… So, jetzt kann ich glücklich und zufrieden ins Bettchen schleichen. 😉 Endlich, endlich, endlich ist es mir gelungen, mit der Nikon ein passables Vollmond-Foto zu schießen. Sogar mit Sternenhimmel im Hintergrund, wie ich grade beim Hochladen voller Entzücken feststellen durfte! Yippeeeeeh!…
Schlagwort: Kunst
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… Dorthin zog es mich heute mit aller Macht. Endlich, endlich, endlich waren die Temperaturen annähernd sommerlich, und über einen wundervollen blauen Himmel segelten harmlose Wolkenschiffe…
… Mein Weg führte mich mit vielen kleinen Foto-Zwischenstops zur Badenburg, und der nahen kleinen Brücke. Dort lebt ein lieber gefiederter Bekannter von mir in einer Höhle im verknoteten Baumstamm einer uralten Linde – Wiggerl (Verniedlichung von Ludwig), der Waldkauz des Schloßparks. Ich habe mich ungemein gefreut, den herrlichen Raubvogel nach beinahe drei Jahren wieder einmal zu Gesicht zu bekommen…
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… Aus dem Jahre 1996 stammt dieser Song des von mir sehr geschätzten, ja, bewunderten Liedermachers Reinhard Mey. Ich finde, er ist heutzutage aktueller denn je. Dieses Lied ist es wert, daß man darüber nachdenkt – und seine Worte vor allem beherzigt. Nie ist es während der vergangenen gut sechzig Jahren so wichtig gewesen, wachsam zu sein, und Lügen, falsche Versprechungen, Verschleierungen, Verblendungen, Verdummungen zu durchschauen und nicht an sich heran zu lassen. Noch nie während der vergangenen gut sechzig Jahren ist es so wichtig gewesen, wahrhaft menschlich zu sein, Frieden, Klugheit, Gewaltlosigkeit, Respekt, Toleranz, und vor allem die Menschenrechte, hoch zu halten, danach zu streben, und diese Werte im alltäglichen Leben umzusetzen…
… Sei wachsam!…
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… und Skurriles aus der Schatzkammer der Münchner Residenz…
… “Verkehrte Welt” nennt sich diese knapp fünfzehn Zentimeter hohe Skulptur eines wilden Bären, der einen Schießprügel in den Pranken hält. Im Inneren des Kunstwerks konnte man kleine Preziosen oder auch Petschaften verbergen. – Angesichts dessen, wie wir Menschlein auf diesem unsere Planeten bislang schon gewütet und rücksichtslos dahin gemetzelt haben, könnte man es den Tieren keineswegs verdenken, wenn sie den Spieß umkehren und uns auf’s Korn nehmen würden…
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… und Skurriles aus der Schatzkammer der Münchner Residenz (Teil 1)…
… Am Sonntag ist es mir dank lieber Freunde, die für ein paar Tage zu Besuch weilten, endlich gelungen, diese Sammlung unseres Stadtschlosses zu besichtigen, bislang hatte ich irgendwie weder die Zeit noch die Gelegenheit dazu gefunden…
… Die Schatzkammer befindet sich zum Teil im ehemaligen Küchentrakt der Münchner Residenz, und beherbergt eine höchst beeindruckende Sammlung an kostbarsten Preziosen, darunter allerdings auch Einiges, das durchaus Kopfschütteln, Staunen und Lachen provoziert…
Juwelengeschmücktes StraußeneiEine sogenannte Betnuss – quasi ein Mini-Altar aus Buchsbaumholz geschnitztHöchst wertvolle Statue des Hl. St. GeorgsDie Bayerischen Königskronen -
… Ich hatte vor lauter Euphorie in der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht viel Schlaf bekommen. Recht müde hing ich in meiner zum Glück recht ruhigen Abteilung herum, als die sehr liebenswerte und nette Kastellanin Frau W. um die Ecke bog. “Sehen Sie sich das Konzert heute abend auch noch an? Im Theatinergang ist wieder ein Plätzchen frei für Sie.” Ich hob die Schultern. “Ich weiß noch nicht recht…” – “Sollten Sie machen, Frau I. . Der Mariss Jansson ist ein Genie, nicht mehr der Jüngste, er hat schon einige Herzattacken hinter sich. Wer weiß, vielleicht ist heute die letzte Gelegenheit, ihn live zu erleben.”…
… Das gab mir zu denken. So fand ich mich nach Dienst wieder in der wundervollen “Königsloge” ein – diesmal allerdings noch ein Eckchen höher, in unserem Aufenthaltsraum. Von dort war der Ausblick sogar fast noch besser…
… Erneut trudelte Prominenz ein:…
