… Es war ein schöner Zufall, dass ausgerechnet in jenem Moment, als ich das ehemalige Posthotel in Augenschein nahm, welches bereits im 8. Jahrhundert als Raststation an der Via Imperii von Venedig nach Augsburg seinen Ursprung hatte, eine Kutsche des Wegs gerumpelt kam…
… Hach, was wäre das schön gewesen, hätte ich in dem gediegenen Café ein Stückerl Guglhupf zu einem heißen Kaffee genießen können – aber natürlich sind auch hier wegen Corona sämtliche Lokalitäten geschlossen…
… Jetzt erst einmal ein Weilchen rasten und regenerieren, bevor es demnächst erneut auf Wanderschaft geht… 😉
… Ich wünsche euch ein entspanntes und möglichst unbeschwertes Wochenende – und bleibt gesund!…
… von westlich des Garmischer Marienplatzes durch die Fußgängerzone Richtung Bahnhof schlenderte, kamen mir noch etliche schöne Lüftlmalereien und Bauwerke vor die Linse. Nach etwa zwei Stunden Erkundung war ich allerdings froh, dass ich mich wieder in den Zug zurück nach München setzen konnte. Obwohl dank der Loisach, die den Ort durchfließt, öfters ein kühler Windhauch aufkam, machte mir die Sommerhitze von wieder einmal über 30° Grad nach einer Weile doch ordentlich zu schaffen…
… Mich gemütlich in den Sitz kuschelnd überprüfte ich auf dem kleinen Kameramonitor schon mal flüchtig die gemachten Bilder, nachdem der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, und erfreute mich daran, dass das Bad im Desinfektionsmittel der Kamera samt Objektiv augenscheinlich nicht geschadet hatte…
…. Da hatte ich Glück im Unglück. Dem Universum sei Dank! – Auf meinen Touren habe ich im Rucksack stets eine „Notfall-Ausrüstung“ dabei: Diverse Toilettenartikel wie Zahnpaste und -bürste, Seife, eine Tagescreme, Verbandszeug, ein Desinfektionsmittel für Wunden, sowie einmal Wäsche zum Wechseln. Länger zu Fuß unterwegs zu sein ist ja trotz wunderbarer Hilfsmittel wie der orthopädischen Maßschuhe – das Tragen dieser festen und überknöchelhohen Halbstiefel ist allerdings bei über 30° Grad im Schatten nicht unbedingt eine Wonne! – und der Wanderstöcke stets mit einem Risiko behaftet, nicht nur wegen der Muskelerkrankung, sondern auch aufgrund der Aorten-Erweiterung, die vor etwa einem Jahr diagnostiziert wurde, und mit 42 mm Durchmesser im unteren kritischen Bereich lag – bei einem Kontrolltermin in drei Wochen wird überprüft, ob sie sich vergrößert hat – ich hoffe natürlich sehr, dass dem nicht so sein wird! Sollte mir also irgendein Ungemach widerfahren, wäre ich zumindest für einige Tage Aufenthalt in der Fremde mit dem Notwendigsten versorgt…
… Als ich gestern Nachmittag im Zug nach der Wasserflasche griff, musste ich entsetzt feststellen, dass sich der Schraubverschluss des Desinfektionsmittels gelockert und die Flüssigkeit in den Rucksack ergossen hatte. Und dass meiner wunderbare Kamera samt 18-300-er Teleobjektiv anscheinend bereits ein ausgiebiges Bad darin zuteil geworden war. Ich trocknete unverzüglich meine Ausrüstung sorgfältig ab. Aber innen an der Objektivlinse hatte sich bereits ein kreisrunder Niederschlag gebildet. Mir war zum Heulen zumute, am liebsten hätte ich sofort den nächsten Zug zurück nach München genommen. Nach einer Weile Herumschlendern im sommerlichen Sonnenschein war das Objektiv dann aber zum Glück auch innen wieder trocken, ohne dass sich sichtbare Rückstände gebildet hatten…
… Auf meiner Busfahrt Richtung Eibsee vor einer Woche waren mir in Nähe des Garmischer Marienplatzes einige schöne Lüftlmalereien sowie ein gar herrlicher, hölzernern, handgeschnitzter Erker aufgefallen. Das wollte ich mir unbedingt einmal aus der Nähe genauer ansehen! Garmisch ist natürlich eine Touristenhochburg ohnegleichen, und die Rue de Galopp (Fußgängerzone) sieht genauso aus wie ungezählte andere Fußgängerzonen weltweit. Aber dennoch hat dieses Städtchen nahe der Zugspitze etliche bemerkenswerte Baulichkeiten aufzuweisen…
… Der Marienplatz von Westen aus gesehen…
… Ein wahrer Hingucker ist das Alte Hotel Post, das erstmal bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaut worden war, und im 30-jährigen Krieg als Taverne diente, mit seinen hölzernen Statuen an der Fassade…
… Unweit davon habe ich dieses interessante Detail an einer alten hölzernen Tür entdeckt: Die geballte Faust aus Messing dient allerdings nicht dazu, um ungastlich den Einlass zu verweigern, sondern als Halter für Zeitungen und Postwurfsendungen… 😉
… Und dann war ich auch schon bei jenem herrlichen Erker, der mir vor einer Woche so sehr aufgefallen war:…
… Schauend und staunend und knipsend ließ ich mich gemächlich gen Osten durch die Fußgängerzone treiben…
… In diesem stattlichen, bäuerlichen Anwesen befindet sich übrigens die Garmischer Ortsbücherei…
… Nach der feudalen Kaffeepause haben wir uns in Berchtesgaden noch ein wenig die Füße vertreten, um wenigstens ein paar der vertilgten Kalorien wieder abzubauen. Stattliche Erker, schöne Fenster und schöne Lüftlmalereien an den Hausfassaden hatten es mir wie immer ganz besonders angetan… 😉
… Zu guter Letzt statteten wir der in den Jahren 1480 bis 1488 erbauten Franziskanerkirche noch einen kurzen Besuch ab. Eigentlich heisst dieses Gotteshaus ja Unserer lieben Frau am Anger, wegen des Gnadenaltars mit der Statue der wohltätigen Ährenmadonna, die sich hinter dem Hauptaltar befindet…
… Was mich in der Franziskanerkirche am meisten fasziniert, ist das Holzrelief des letzten Abendmahles. Bemerkenswert, wie plastisch dieses geschnitzte Kunstwerk ausgearbeitet worden ist, wie individuell die einzelnen Gesichter gestaltet wurden…
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