… Wer auf einer Kundgebung gegen die Sicherheitskonferenz in München lautstark verkündet “Frieden schaffen statt Waffen!”, und dann nicht nur mit den blanken Fäusten, sondern auch mit Fahnenstangen, Pyrotechnik und Glasflaschen gewaltsam gegen Mitdemonstrant:Innen und Polizist:Innen vorgeht, der ist an Scheinheiligkeit, Falschheit und Verlogenheit nicht mehr zu überbieten…
… Das gilt auch für all Jene, die eifrig Friedensmanifeste unterzeichnen, jedoch mit einem unberechenbaren, buchstäblich über unzählige Leichen gehenden und menschenhassenden, größenwahnsinnigen Despoten sympathisieren, sowie auf den “sozialen” Netzwerken und im realen Leben fleißig verbalen Unrat, Hass, Bosheit, Hetze, Fake News und Häme verbreiten…
… Und ebenfalls für Jene, die gegen die Kriegstreiberei des Westens lamentieren, allzu gerne “Frieden schaffen statt Waffen!” plärren, jedoch ausländische Mitmenschen und Leute, die nicht ihrer Meinung sind, mit Gewalt bedrohen, rassistische und volksverhetzende Parolen schwingen, Migrant:Innen beleidigen und verletzen, Flüchtlingsunterkünfte anzünden und beschädigen, Hassparolen an Synagogen hinterlassen und jüdische Mitbürger:Innen verleumden und beschimpfen, und die Greueltaten des NS-Regimes und Rechtsextremismus klein reden und beschönigen, gar in Abrede stellen…
… Rein theoretisch fährt jede Stunde ein Regionalexpress von München Richtung Salzburg. Und rein theoretisch hat man dann in Freilassing sechs Minuten Zeit, um durch die Unterführung von Gleis 2 auf Gleis 1 zu wechseln, um den Anschlusszug nach Berchtesgaden Hbf zu erwischen. Rein theoretisch…
… Denn rein praktisch sieht es leider so aus, dass der Regionalexpress von München Richtung Salzburg nie pünktlich ist. Nie! Und der Anschlusszug nach Berchtesgaden Hbf nie länger als fünf Minuten wartet. Dazu kommt noch, dass nach langen Jahren vollmundiger aber leerer Versprechungen die Deutsche Bahn sich jetzt endlich dazu bequemt, den Freilassinger Bahnhof barrierefrei umzugestalten – Bauzeit vermutlich drei Jahre (ich rechne ehrlich gesagt allerdings mit mindestens sechs Jahren). Deshalb ist die steile, bröckelige und für Gehbehinderte aufgrund des maroden Zustands und der sehr hohen Stufen ziemlich gefährliche Unterführung im Bahnhof mit rotweißen Plastikbändern gesperrt, am Arbeiten ist da allerdings noch niemand. Auf einem Hinweisschild heisst es, dass man momentan noch notwendige Messungen vornehmen würde. Als hätte man dafür von der ersten Ankündigung im Jahr 2008 an bis dato nicht fast fünfzehn Jahre lang Zeit gehabt…
… Um von einem Gleis zum anderen zu kommen, muss man jetzt die ganz am östlichen Ende der Bahnsteige liegende und ebenfalls nicht behindertengerechte zweite Unterführung nutzen. Selbst wenn der Regionalexpress von München nach Salzburg pünktlich ankommen würde, was aber wie oben erwähnt noch nie der Fall gewesen ist, würde man als schwer gehbehinderte Person sicherlich mindestens das Doppelte der sechs Minuten Zeit benötigen, um von Gleis 2 auf Gleis 1 zu gelangen. Vom Anschlusszug nach Berchtesgaden würde man da in jedem Fall nur mehr die Rücklichter in der Ferne verschwinden sehen, weil der ja nie länger als zusätzlich fünf Minuten zu warten pflegt, und man würde man sich fast eine Stunde lang in einem sehr hässlichen Bahnhof die Zeit vertreiben müssen, bis sich das nächste Züglein gen Berchtesgaden auf den Weg machen würde…
