… Diese Wanderung wollte ich eigentlich schon am vergangenen Dienstag unternehmen. Doch als sich der Bus meiner Lieblingslinie 9608 dem Dorf Krün näherte, verhießt der Blick aus dem Fenster nichts Gutes, tief und schwarz hingen an den Bergflanken die Wolken und plusterten sich zusehends auf. So blieb ich sitzen und ließ mich gemütlich gen Garmisch Partenkirchen gondeln…
… Am Donnerstag war die Wetterlage wieder weitaus besser, so packte ich meinen Rucksack und machte mich nach der Zug- und Busfahrt im Krüner Ortsteil Bärnbichl wohlgemut auf den Weg…
… Schon bald entdeckte ich linkerhand eine still grasende und ruhende Schafherde. Ich blieb eine geraume Weile stehen und beobachtete, und ließ den ganz besonderen Frieden, der von diesen Tieren ausgeht, auf mich wirken…
… Auf meinen Touren darf ich immer wieder voller Hoffnung und Freude erkennen, dass bei etlichen Landwirten wohl inzwischen ein Umdenken eingesetzt hat. Immer häufiger finden sich neben den turbo-gedüngten und recht leblos wirkenden, einförmig grünen „Heu-Plantagen“, die fünf- bis sechsmal im Jahr gemäht werden, üppig wuchernde und blühende Wiesen, in denen es vor vielgestaltigem Leben nur so brummt, hüpft, summt, fliegt und krabbelt. Und duftet! Der Duft einer Sommerwiese ist mit Worten kaum zu beschreiben – süß, würzig, aromatisch, verlockend, belebend, verzaubernd…
… Die kleine Kapelle Maria Rast…
… Als ich unweit der Kapelle diesen Wegweiser entdeckte, musste ich schmunzeln. Einmal auf einem Teil des Jakobwegs zu wandern, ist seit etlichen Jahren, bevor die heimtückische Muskelerkrankung mit all ihren unguten und schwächenden Auswirkungen sich deutlich bemerkbar machte, ein Traum von mir gewesen. Nun hat sich dieser Wunsch völlig überraschend am Donnerstag für eine Strecke von etwa vier Kilometern endlich erfüllt…
… Ein Teil des im Norden Krüns liegenden Estergebirges…
… Zwischen dichten Wäldern lugt der Barmsee hervor, an dessen Ufer ich im März ein nicht ganz ungefährliches Abenteuer erlebt hatte…
… Ein Hausrotschwänzchen erteilte seinem Nachwuchs anscheinend Unterricht im Insektenfangen, wohlweislich der Einfachheit halber auf einer kurz geschorenen „Heu-Plantage“…
… Es war angenehm warm, mit einem gelegentlichen, erfrischenden, sanften Windhauch, der über den ganz sachte ansteigenden Hügelrücken strich, auf dem der Wanderweg, eine schmale, asphaltierte Straße, verlief. Die großen, schroff und mächtig aufragenden Gipfel des Karwendels und des Wettersteingebirges trugen leider Wolkenhauben. Nun ja, die werden sich bestimmt ein andermal wieder in all ihrer Pracht und Herrlichkeit zeigen…
… Demnächst berichte ich weiter über diese Tour…