auf den Weg…
… Neben dem Fluß Salzach war in längst vergangenen Zeiten die Steingasse der Haupthandelsweg in sowohl nördliche als auch südliche Richtung. Es war eine der belebtesten Straßen der Alpen. Nicht nur die schwerfälligen Salzfuhrwerke rumpelten Tag für Tag durch das alte und enge Steintor, auch bodenständige Handwerksbetriebe hatten beiderseits der Gasse Heimstatt gefunden – z. B. Hafner, Töpfer, Gerber und Färber. Bis zur Salzachregulierung Mitte des 19. Jahrhunderts besaßen die meisten der imposanten Häuser, die zum Teil heute noch stehen, auf der Rückseite direkten Zugang zum Fluss und prachtvolle Gärten…
… Großenteils ist die Steingasse sehr schmal. Viele der Anwesen scheinen direkt in den Fels des hochragenden Kapuzinerbergs gebaut worden zu sein. Alte, verwitterte Türen, schmale und steile Treppenaufgänge, sowie halb verfallene Türmchen verleihen der Straße eine geheimnisvolle, manchmal sogar etwas düstere Atmosphäre. Nach dem Passieren des Inneren Steintors hat man einen herrlichen Ausblick auf die Salzburger Altstadt…
… Je weiter östlich man gelangt, umso breiter wird die Steingasse. Am 1660 erschaffenen Engelsbrunnen mündet sie schließlich in die Arenbergstraße…
… Ihr wisst ja, ein Klick auf’s Bild macht dieses groß… 😉
… An dieser Stelle möchte ich meinen Followern, den langjährigen sowie den neu dazu gekommenen, ein ganz herzliches Dankeschön sagen. Es ist Tag für Tag eine große Freude, euch hier zu haben… <3
… Überaus gut gestärkt setzte ich meine Wanderung fort, vorbei am Oberahornkaser, der nur eine kurze Strecke von der Gaststätte entfernt liegt. An dieser Almhütte kann man gut die traditionelle Bauweise erkennen, ein Anwesen, das sich förmlich in die Bergwiesen zu ducken scheint, mit schindelgedecktem Dach, das zum Schutz gegen Sturmwinde mit großen Steinen beschwert wird…
… Nahe des Kasers hielt sich eine kleine Herde junger Rindviecher auf, grasend, wiederkäuend, dösend. Eines davon erwies sich als ungemein verschmust, es drückte sich sanft gegen mich, und genoss sichtlich mein Kraulen und Streicheln. Eine junge Kuh schlief so entrückt und fest, dass sie nicht einmal wach wurde, als ich recht nahe an ihr vorbei stiefelte. Kein Wunder, dass die Bergbauernmilch meiner Heimat so fein schmeckt, bei dermaßen tiefenentspannten Viechern… 😉
… Oberhalb der Rinder befanden sich einige Ziegen, die mit viel Geschick das Geäst eines Schatten spendenden Baumes plünderten…
… Eine fast perfekte oberbayerische Almidylle…
… Im kühlen, herb duftenden Bergwald. In der Höhe machte sich die glühende Spätsommersonne noch weitaus bemerkbarer als unten im Tal, ich genoss daher die kurzen Aufenthalte im wohltuenden Schatten spendenden Hochwald sehr…
… Wie ein Kunstwerk mutet die kühne Konstruktion der Rossfeld-Panoramastraße an…
… An einem schwindelerregend steilen Abhang grasten in aller Ruhe Schafe, die anscheinend wie die Gemsen klettern können…
… Während ich auf den Bus wartete, der mich zurück ins Tal bringen würde, leistete mir ein ausgefallen gefärbter Heuhüpfer Gesellschaft…
… Nach meinem Ausflug in die Bergwelt meiner Heimat wandte ich mich nun wieder Salzburg zu, denn dort wollte ich mir vor meiner Rückfahrt nach München noch eine ganz besondere Gasse ansehen…
… Nachdem wir feststellen mussten, dass das von uns voller Sehnsucht angepeilte Café ohne Angabe von Gründen geschlossen hatte, schleppten wir uns weiter, bis wir im Ortskern in eine sehr gediegene Lokalität gerieten, sehr freundlich und zuvorkommend bedient wurden, und endlich unsere Gelüste stillen und uns stärken konnten. Danach machten wir uns auf den Rest des Wegs zurück zum Auto, das S. am See in der Nähe einer kleinen Fabrik geparkt hatte. Als wir endlich den fahrbaren Untersatz erreicht hatten, inzwischen war es früher Abend geworden, fielen wir uns erleichtert und stolz in die Arme. Donnerwetter, was waren wir trotz unserer Blessuren noch gut drauf! Wir hatten es geschafft!…
… Mein Lieblingsbauernhaus. Das habe ich schon seit langem immer wieder quasi aus der Ferne bewundert, wenn ich mit S. in der Kocheler Gegend unterwegs gewesen bin…
… Der berühmte Schmied von Kochel. Er soll als kraftstrotzender und riesiger Siebzigjähriger einer der Anführer des Bauernaufstands im Spanischen Erbfolgekrieg gewesen sein, der in der furchtbaren Sendlinger Mordweihnacht (1705) gipfelte. Mittlerweile gilt es aber als ziemlich sicher, dass es sich bei diesem Volkshelden um eine Sagengestalt handelt, die erfunden wurde, um die Niederlage der bayerischen Bauern erträglicher zu machen…
