… hat es mich neulich wieder einmal verschlagen. Genauer gesagt nach Schlehdorf, einem ruhigen Bauerndorf, das von einem altehrwürdigen, barocken Kloster, welches bereits vor über 1.300 Jahren gegründet worden ist, überragt wird…
… Ich wanderte still genießend vor mich hin. Über mir kreiste ein Raubvogel, ein Gartenrotschwanz, der auf einem Dachfirst thronte, verfolgte seinen Flug sehr aufmerksam…
… Eine gstandne Bauernkatze spazierte selbstbewusst und graziös auf Samtpfoten über die herrlich grüne Frühlingswiese…
… Auf einer feuchten Wiese nahe des winzig kleinen Karpfsees, etwas westlich vom Kochelsee gelegen, breiteten sich wahre Teppiche von Sumpfdotterblumen aus…
… Eine hübsche Murnau-Werdenfelser-Kuh ließ sich gerne von mir bewundern…
… Auf einer Weide nahe des Seeufers genossen einige Islandpferde den milden Sonnenschein…
… Schafe strahlen stets eine tiefe, friedvolle Ruhe aus…
… Auweh, diese Vogelscheuchin hat aber scho a ganz ordentliche Schlagseite!… 😀
… zog es mich vergangenen Montag. Es versprach, ein nicht allzu heisser aber heiterer Sommertag zu werden, optimal für die Realisierung eines Ausflugs, den ich wie viele andere Vorhaben auch bereits seit längerem geplant hatte. Ich hatte vor, nach beinahe dreißig Jahren mal wieder das Walchensee-Wasserkraftwerk an der Südseite des Kochelsees zu besichtigen…
… So spazierte ich vom Bahnhof aus wohlgemut los, allerdings nur bis unterhalb des Franz-Marc-Museums, dort wartete ich geduldig auf das Motorschiff „Herzogstand“, denn die Fahrt über den See bis zur Haltestelle Altjoch nahe des Krafwerks schien mir deutlich schöner und abwechslungsreicher als Wandern auf dem Fußweg, der sich großenteils direkt neben der viel befahrenen Bundesstraße befindet…
… Ich musste nicht lange ausharren, nach einem Viertelstünderl legte die „Herzogstand“ leise brummelnd an und ich begab mich an Bord…
… Das Walchenseekraftwerk liegt von Kuhweiden und Wäldern umgeben in einer Senke am Fuß des Kesselbergs, eines gut achthundertfünfzig Meter hohen Hügelrückens, der den Walchensee vom etwa dreihundert Meter tiefer sich befindenden Kochelsee trennt. Von der Bootsanlegestelle Altjoch aus ist es binnen weniger Minuten leicht zu Fuß zu erreichen, es gibt dort auch einen großen Besucherparkplatz samt „Steckdose“ für E-Fahrzeuge…
… Geplant hatte man das Elektrizitätswerk bereits Ende des 19. Jahrhunderts, Vordenker war der bayerische Bauingenieur, Elektrotechniker, Wasserkrafttechniker und Begründer des Deutschen Museums Oskar von Miller. Die Errichtung des Walchenseekraftwerks samt des Isarwehrs und -kanals bei Krün, der Jachenschleuse an der Ostseite des Walchensees, der Untertunnelung des Kesselbergs und des Baus des sogenannten Wasserschlosses sowie der Hauptgebäude von bis zu 2.000 Arbeitern, großenteils arbeitslose ehemalige Soldaten des Ersten Weltkriegs, dauerte von 1918 bis 1924…
… Etwa zweihundert Meter oberhalb der Kraftwerkshallen thront das sogenannte Wasserschloss in der Flanke des Kesselbergs. Hinter dem Bauwerk befindet sich das ca. 10.000 Kubikmeter fassende, zehn Meter tiefe Auffangbecken für die Wassermassen, die unterhalb von Urfeld am Walchensee in einem gemauerten Tunnel durch den Berg strömen, und dann in sechs Druckrohren, die sich nach unten zu etwas verjüngen, Richtung Turbinenhalle schießen…
