… erst in den späten Nachmittagsstunden starten würde, und ich daher noch etliche Stunden Zeit hatte, mir ein gutes Plätzchen zum Schauen und Fotografieren zu sichern, schlenderte ich nach einem gehaltvollen Frühstück vom Hotel aus durch die schmalen und teilweise recht finsteren Calle (Gasse) der Sestiere (Ortsteile) Castello, St. Marco und Canaregio Richtung Fondamente Nove im Süden der Lagunenstadt. In diesen düsteren und von Touristen offenbar nur wenig frequentierten Gässchen kann man teilweise durchaus die unschöne Seite Venedigs sehen – Müll und Schmierereien, sowie die Hinterlassenschaften von Drogenabhängigen. In einer Calle nahe dem Campo S. Maria di Formosa entdeckte ich vier Stolpersteine. Sie erinnerten an jüdische Anwohner/innen, die 1944 verhaftet, nach Auschwitz verschleppt und ermordet worden waren…
… Auf dem lichten und weitläufigen Campo SS Giovanni e Paolo fand ein kleiner Trödelmarkt zugunsten behinderter und sozial benachteiligter Kinder statt. Ich besah mir das teilweise recht skurrile Sammelsurium, das feil geboten wurde, und beschloss, noch ein Stünderl mit dem Vaporetto um die Lagunenstadt zu fahren. Es war immer noch so viel Zeit übrig…
