… Der Märchenkönig Duckwig II. und sein etwas schräges Gefolge geben sich in der heutigen Folge von Wortmans feinem Blogprojekt die Ehre… 😉
Schlagwort: Märchenkönig
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… von da Augsburger Puppnkiste und i wünschn eich a guats neis Jahr. Bleibt’s vor allem xund, habt’s vui Freid, seid’s glücklich und zufriedn, und seid’s guat zueinand’… 😉
… Seit einigen Jahren gibt es eine Zuggarnitur der zwischen Schongau und Augsburg verkehrenden Bayerischen RegioBahn, die mit allerlei liebenswerten Konterfeis der berühmten Marionetten der Augsburger Puppenkiste geschmückt ist. Nach vielen vergeblichen Versuchen, diesen Zug abzulichten, entdeckte ich ihn während eines Ausflugs im Herbst auf einem Abstellgleis, und konnte endlich ein paar Bilder machen…
… Vor allem die Leut‘ aus meiner Generation werden sich nach wie vor gerne an die zauberhaften Fernsehproduktionen der Augsburger Puppenkiste erinnern – an Urmel aus dem Eis (Ich will auch eine Mupfel! 😉 ), Jim Knopf und der Lokomotivführer/und die Wilde Dreizehn, Der kleine König Kallewirsch, Der Löwe ist los, Der Räuber Hotzenplotz, Kater Mikesch usw…
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… wurde im Nymphenburger Schloss der ohne Zweifel berühmteste Wittelsbacher Sproß geboren, Ludwig Otto Friedrich Wilhelm, Bayerns „Märchenkönig“. Als Achtzehnjähriger bestieg er nach dem plötzlichen Tode seines Vaters Maximilian II. den bayerischen Königsthron. Er war eine sehr widersprüchliche, phantasie- und gefühlvolle Persönlichkeit, ein Träumer, ein Liebhaber der schönen Künste, und von technischen Neuerungen ungemein fasziniert. Nach wie vor in aller Welt berühmt sind die Schlösser, die er bauen ließ – Neuschwanstein, Herrenchiemsee, das Königshaus am Schachen und Linderhof, welches als einziges fertig gestellt worden ist…
… 1886 wurde Ludwig II. von mehreren Ärzten aufgrund seiner verschwenderischen „Bausucht“, seines Rückzugs von der Öffentlichkeit und seines immer befremdlicher und seltsamer werdenden Lebenswandels für geisteskrank erklärt und abgesetzt – obwohl die Herren den König nie zu Gesicht bekommen, geschweige denn untersucht hatten…
… Am 12. Juli 1886 wurde Ludwig II. von einer Kommission von Neuschwanstein nach Schloss Berg an der Ostseite des Starnberger Sees gebracht. Am 13. Juni unternahm er zusammen mit dem Arzt Bernhard von Gudden einen Abendspaziergang, von dem beide Männer nicht zurück kamen. Gegen 22:30 Uhr fand man die Leichen Ludwigs II. und von Guddens im See treiben, ungefähr 25 Schritte vom Ufer entfernt…
… Schloss Berg, Aufnahme vom Frühjahr 2014…
… Von offizieller Seite hieß es alsbald, der einstige Monarch hätte sich ertränken wollen, der Arzt hätte ihn daran hindern wollen und sei dabei zu Tode gekommen. Die Zweifel an dieser Erklärung halten sich bis zum heutigen Tage. Vor allem die Königstreuen sind der festen Überzeugung, dass „da Kini“ ermordet worden ist…
… Zehn Jahre nach Ludwigs II. Ableben errichtete man im Auftrag des Prinzregenten Luitpold am Hochufer im Park von Schloss Berg eine Gedenkkirche im byzantinisch-neoromanischen Stil, ein Kreuz markiert im See jene Stelle, an der die Leiche des berühmtesten aller Wittelsbacher gefunden worden war…
… Zu diesem Ort trieb es mich am Samstag Nachmittag, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bislang immer nur mit dem Schiff daran vorbei gefahren bin. Ich fuhr von Starnberg Nord aus mit dem Bus in das Dorf Berg, und wanderte dann gemächlich durch den dichten, wundervoll grünen Wald am Hochufer des Sees entlang Richtung Gedenkstätte…