… Roger Willemsen führte als Moderator durch den Abend. Ich hatte ihm bislang nicht sonderlich viel Sympathie entgegen gebracht, doch während der insgesamt fast drei Stunden des wundervollen Konzerts revidierte ich nur allzu gerne meine Meinung über ihn. Herr Willemsen präsentierte gut gelaunt, mit viel Augenzwinkern, Humor, und einer sehr beeindruckenden Kenntnis der klassischen russischen Musik die einzelnen Musikstücke und Interpreten…
… Der Star des Abends war ganz ohne Zweifel der lettische Dirigent Mariss Jansson, unter seiner Leitung präsentierte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks einen überaus bunten und mitreissenden Querschnitt durch die russische Klassik, von Tschaikowsky über Prokofjew und Schostakowitch bis A. Katchaturian…
… Zusammen mit dem weltweit renommierte Terem-Quartett – zwei Akkordeon-, ein Balalaika- und ein Bass-Balalaika-Spieler – führte das Orchester zum allerersten Mal eine kurze Symphonie auf, die von dem jungen Russen Alexander Tschaikowsky – übrigens kein Nachfahre des Peter Illitsch – zu Ehren Mariss Jansson’s komponiert worden ist…
… Diese beiden Kameraleute hatten mein ganzes Mitgefühl. Im Laufe des Konzerts mussten sie mindestens fünfzig Mal die breite Treppe zur Feldherrenhalle hinauf und wieder hinunter laufen…
… Der Große Kulissenmaler hatte den Himmel zur Feier des Abends ganz wundervoll gestaltet…
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… “Was gäbe ich drum, wenn ich am Samstag den Lang Lang live spielen sehen und hören könnt’!”, seufzte ich am Freitag, 4. Juli, als ich frühmorgens mit einem Kollegen und einem Handwerker in den Lift einstiegen. “Am liebsten würde ich mich morgen nach Feierabend im Personalraum verstecken…”, seufzte ich. “Des braucht’s gar net.”, meinte der Handwerker, “Mia ham a Dutzend Stühle in den Theatinergang ‘bracht, wenn’st die Frau H. von der Verwaltung fragst, dann derfst bestimmt mit dabei sei’, wenn a paar Leut’ vom Haus sich des Konzert anschaun.” Ich wär dem guten Mann am liebsten um den Hals gefallen…
… Als ich ein paar Minuten später das Büro der netten Frau H. im vierten Stock wieder verließ, schwebte ich vor Seligkeit förmlich die breite Treppe hinab in den Hartschiersaal. Zum Glück hatte ich einen sehr anspruchsvollen Posten, ich musste unsere Besucher in zwei verschiedene Richtungen dirigieren und jede Menge erklären. So verging die Zeit bis zum Abend recht schnell, bis ich im wunderschönen Theatinergang meinen Platz einnehmen konnte…
… Der Ausblick auf den Odeonsplatz und die wunderschön erleuchtete Feldherrnhalle, in der sich allmählich die Mitglieder der Münchner Philharmoniker versammelten, war grandios, Königsloge sozusagen…
… Unter uns marschierte etwas Prominenz auf…
Alt-Oberbürgermeister Georg KronawitterNeu-OB Dieter Reiter & FrauPeter Gaulei… – ähem – GauweilerEdmund Stoiber & Gemahlin… Das Fernsehen ist auch live dabei gewesen…
… Die 8.000 Plätze hatten sich bis auf den letzten gefüllt. Außer uns gab es noch einige andere “Logengäste” gegenüber. Und obwohl es eine Stunde vor Konzertbeginn noch gar nicht gut ausgesehen hatte, besserte sich nun das Wetter zusehends…
… Die Müncher Philharmoiker spielten sich ein, dann betraten der Dirigent Alan Gilbert und der Weltklasse-Pianist Lang Lang die Bühne in der Feldherrnhalle. Gegebenwurde Prokofjew’s Klavierkonzert Nr. 3 in C-Dur – und ich war voll gefordert – die herrliche Musik, das jugendliche, sehr sympathische Auftreten des Chinesen – und dazu hatte mich noch das Foto-Jagdfieber gepackt… 😉
… Wunderschön waren auch die Beleuchtungs-Effekte…
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… der Erstlingsroman des irischen Autors Ciarán Collins, hat mich gefesselt und ist mir so nahe gegangen wie seit langem kein Buch mehr…
… Zu lesen ist die Geschichte des Dorftrottels Charlie. Das heisst, er erzählt sie selbst, denn sein Psychotherapeut hat ihm aufgetragen, täglich tausend Worte zu schreiben, um ein furchtbares Trauma zu überwinden…