… Seit 1983 ist das Walchenseekraftwerk ein Industriedenkmal, die Turbinenhalle kann täglich zwischen 10:00 und 17:00 Uhr besichtigt werden, zudem gibt es ein großes und modernes Informationszentrum mit sehr detaillierten Einblicken in die Entstehungsgeschichte und sämtliche technische Details…
… In der großen Maschinenhalle befinden sich vier Francis- sowie vier Pelton-Turbinen, es ist laut dort und die Wände vibrieren, genauso wie der Boden, nicht nur im Kraftwerk, sondern im Umkreis von etwa dreißig Metern! Aber eben auch faszinierend anzusehen, wie aus der Kraft des zu Tal schießenden Wassers jene geheimnisvolle Elektrizität entsteht, ohne die wir uns das Leben und den Alltag überhaupt nicht mehr vorstellen können…
… Die tassenförmigen Schaufeln einer Pelton-Turbine…
… Nachdem ich mich satt gesehen hatte, trat ich langsam den Weg zur Bushaltstelle Altjoch an, etwa einen Kilometer vom Kraftwerk entfernt. Ein Wegweiser mit der Inschrift „Rißbach-Fälle“ verlockte mich jedoch nach wenigen hundert Metern bereits zu einem Umweg. So verließ ich die schmale geteerte Straße und schlug mich auf einem etwas unbequemen Pfad einer kleinen Schlucht folgend bergwärts durch die Büsche. Ganz knapp unterhalb des großen Rißbach-Falles, der etwa zwanzig Meter über eine Felskante in die Tiefe stürzt, fand mein Forscherdrang leider ein jähes Ende – eine steinige Stufe erwies sich als ein wenig zu hoch für mich. Ein Weilchen suchte ich mit zusammengebissenen Zähnen nach einem möglichen Umweg, gab mich dann aber geschlagen und trat – ausnahmsweise einmal! – der Vernunft folgend den Rückweg an…
… Nach kurzem Marsch auf der alten Kesselbergstraße hatte ich den Kochelsee wieder erreicht, und nach kurzem Warten bog der DB-Bus 9611 Richtung Bahnhof um die Kurve…
… Neulich, es war nach meiner schönen Fahrt mit dem neuen Lieblingsbus von Kochel nach Garmisch, erzählte mir eine FB-Freundin, die mir ans Herz gewachsen ist, dass sie vor einigen Jahren zusammen mit ihrem Freund ein paar Tage im Berggasthaus Herzogstand nahe des gleichnamigen Gipfels verbracht hatte, und wie herrlich und gemütlich es dort gewesen war. Je mehr ich darüber nachdachte, umso stärker wurde die Sehnsucht, wieder einmal eine Weile fernab der Großstadt in den Bergen zu verbringen. Da Übernachtungen im Berggasthaus lediglich mit Vorreservierung möglich sind, setzte ich mich an den Laptop, und sandte nach einigem Guggeln meine Anfrage ab. Einen Tag später kam die Bestätigung, dass man am Freitag, 7. September, ein Zimmer zur Einzelbenutzung für mich bereit halten würde…
… Ausgerechnet für diesen Tag war die Wettervorhersage alles andere als berauschend. Aber ich wollte die Reservierung nicht mehr rückgängig machen. Auch egal, dann nehme ich mir halt ein gutes Buch mit, Hauptsache, ich bin wenigstens für einen Tag und eine Nacht raus aus dem städtischen Trubel, ohne Internet, ohne Fernsehen…
… Von Walchensee aus dauerte die Fahrt mit der Bergbahn lediglich etwa zehn Minuten. Ich war weit und breit der einzige Passagier. Mal hob, mal senkte sich die Bewölkung, es wirkte, als würden himmlische Mächte einen zähen Kampf miteinander ringen…
… Der Weg von der Bergstation der Seilbahn hinüber zum Gasthaus war höchst komfortabel, breit, ganz sanft senkte er sich, stieg dann wieder leicht an. In meinen früheren Bergwanderzeiten hätte ich so etwas verächtlich als „Touristen-Autobahn“ bezeichnet, aber am Freitag war ich höchst dankbar dafür…
Walchensee
Vermutlich eine Enzianart
In den Bergen sind leise Töne angesagt.