… Der Weg von Kochel zurück zum Auto führte uns eine sanfte Anhöhe hinauf. Von dort hatten wir noch einmal einen sehr schönen Ausblick auf den See…
… Geschafft! Hurra! Das Ende unserer wagemutigen Bergtour ist erreicht…
… Nach dem großen Lainbachfall marschierten wir noch ein Weilchen bergan, dann wurde der Weg wieder breiter und stufenlos. Es ging talwärts zurück Richtung Kochel, manchmal durchaus ein wenig steil. S. fand im lichten Wald einen abgebrochenen Ast, der sich gut als Gehstock verwenden ließ, ich hatte ohnehin meine Wanderstecken dabei, da ich mich mit ihnen mittlerweile am besten und sichersten bewegen kann. Wir plauderten angeregt, ließen unsere Blicke schweifen, und entdeckten am Wegesrand so manche Kuriosität, wie z. B. diese anscheinend ganz romantisch Wurzelhändchen haltende Bäume:…
… Als wir nahe Kochel den Waldrand erreicht hatten, prallten wir förmlich gegen eine Wand aus Hitze. Tapfer marschierten wir weiter, die Sehnsucht nach einem großen Glas kühlen Wassers, einer belebenden Tasse Kaffee und einem leckeren, kalorienreichen Stück Kuchen bzw. Torte trieb uns voran. Auf einer buckligen Weide über uns ruhte lässig eine wiederkäuende Kuh, sie wird sich wohl gedacht haben: „Mei, san de deppert, sich bei dera Hitz‘ a so schindn!“… 😉
… Es ging an einem alten Stadl vorbei, und dann lag das Voralpenland in seiner sanften Schönheit vor uns…
… Anfang der Woche habe ich mal wieder meine liebe Freundin S. besucht. Wir beschlossen spontan, nahe des idyllischen Kochelsees ein wenig herum zu wandern, am besten im Wald, um der drückenden Sommerhitze zu entfliehen. S. hatte mir schon öfters von der Tour zu den Lainbachfällen erzählt, sie hatte in Erinnerung, dass der Weg dorthin ein sehr schöner sei, und leicht zu bewältigen. So stiefelten wir wohlgemut los…
… Es ging zunächst auf einem sehr gut ausgebauten und breiten Weg sanft bergan, im wohltuenden grüngoldenen Schatten des Bergwaldes. Allmählich wurde der Pfad ein wenig abenteuerlicher, führte über holprige Wurzeln und Steine, und ungezählte hölzerne Stufen. Für körperlich Unversehrte ist die Wanderung zu den Lainbachfällen ein Leichtes. S. und ich mussten uns teilweise ganz schön anstrengen, meine Freundin wegen ihrem operierten Knie, das ihr nach wie vor Probleme bereitet, und ich wegen der Muskelerkrankung, die mir vor allem beim Erklimmen höherer Stufen zu schaffen machte. Aber der herrliche Wald und der munter murmelnde und plätschernde Bach ließen uns alle Mühsal vergessen, bedächtig und langsam und mit Pausen zwischendrin tasteten wir uns bergwärts…
… „Bergfex“…
… Am großen Lainbachfall. Malerisch fällt das Wasser aus großer Höhe in einen beachtlich tiefen Gumpen. Je nach Sonneneinstrahlung wechselt die Stimmung. Wir verweilten dort für längere Zeit, die angenehm frische Luft, das Brausen und Toben des Falls genießend. Und natürlich den Triumph, dass wir unser Ziel trotz unserer Handicaps erreicht hatten…
… um den zur Zeit noch sehr stillen und idyllischen Hintersee in meiner Heimat habe ich neulich gemacht. Ein bisserl ziert er sich noch, der Frühling, der Himmel wirkte bisweilen düster, in den Senken und kleinen Seebuchten liegen noch Schnee und Eis. Doch kleine blaue, rosige, weiße und gelbe Blütenkelche strecken sich bereits aus dem vorjährigen Laub, und wenn der Wind nicht wehte, dann verwöhnte die durch immer größer werdende Wolkenlücken blitzende Sonne mit erstaunlich kraftvoller Wärme…
… In fast 1.800 Metern Höhe war es erstaunlicherweise um einige Grad wärmer als unten im nebelverhangenen Tal. Klar war die Luft, die Fernsicht ungetrübt. Der Schnee war fest, trocken und knirschte beim Gehen unter meinen Füßen. Wohlgemut machte ich mich mithilfe der Wanderstecken auf den Weg zum Gipfel des Salzburger Hochthrons. Ich genoss das Dahinschreiten, legte immer wieder kleine Fotopausen ein, völlig überwältigt von den An- und Ausblicken, die sich boten. Kurz vor dem Gipfel hinderte mich aber eine ungemein abschüssige Senke am Weitergehen, so dass ich umkehrte, und mich mit dem Besuch des niedrigeren, aber sehr einfach zu erreichenden, Geierecks zufrieden gab…
… Blick über die zerklüftete Hochfläche des Untersbergs, im Hintergrund der Bildmitte ist der Wilde Kaiser zu sehen…
… Der kleine Gipfel des Geierecks, links darunter die Hochalm. Einen Einkehrschwung habe ich mir allerdings versagt, da ich einen solchen für später beim „Sporer“ in der Getreidegasse eingeplant hatte… 😉
… Rechts im Bild ragen die Bad Reichenhaller Hausberge Staufen und Zwiesel aus den Wolken…
… Ein Tourengeher hat seine Spur im pulvrigen Tiefschnee zurück gelassen…
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