… Wie gestern bereits erwähnt, war mir das Glück dahingehend hold, dass das sogenannte Jakobe-Haus des kleinen Museumsdörfchens ausnahmsweise nicht nur samstags, sondern auch am Donnerstag zur Besichtigung geöffnet war. Die Einrichtung gibt überaus detailgetreu und anschaulich die Wohn- und Lebensverhältnisse einer doch recht gut situierten Bauernfamilie Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts wieder…
… In der behaglichen Guten Stube (so ein wuchtiger, an kalten Tagen gemütlich bullernder Ofen mit Bankerl und kuscheliger Liege, guter Lektüre und mindestens einer behaglich schnurrenden, samtweicher Katze wäre genau meins). 😉 …
… Das Schlafgemach…
… Im Obergeschoss befindet sich ein großer Raum, der vorwiegend zum Weben und Spinnen sowie Flachs verarbeiten genutzt worden war…
… Zuerst dachte ich, dies wäre eine kunstvoll gefertigte Laterne, doch bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass es sich um einen Vogelkäfig handelt…
… Im Treppenhaus befinden sich allerlei Gerätschaften, wie zum Beispiel eine Khüe-blaase, einem Alphorn nicht unähnlich, mit der man abends die Rindviecher von der Weide stallwärts lockte, sowie Buttertrommeln und -fässer…
… Im Stall – in der sogenannten guten alten Zeit hatte jede Kuh noch ihren eigenen Namen, sorgfältig in Sütterlin auf eine Tafel über ihrem Melkstand geschrieben…
… Nach der Besichtigung ließ ich mich auf der schlichten Bretterbank an der schattigen Seite des Jagdhauses nieder, um meine Brotzeit zu verzehren, nach den geistigen Genüssen verlangte nun der Magen auch nach seinem Recht. Dabei wurde ich gründlich von einem zierlichen Finken beobachtet – „Lasst’s jetzt endlich amoi a Bröserl fallen?“…
… Der Rückweg hinunter ins Tal erwies sich als noch kräftezehrender als der Aufstieg. Ich musste viele Pausen einlegen und mich auf Baumstümpfen oder Felsen beiderseits des Wegs niederlassen, um mich auszuruhen und das unheilvolle Zittern in meinen Beinen wenigstens ein bisserl zu bändigen. Bunte Schmetterlinge umspielten mich lebhaft und ließen mich die körperlichen Mühsalen vergessen…
… Endlich hatte ich die Talsohle wieder erreicht – sehr erschöpft, aber voller Freude über diesen wundervollen Tag in den Bergen…