… Zinkenisten und Posaunisten
Gesandte der Reichsstädte Regensburg, Nürnberg, Ulm,
Nördlingen, Dinkelsbühl, Augsburg, Donauwörth, Frankfurt
und der herzoglichen Stadt Straubing, mit Standarten
Trosswagen mit Stadtknechten…
… Wundert euch bitte nicht, wenn die Leut‘ sich mal von links nach rechts, mal umgekehrt bewegen. Der Hochzeitszug marschiert zunächst durch die Altstadt von Süden nach Norden, dann durch die sogenannte Neustadt (die so neu gar nicht ist 😉 ), und dann wieder zurück. Und natürlich habe ich fleißig sowohl beim ersten als auch zweiten „Durchlauf“ fotografiert. Und nun versuche ich, so weit als möglich, die schönsten Eindrücke zusammen zu fügen und zu präsentieren… 😉
… Am Portal der Heiliggeistkirche hatten Landsknechte eine kleine Feldküche aufgebaut. Es gab knuspriges Spanferkel, deftige Schweinskoteletts und aromatisch-würzige Saure Zipfel – Nürnberger Bratwürstl in einem Sud aus Gewürzen, Essig und Zwiebeln gesotten. Die hatten es mir angetan, ich hatte dieses Gericht seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen, also war ich so frei und bediente mich, als einer der Landsknechte mit dem Topf durch die Menge ging und seine Speise feil bot. Allerdings gab es kein „Werkzeug“, so galt es, mit den bloßen Fingern die Würstl aus dem heissen Sud zu fischen, zum Glück bin ich dank meiner vielen Jahre in der Gastronomie recht schmerzunempfindlich… 😉
… Gut eine Stunde vor dem Hochzeitszug war jeder freie Platz an den Straßenrändern von Zuschauern/innen mit Campingmöbeln, Klappsesseln, Bierbänken und Tischen belegt. Manche hatten sich bereits in den frühesten Morgenstunden bei strömendem Regen eingefunden, andere sogar die Nacht durchgemacht, um sich einen guten Blick auf den historischen Zug zu sichern. Es war die Mittagszeit, und allerortens wurde fleißig aufgetischt. Ich sah kalt-warme Bufetts aus liebevoll zubereiteten Gerichten, die jedem Feinschmecker den Mund wässrig gemacht hätten, turmhoch wurden Kartons aus einer nahen Pizzeria balanciert und Körbe voll Döner, Wurst- und Leberkässemmel zu den wartenden Angehörigen und Freunden getragen. Sektkorken knallten, kleine Bierfässchen wurden angezapft, Flachmänner machten die Runde, und eine Schar besonders glühender LaHo-Fans begann, die vielen tausend Menschen links und rechts der Straße „einzupeitschen“: „Himmel Landshut! Tausend Landshut! Halloooo!“… 😀
Kleines Päuschen im Innenhof der Landshuter Residenz
… Je näher der Start des Hochzeitszuges rückte, umso mehr mittelalterlich gewandete Darsteller/innen waren zu sehen, plaudernd, dem sogenannten Zehrplatz zustrebend, sich stärkend, lachend, scherzend, und die Bewunderung und das Staunen des Publikums genießend…
… Frühmorgens hatte es heftig geregnet, in der Nacht sogar gewittert. Um die Mittagszeit ballten sich immer wieder tiefdunkle Wolken über der Stadt zusammen. Dann aber setzte sich schönes Sommerwetter durch, und die Sonne strahlte heiss von einem heiteren, weißblauen Himmel…
… Neulich hatte ich es ja bereits angedroht, dass ich euch auf eine ausgedehnte Exkursion durch das Alte Schloß Meersburg mitnehmen würde. Nun ist’s so weit. Auf geht’s!..
… An der Zugbrücke hieß uns ein gar fescher Junker willkommen – ich fühlte mich gleich fünfzehn Jährchen jünger und durchaus zum Flirten aufgelegt…
… Katholisch-befremdliches: Unter dem Abbildnis des Gottessohnes, der da sagte „Liebet eure Feinde…“, und dessen Vater seinerzeit unter anderem jenes Gebot in Stein meißeln ließ: „Du sollst nicht töten!“, sind todbringende Kanonen aufgeprotzt…
… Ob dieses Monstrum in früheren Tagen mal der Schlüssel zur Burg gewesen ist?…
… Ein verewigter Hofnarr – vielleicht bin ich das in einem früheren Leben gewesen?…
… Eine Edeldame mit ihrem Töchterlein…
… Hier wird der Minne gehuldigt…
… Unter anderem sind mir während des Burg-Rundganges die oftmals sehr originellen Stuhllehnen aufgefallen…
… Warum kommt mir bei solch einer Gestalt stets die Blechbüchsenarmee aus der Augsburger Puppenkiste in den Sinn?…
… Detailaufnahme eines Kamins…
… So, dies ist das letzte Buidl für heute, ich denke mal, dass wir unseren Burg-Rundgang morgen fortsetzen werden…
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