… Dazu kommt noch, dass ca. zehn Minuten bevor das Regionalzüglein von Freilassing am Berchtesgadener Bahnhof ankommt, sämtliche Busse nach Königssee, Ramsau und Hintersee, Maria Gern, Oberau und Rossfeld etc. abfahren, und man über eine geschlagene Dreiviertelstunde auf den nächsten gewünschten Bus zu warten hat. Das war übrigens schon zu meinen mittlerweile gut ein halbes Jahrhundert zurückliegenden Kinder- und Jugendtagen so, und ich habe mich in der Zwischenzeit bereits viele tausende Male gefragt, warum man das mit einer kundenfreundlichen und aufeinander abgestimmten Taktung von Bus und Bahn in meiner Heimat, einer vor allem in den warmen Jahreszeiten von ungezählten Tourist:Innen stark frequentierten Region, einfach nicht in den Griff bekommt…
… Es gibt für Reisende und Ausflügler nach Berchtesgaden eine Lösung dieses Problems, aber das bedeutet halt einen ziemlichen Umweg, und funktioniert auch nur dann, wenn der Regionalexpress von München nach Salzburg nicht mehr als 25 Minuten Verspätung hat, was allerdings ebenfalls nicht allzu häufig der Fall ist: Nicht in Freilassing aussteigen, sondern durchfahren bis Salzburg Hbf und von dort aus mit dem Linienbus 840 zum Berchtesgadener Hbf. Hat den großen Vorteil, dass man in Berchtesgaden lediglich eine Viertelstunde auf die anschließenden Busse warten muss…
… Am besten ist, man plant gar nichts fest, wenn man mit der Bahn unterwegs ist. Und versucht, es mit Humor zu nehmen, wie der Zeichner dieses sehr zutreffenden Cartoons…
… Ganz kurz und bündig, weil folgender Cartoon meine Gedanken zum 10-jährigen Bestehen der Alternative für Doofe am besten zum Ausdruck bringt:…
… Um Dreck geht es auch im zweiten Punkt, den ich heute zu monieren hätte. Allerdings hat dieser nichts mit der großen Politik zu tun, sondern mit dem Verhalten einiger Mitmenschen in meiner Umgebung: Seit einer Weile scheint es bei den meisten Hundehalter:Innen in der Nachbarschaft Sitte zu sein, die mehr oder weniger groß geratenen Ausscheidungen ihrer Vierbeiner zwar in Kotsäckchen zu packen, diese dann aber auf dem Weg bzw. Bürgersteig liegen zu lassen, anstatt bis zum nächsten Mülleimer zu tragen oder zuhause zu entsorgen. So nach dem Motto: Irgendein Depp wird den Dreck irgendwann schon wegräumen. Das regt mich ehrlich gesagt jedesmal auf, wenn ich spazieren gehe. Das ist in meinen Augen rücksichtslos und schadet der Umwelt. Ich finde, wie alle anderen Bürger:Innen sind auch Hundehalter:Innen dazu verpflichtet, Straßen und Wege sauber zu halten. Sollte ich mal jemanden dabei erwischen, wie er sein Hundesackerl achtlos in die Gegend schmeisst, dann werde ich der Person eine Standpauke halten! Den Text habe ich mir schon zurecht gelegt und vor dem Spiegel eingeübt!…
… Ich hoffe, ihr habt eine gute neue Woche ohne große Aufregungen und Ärgernisse…
… Annuschka hat so etwas wie ein neues Projekt ins Leben gerufen, das sich Montagsmotz nennt, und einem zumindest einmal pro Woche die Gelegenheit bietet, richtig Dampf abzulassen – natürlich auf zivilisierte Weise und nicht mittels wüster Beschimpfungen und verbaler Entgleisungen…
… Das Thema meines “Premierenmotz” beschäftigt mich schon seit einer geraumen Weile:…