… Schon bald wird klar, daß Charlie zwar ein Autist, ein seltsamer Kauz ist, aber mit Sicherheit alles andere als ein Depp, er verfügt über eine beeindruckende Intelligenz, auch menschliche Klugheit, ferner ist ihm ein geradezu hellsichtiger Scharfsinn zu eigen, sowie eine sehr ausgeprägte Beobachtungsgabe. Doch er lebt quasi nach innen, vermeidet zumeist krampfhaft jeden näheren Kontakt mit den Menschen in seinem Umfeld…
… Die Einzigen, die zu ihm durchdringen konnten, und für die er stets eine sehr tiefe Freundschaft und Hingabe verspürte, waren Sinead und James, zwei junge Menschen, die von Kindesbeinen an mit einer berührend tiefen Liebe einander verbunden waren. Doch sie waren eigenwillig und unangepasst, stolz und hochbegabt – und damit machten sie sich im Laufe der Jahre ihre scheinbaren Freunde zu Feinden. Nach einer langen Weile übler Intrigen, Verleumdungen, Bosheiten, Kränkungen und Demütigungen bahnt sich schließlich eine entsetzliche Tragödie an…
… Das Buch fasziniert durch die oft eigentümliche Art Charlie’s, sich auszudrücken. Wie er sich vor allem anfangs in Nebensächlichkeiten verliert, die Welt, sich, die Leser beschimpft, um nicht an das zurück denken zu müssen, was sich in seinem Heimatort Ballyronan zugetragen hat. Es ist die Sprache, der höchst ungewöhnliche Erzählstil, auch die sehr feinfühlige und gewissenhafte Übersetzung von Gabriele Haefs, die mich förmlich in diesen Roman hinein gesogen haben…
… Manche glauben, Charlie sei dumm. Doch das ist er nicht. Manche glauben, Charlie sei verrückt. Doch das ist er nicht. Manche glauben, Charlie sei unschuldig – und ob er das wirklich ist oder doch nicht, wird auf den letzten Seiten des Romans auf eine überaus subtile und meisterhafte Weise zwischen den Zeilen offenbart…
… “Tausend Worte” von Ciarán Collins ist im Berlin Verlag erschienen…
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… oder auf gut Deutsch “Glanz und Gloria”: Bebilderte Eindrücke von den sogenannten Reichen Zimmern der Münchner Residenz. Gut möglich, daß ich morgen nicht zum Bloggen komme, denn an diesem Wochenende ist auf der Ludwig- und Leopoldstraße das Streetlife-Festival, und da werde ich mich zusammen mit der Kamera und vielleicht ein oder mehreren Kollegen/innen wohl nach Feierabend ein wenig herumtreiben… 😉
… Ob es den ungeheueren Aufwand überhaupt wert ist, dergleichen zu restaurieren und zu bewahren, wurde ich unlängst gefragt. Und meine Meinung ist ein klares und deutliches “Ja! In jedem Fall!” Auch wenn diese Rokoko-Räume vor übertriebenem Prunk und Prachtentfaltung nur so strotzen – sie versinnbildlichen gelebte Geschichte, sind Zeitzeugen einer ganz besonderen Art. Was wollen wir unseren Nachkommen hinterlassen? Solche Manifeste unserer Vergangenheit, die immer noch ungemein lebendig und auch verzaubernd wirken, die man mit eigenen Augen betrachten und sich ein wenig in ferne Zeiten hinein versetzen kann – oder nur mehr Hochglanzfotos in Bildbänden oder Dokumentarfilme, die bei aller Kunst doch stets einen unbefriedigenden, weil zweidimensionalen Eindruck hinterlassen? – Außerdem strömen Jahr für Jahr Abermillionen Touristen aus aller Welt nicht nur wegen der schönen Landschaft in mein Heimatland, sondern auch der Schlösser, der gut gepflegten Kulturgüter wegen. Würden wir nicht darauf achten, diese zu erhalten, würden wir uns wirtschaftlich gesehen einen ganz dicken Ast abschneiden, auf dem wir alle ziemlich bequem sitzen. Daß die Wiederherstellung eines Parade-Raumes wie z. B. der Grünen Galerie oder die Renovierung des sogenannten Königsbaus viel Geld verschlingt, ist logisch nachvollziehbar – ein/e gut ausgebildete/r Restaurateur/in oder Stuckateur/in, Maurer und Maler, die sich noch auf die alten Techniken verstehen, sind nun mal nicht mit sechs Euro brutto in der Stunde abzuspeisen. Doch für so etwas zahle ich weitaus lieber meine Steuern als z. B. eine Aufrüstung oder Pleite-Banken bzw. abgestossene AKW’s gegen meinen Willen mitzufinanzieren. – Außerdem – es ist Tag für Tag so wundervoll, die Begeisterung in den Gesichtern der ungezählten Besucher/innen aufflammen zu sehen, wenn sie, vom eher schlichten Geweihgang kommend, in die Reichen Zimmer schreiten, und ihre hingerissenen Ausrufe zu hören…
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