… Es war sehr wohltuend, an diesem schwülwarmen Sommertag im kühlen Wald dahinschlendern zu können. Nach gut einer halben Stunde hatte ich die Votivkapelle erreicht…
… „Ein ewig Rätsel will ich sein, mir und allen anderen.“ Das ist der wohl bekannteste Ausspruch Ludwigs II. Und an diesen musste ich denken, als ich lange Zeit auf das schlichte Kreuz im Wasser blickte. Ob man das Rätsel um seinen geheimnisvollen Tod irgendwann wird lösen können?…
… In Gedanken versunken schlenderte ich am späten Nachmittag zur Schiffsanlegestelle Berg. Und hatte Glück, kaum hatte ich den Bootssteg erreicht, da legte auch schon die große „Starnberg“ an…
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… fand heute Mittag im kleinen, aber feinen Café Ertl in der Münchner Heiliggeistgasse nahe des Viktualienmarkts statt: Von den Herren Ertl Senior und Junior wurde die einzig wahre und authentische König-Ludwig-Torte der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu diesem Behufe hatten sich selbstredend der Märchenkönig himself samt einiger in Tracht gewandeter, und mit staunenswertem Bartschmuck, kostbaren Charivaris sowie Wadlstrümpf und Haferlschuah angetaner Getreuer eingefunden. Herr Pfarrer Schiessler erteilte dem Naschwerk quasi den kirchlichen Segen, wobei er mit dem Weihwasser äußerst dezent zugange war, damit das süße Meisterwerk nur ja keinen Schaden nehme. Ein G’stanzl-Singer (Scherzvers-Sänger) begleitete mit seinem Akkordeon die festliche Handlung, danach gab es Prosecco und selbstredend Stückerln der König-Ludwig-Torte zum Verkosten…
… Herr Ertl Junior hatte sich vor Erschaffung seiner neuesten Kreation gewissenhaft mit der Biographie und vor allem den Lieblingsspeisen des Kini beschäftigt. Daher ist die sehr feine und leichte Torte zwischen dünnen Schichten aus traumhaft lockerem, hellem und dunklem Bisquit mit Cassis-Creme sowie Maronenpürree gefüllt. Ein Überzug aus dunkel glänzender Schokolade rundet sie ab…
… Diese Weltpremiere im Herzen Münchens war wirklich schön, beschwingt und heiter, und ich möchte mich hiermit sehr bei Herrn Pierre Ringmann, dem Darsteller des Kini’s, für die Einladung bedanken…
… Auf dem Heimweg schien es mir, als würden die Besucher auf dem Turm der Kirche des Oidn Peter wissbegierig zu uns herab blicken, und als wäre der Franz-Josef Strauß (un)selig aus jenseitigen Gefilden herbei geeilt, um nachzuschaun, was da in „seiner“ Stadt mal wieder Außerordentliches gefeiert wird…
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… Eines der liebenswertesten Wiesn-Originale ist ein fescher Mann mittleren Alters, im „richtigen Leben“ Barkeeper eines Münchner Szene-Lokals, der während des Oktoberfests als Märchenkönig-Double von Bierzelt zu Bierzelt zieht, und sich gegen einen Obolus mit begeisterten Damen und Herren – zumeist aus Übersee – ablichten lässt. Unseren Tabakstand nutzt Seine Majestät oft als eine Art Dependance, im kleinen rückwärtigen Anbau lagern diverse Gala-Uniformen, Stiefel, und auch sein (unechter) Zobelmantel, und unter der Ladenbuddel ist ein Karton mit Autogramm-Karten verstaut. Begleitet wird „Ludwig II.“ in der Regel von eine Art Hofdame, die nach jeder größeren Bierzelt-Runde die bisweilen doch etwas derangierte königliche Mähne sowie das dezent aufgetragene Make-Up wieder in Form bringt, und nach jedem Uniform-Wechsel das prachtvolle G’wand zurecht zupft und fieselt…