… Die gute alte Sitte, betagten und schwerbehinderten Menschen in Öffentlichen Verkehrsmitteln einen Sitzplatz zu offerieren, ist fast völlig in Vergessenheit geraten. Begibt man sich mit einem Rollator bzw. Gehstützen in einen Bus, eine Tram, S-Bahn etc., ist damit zu rechnen, dass man trotz seines maladen Zustandes stehen muss, wenn das Verkehrsmittel gut besetzt ist. Trotz der ausgewiesenen Schwerbehinderten-Sitzplätze. Die gibt so gut wie niemand mehr für invalide Mitmenschen frei, und wenn einem mal jemand seinen Sitz anbietet, dann sind das ältere Leute, denen das noch in der Kinderstube beigebracht worden ist, bzw. solche mit deutlich sichtbarem Migrationshintergrund! Manchmal zücke ich meinen Behindertenausweis und halte ihn mit den Worten “Darf ich, bitte, Platz nehmen?” den desinteressierten unversehrten Mitmenschen unter die Nase. Oft, vor allem, wenn ich nur wenige Stationen zu fahren habe, bin ich mir aber zu schade, um eine Sitzgelegenheit quasi zu betteln, und bleibe lieber stehen. Es ist häufig auch ein nicht ganz leichtes Unterfangen, während der Fahrt die Geldbörse aus der Umhänge- oder Jackentasche zu pfriemeln, vor allem deshalb, weil etliche Bus- und Trambahnchauffeure fahren wie die sprichwörtliche gesengte Sau. Ich habe es mir inzwischen angewöhnt, Strecken im Radius von einigen Kilometern zu Fuß zu gehen und den Öffentlichen Nahverkehr zu meiden. Ist gut für meine Gesundheit, und den Frust, die Trauer und den Zorn über das Verhalten meiner Mitmenschen erspare ich mir dabei auch…
… Auch wenn man den Rollator sichtlich schwer beladen hat, mit einem “Kartoffelporsche”, Koffer oder großem Rucksack unterwegs ist, hilft einem unaufgefordert in der Regel so gut wie niemand. Spricht man die Umstehenden darauf an, heisst es häufig: “Wenn Sie schön Bitte gesagt hätten, dann hätten wir Ihnen auch geholfen.” Kein Schmäh, das habe ich in der Tat schon um die Ohren gehauen bekommen! Kommt noch dazu, dass es immer noch eine erkleckliche Anzahl Fahrer:Innen im Öffentlichen Nahverkehr gibt, die anscheinend der Meinung sind, es würde Geld kosten oder weh tun, das Fahrzeug mittels Knopfdruck so abzusenken, so dass man als Schwerbehinderte problemlos einsteigen kann. Wie oft ich bereits schmerzhaft zwischen sich schließende Bustüren eingeklemmt worden bin, weil der/die Lenker:In nicht die Geduld besaß, mein Aussteigen abzuwarten, kann ich an den Fingern beider Hände nicht mehr abzählen…
… Es geht beileibe nicht nur mir so! Vor kurzem habe ich, während ich mit der Tram unterwegs war, beobachtet, wie an einem Nebengleis einer großen Haltestelle ein Fahrgast, der ein steifes Bein hatte, versuchte, in die Tram zu steigen. Immer und immer mühte er sich verzweifelt ab. Von den Umstehenden und bereits im Waggon Sitzenden machte kein einziger auch nur den kleinsten Finger krumm, um ihm behilflich zu sein, obwohl man ihm recht interessiert bei seinen Anstrengungen zusah! Ich als Versehrte musste neulich im Bus einen alten Mann auf Krücken stützen, der ums Haar im Stehen das Gleichgewicht verloren hätte. Natürlich hat weder ihm noch mir jemand einen Platz angeboten, geschweigedenn sich seiner angenommen…
… Warum sind solch simple Anstandsregeln wie seinen Sitzplatz Alten und Behinderten anzubieten, beim Ein- und Aussteigen behilflich zu sein, Türen aufzuhalten, rücksichts- und respektvoll mit Menschen umzugehen, die sichtlich körperlich beeinträchtigt sind, in den vergangenen Jahren so sehr in Vergessenheit geraten? Ist das nicht mehr “hipp”, “schick”, “trendy”? Hat die Zahl der einzig und allein auf sich selbst fixierten Egoisten schon dermaßen überhand genommen?…
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