… kleinen Passagier hatte ich gestern Nachmittag während meines Ausflugs nach Raisting ein Weilchen an Bord… 😉
… Das Miezchen war in keinster Weise schüchtern, kam maunzend aus einem Stall auf mich zuspaziert, ließ sich kraulen und streicheln – und schwupp, schon saß sie auf meinem Schwarzroten Blitz, und machte es sich dort gemütlich. Es sah ganz danach aus, als hätte sie vor, auf dem Rollator und in meiner Gesellschaft zu verbleiben. Also beschloss ich, sie ein wenig spazieren zu fahren. Sie legte sich auf der Sitzfläche ganz entspannt lang, machte Milchtritt und schnurrte leise vor sich hin. Nachdem ich etwa fünfzig Meter weit Katzen-Taxi gespielt hatte, rief mir die Bäuerin nach: „Mei, bitt’schön, lassen’S ma doch mei Katzerl da!“ So hievte ich das kleine Wesen sanft wieder auf den Boden, was mit einem ausgesprochen unwilligen Raunzen quittiert wurde. Höchst echauffiert stolzierte Miezchen zurück zum Stall, was die Bäuerin bestimmt mit Erleichterung zur Kenntnis genommen hatte… 😉
… Ich habe von meinen beiden Ausflügen nach Raisting am Samstag und Sonntag so viele Bilder mitgebracht, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst posten soll… 😉 Und marschiert bin ich! Laut der Schrittzähler-App auf dem Smartphone habe ich am Sonntag ca. sechseinhalb Kilometer zurück gelegt. Und bin dank Rollator bei weitem nicht so fertig, als wenn ich mit den Wanderstöcken und dem schweren Kamera-Rucksack auf Tour gegangen wäre…
… Habt einen guten Start in die neue Woche, und bleibt bzw. werdet gesund…
… und die Erinnerung an ein schönes, großes Graffiti im kurzen Tunnel einer Unterführung bei Murnau im Blauen Land, das mir am Sonntag Abend am Ende meiner Nebelwanderung bereits aufgefallen war, lockten mich vor ein paar Tagen mit schier unwiderstehlicher Macht noch einmal Richtung Staffelsee…
… Nachdem ich die Webcam-Bilder der sanft verschneiten Landschaft nahe Murnau betrachtet hatte, gab es für mich kein Halten mehr, ich schnappte mir den Rucksack, packte mich warm ein, und fuhr per Bahn gen Süden…
… Und war, je näher ich dem Ziel kam, so freudig gefesselt vom Anblick der strahlend weiß angezuckerten Berge, dass ich meinem Vorsatz, nicht mehr aus einem fahrenden Zug oder Bus zu fotografieren, ganz schnell untreu wurde…
… Dabei gelang mir auch eine Aufnahme, die ich seit etwa zwei Jahren ungezählte Male vergeblich versucht hatte: Der Blick auf den Staffelsee mit der hoch aufragenden Gebirgskette dahinter – schwierig, weil grade an der Stelle der Zug meistens noch einmal Fahrt aufnimmt, und die Reihe der neben dem Gleis gepflanzten Bäume immer wieder ins Bild huscht. Diesmal hatte ich wohl zufällig genau die einzige größere Lücke erwischt… 😉
… Nach einem kurzen Marsch hatte ich mein Ziel erreicht, die Unterführung der Straße Richtung Seehausen…
… Ich liebe diese Kuh! Sie guckt so selig, vielleicht hat sie ja ein paar besonders gehaltvolle Kräutlein genascht… 😉
… Die Fischer- und Bootshäuser von Seehausen…
… Das Seehauser Fischerstechen. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich einer Hochzeit zum ersten Mal aufgeführt, und findet seit 1985 als Auftakt eines großen Seefests am 15. August wieder alljährlich regelmäßig statt…
… Der rote Drache, Zier des Seehauser Dorfwappens. Bereits im frühen Mittelalter war der Heilige St. Michael, dessen Attribut dieses Fabelwesen ist, der Schutzpatron Seehausens, sowie der kleinen Kapelle St. Simpert auf der nahen und größten Staffelsee-Insel Wörth…
… Das schmucke Passagierschiff „Seehausen“, welches während der warmen Jahreszeiten schier unermüdlich seine Runden über den Staffelsee dreht…
… Der silberne Hecht ist nebst dem roten Drachen auch im Seehausener Wappen zu finden, und steht als Symbol für die einstige große Bedeutung des Fischfangs für das hübsche Dorf am Ostufer des Staffelsees…
… Ein Weilchen überlegte ich, ob ich langsam zurück zum Bahnhof schlendern und auf den nächsten Zug gen München warten, oder noch ein wenig weiter wandern sollte. Ich entschloss mich schnell für letzteres – es war so ein feiner, sonniger Spätherbsttag, auch wenn inzwischen in den niederen Lagen die Pracht des ersten Schnees weggeschmolzen war…
… Ein großes, hölzernes Wegkreuz, flankiert von zwei hoch aufragenden Pappeln, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Gemächlich lenkte ich meine Schritte dorthin, aufmerksam beobachtet von einem sehr hübschen, samtpfotigen Rotschopf…
… Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich das Wegkreuz erreicht, und wurde mit einem der schönsten Ausblicke auf den Staffelsee, das Seehausener Ried und die Insel Wörth belohnt…
… Lange gab ich mich dem glücklichen Schauen und Staunen hin. „Aber nun gehen wir zurück.“, maulte der Innere Schweinehund. „Du kannst mich mal, jetzt gehen wir noch ein Stückerl weiter!“, antwortete ich energisch und setzte mich wieder in Gang… 😉
… Gestern Nachmittag ist sie in meinen Armen friedlich für immer eingeschlafen…
… Nachdem sie etliche Tage lang fast nichts mehr gefressen hatte, immer apathischer wurde, sie auch schon mehrmals dunkles Blut erbrochen hatte, ihr Atem immer schwerfälliger, rasselnder und pfeifender wurde, habe ich beschlossen, ihr weitere Qualen zu ersparen…
… Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie elend mir grade zumute ist. Wir sind einander über sechzehn Jahre innig verbunden gewesen. Sie ist mir weit mehr gewesen als „nur“ ein Haustier, sie war mir Seelentrost, Zuflucht, auch Lehrerin, und beste Freundin…
… Kurz bevor ihr mutiges Katzenherz aufhörte zu schlagen, bewegte meine Smokey noch einmal ein wenig ihre fein gezeichneten Lippen, als wolle sie mir ein „Leb wohl“ sagen…
… Ich: Frau Mieze Smokey, Sie sind jetzt über sechzehn Jahre alt, und immer noch eine Schönheit. Wie machen Sie das nur?…
… Frau Mieze Smokey: Wissen Sie, ich lasse mich von meiner Haussklavin so richtig schön verwöhnen, mit allerlei Schleckerlis und Streicheleinheiten. Zusehen, wie die Zweibeinerin sich abschindet, um’s mir ja recht zu machen, ist für mich auch so eine Art Jungbrunnen. Außerdem – ich schlafe sehr viel. Und ich pflege mich ausgiebig. Für Miezen in unserem gehobenen Alter ist eine gewissenhafte Fellpflege die reinste Wellness-Kur…
… Ich: Frau Mieze Smokey, ich bedanke mich für das freundliche Gespräch…
Frau Mieze Smokey: Sehr gerne. *Gähn* Interviews machen mich immer so müde, ich muss jetzt erst mal wieder ein Ründchen schlafen…