… In früheren Tagen lebte dieses Dorf, an dessen Südseite ich sechs Tage lang quasi zuhause war, von der Fischerei, und dem Ertrag seiner Zitronenpflanzungen. Der Ort mit gut 1.100 Einwohner:Innen – während der Saison dürfte aufgrund des Tourismus die Zahl um ein Vielfaches größer sein – schmiegt sich an schier himmelhoch aufragende Felswände. Die teils uralten Häuser kleben förmlich am Steilhang. Der Ortsname stammt übrigens nicht von den Zitronenhainen, sondern hat seinen Ursprung im römischen Wort Limes – Grenze. Denn hier verlief lange Zeit die Grenze zwischen Österreich und Italien…
… Am Porto Vecchio, dem alten Hafen…
… Es waren Franziskanermönche, die im 12. Jahrhundert damit begannen, am Gardasee Zitronenpflanzungen anzulegen. Bis Ende des 19. Jahrhundert boomte vor allem in Limone sul Garda der Handel mit den gelben, sauren Früchten. An den Steilhängen in und um das Dorf schuf man terrassenartige Plantagen, Limonaia genannt. Die Erfindung neuer Transportmöglichkeiten – Eisenbahn, LKWs, Flugzeuge – bedeutete im 20. Jahrhundert den Niedergang des Zitronenhandels. Viele der Haine wurden aufgegeben…
… Im Ortszentrum von Limone konnte man noch einen der Zitrusgärten erhalten, der 2004 zu einem Museum umgestaltet wurde. Bewässert wird die Anlage durch einen kleinen Bach. Die Seiten sind mit hohen Stützpfeilern versehen, die ein im Sommer offenes Dachgerüst tragen. Während der kalten Wintermonate werden zwischen die Pfeiler und auf die Dachstreben mit Fenstern versehene Bretter und Platten installiert, um die Pflanzen vor Frost zu schützen…
… Ich liebe Zitrusfrüchte, und in dieser Museumsplantage wachsen sie einem förmlich in den Mund. Obwohl es überall Hinweisschilder gab, man möge doch bitte die Früchte nicht pflücken, hat es mich doch manchmal kräftig in den Fingern gejuckt. 😉 Aber natürlich habe ich mich beherrscht…
… Mein Verlangen habe ich dann nach der Besichtigung der Plantage ganz brav in einem Laden im Ort gestillt, wo eine schier atemberaubende Vielfalt an mehr oder weniger nützlichen Dingen, die man aus Zitrusfrüchten herstellen kann, feilgeboten werden… 😉
… Noch ein langsamer Bummel entlang der Uferpromenade – und dann wurde es auch schon Zeit, zum Hotel zu fahren, und sich in den Bus Richtung Heimat zu begeben. Einen Teil meines Herzens habe ich dort gelassen, am Gardasee und all den wunderbaren Orten, die ich sehen und auch ein bisschen erleben durfte. Ich werde wiederkommen…
