… schien sich das kleine Mäuschen im Botanischen Garten München zu denken, als es gestern Nachmittag neugierig-verschmitzt aus seiner Höhle lugte…
… Nachdem es lange Zeit Ausschau gehalten hatte, ob die Umgegend auch sicher ist, wagte es sich schließlich ins Freie, um sich an dem frischen Frühlingsgrün ausgiebig zu laben…
… Was für ein Sprießen, Aufblühen, Sichentfalten, Summen, Duften ringsum!…
… Was raschelt denn da? Kann man das fressen?…
… Sogar die ersten Rhododendren blühen bereits auf, Wochen vor ihrer Zeit!…
… Ich schlenderte von „Fressbude“ zu „Fressbude“ – es gab vieles, was ein hungriger Mensch begehrt – Pizze, mehr oder weniger Exotisches, Würstln in sämtlichen Variationen, Rahmfleckerln, herzhafte Eintöpfe, süße Mehlspeisen – aber nichts wollte mir so recht zusagen. Doch dann entdeckte ich in den Auslagen eines Standes nahe der Brücke zur Hauptburg eine etwa kindskopfgroße Kugel aus Teig, die ich höchst interessant fand. Neugierig geworden trat ich näher und erkundigte mich, was das für eine Speise sei, ich hätte dergleichen noch nie gesehen. Die freundliche Verkäuferin klärte mich auf: „Das nennt sich Pfaffenglück, es besteht aus mit Kräutern gewürztem Hefeteig. Oben ist es pikant mit Bauernkäs‘ und Schinkenspeck überbacken, und im Inneren befindet sich eine Aprikose.“ Ich erstand eine solche Speise und war mit meiner Wahl sehr zufrieden – ein Pfaffenglück wärmt schön, und füllt den leeren Magen, und man hat Hauptspeise und Dessert in einem…
… Jetzt brauchte ich als krönenden Abschluss nur noch mehr ein gehaltvolles Heissgetränk. Meine Wahl fiel auf einen Burggeist-Punsch, der es dank einem hinzugefügten ordentlichen Stamperl „Flüssigobst“ wahrlich in sich hatte…
… Langsam wandte ich mich wieder Richtung Stadt – und verpasste den nur einmal pro Stunde fahrenden Bus um wenige Minuten. So machte ich mich zu Fuß auf den Weg zum etwa einen Kilometer entfernt liegenden Bahnhof. Trotz teilweise recht gefährlicher Glätte dank überfrierender Nässe auf dem Bürgersteig kam ich wohlbehalten dort an, und enterte sogleich den schon bereit stehenden Schienenbus Richtung Mühldorf…
… Viel Interessantes und Schönes habe ich wieder einmal sehen und erleben dürfen. Und auch einige Inspirationen für weitere Ausflüge in diese Gegend gesammelt: Manche Räume in der Hauptburg, die ich mangels Kondition nicht mehr besichtigen konnte, darunter auch den Folterturm und -keller, das bemerkenswerte Wasserschloß in einer kleinen Gemeinde namens Schwindegg, eine auffallend große doppeltürmige Barockkirche nahe Burgkirchen, die Burghausener Altstadt, das Außenwerk der Burg am Eggenberg, den Wallfahrtsort Altötting…
… Das kugelrunde Pfaffenglück:… 😉
… Und einige frühabendliche Aufnahmen von der Burg. Mit Bildern, die ich in der Dunkelheit mache, bin ich nie zufrieden, da ich sie stets frei Hand fotografiere. Bislang habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, möglichst kräfteschonend mein Stativ mitnehmen zu können. Vielleicht fällt mir da ja noch eine adäquate Lösung ein… 😉
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