… Der bayerische König Maximilian II., Vater des unglückseligen „Märchenkönigs“ Ludwig II., hatte unweit des jetzigen Anwesens an der Flanke des Martinskopfes, dem Nachbargipfel des Herzogstands bereits um 1857 ein Jagdhaus errichten lassen. Acht Jahre später wurde von Ludwig II. ein wenig oberhalb das sogenannte Königshaus erbaut, in dem er sich viele Male aufgehalten hatte. Nach dem immer noch höchst mysteriösen Tod des „Kini“ ging der Bau in den Besitz Bayerns über, und wurde als Gast- und Bettenhaus der Münchner Sektion des Alpenvereins genutzt. Ein Großbrand, ausgelöst durch einen defekten Kamin, vernichtete in der Nacht von 19. auf 20. November 1990 das Anwesen bis auf die Grundmauern. Auf diese errichtete man den Neubau, der Anfang August 1992 eröffnet worden war…
… Oberhalb des Berggasthauses befindet sich der Martinskopf, am rechten Bildrand sieht man den Herzogstand, auf dessen Gipfel nach wie vor ein Pavillon steht, der von König Ludwig II. zum Rasten und Brotzeit machen genutzt worden war…
… Die bronzene Büste Ludwigs II. unweit des Berggasthauses…
… Man begrüßte mich in der sauberen und rustikalen Unterkunft sehr freundlich, und wies mir das winzige Zimmerchen zu, in welchem ich die Nacht verbringen würde. Die Einrichtung bestand aus den beiden Betten, zwei Nachtkästchen, einem Stuhl und einem winzigen Tischchen – aber mehr hatte ich auch gar nicht nötig. Ein kleines Stück weiter den Flur entlang befanden sich die Gemeinschaftswaschräume und Toiletten…
… Ich richtete es mir rasch ein, schnallte die Kameraweste samt Knipse um und stiefelte nach unten. Dank des unbeständigen Wetters war die große Wirtsstube fast leer, und es hatten sich auch nur wenige weitere Gäste zum Übernachten angesagt. Nach dem herzhaften Genuss einer Riesenportion sehr feinen Schweinebratens machte ich mich auf den Weg Richtung Herzogstand. Zunächst lief alles sehr gut, der Weg war immer noch breit und hervorragend ausgebaut. Doch dann, nach etwa einer Viertelstunde, gelangte ich am Joch zwischen Martinskopf und Herzogstand an eine für meine Verhältnisse recht ungute Stelle – feuchter Lehmboden trat zutage, gespickt mit scharfkantigem und recht bröckelig aussehendem Gestein, und keine Latschen weit und breit, an denen ich mich notfalls hätte festhalten können. Da es bereits auf den Abend zuging, und ich mutterseelenallein auf weiter Flur war, beschloss ich, mein Vorhaben abzubrechen…
… Am Joch befand sich eine Bank. Ich ließ mich nieder, um mich ein wenig auszuruhen. Mein Blick fiel auf den gegenüberliegenden Fahrenberg und die kleine Kapelle, die seinen Gipfel krönt, und die allmorgendlich in den Wetterbildern des BR zu sehen ist. Nun gut, dann gehe ich eben dort hoch…
… Zehn Minuten sollte der Weg vom Berggasthaus zur Kapelle dauern. Ich benötigte dreimal so lang, und kam dabei ganz ordentlich ins Schwitzen. Denn Steinstufen und Bodenwellen, rutschig anmutende Stellen und Steilstücke, über die ein Gesunder mit flottem Schritte hinweg marschiert, stellen für mich inzwischen beinahe unüberwindliche Hindernisse dar. Stur wie ich war, wollte ich nicht schon wieder klein beigeben, und mich fleißig der üppig wuchernden Latschen bedienend, an denen ich mich nach oben ziehen konnte, näherte ich mich allmählich dem Kapellchen. Oben angelangt war ich dann allerdings so fix und fertig, dass mir sogar die Lust am Fotografieren abhanden gekommen war – und das geschieht höchst selten!…
… Blick von der Fahrenberg-Kapelle auf den Kochelsee…
… Für den Abstieg wählte ich die Route hinunter zur Bergstation der Seilbahn – auf den ersten Blick sehr leicht, doch teilweise waren die steinernen Stufen recht hoch, und bereiteten mir Mühe. Doch dann hatte ich endlich, endlich wieder den schönen Weg zum Berggasthaus erreicht. Auf einer Bank versuchte ich eine geraume Weile, mich zu erholen, und die von der Anstrengung bebenden Knie zu beruhigen…
… Inzwischen hatte sich die sinkende Sonne den nahen Berggipfeln genähert, am Himmel und rings um mich wechselten immer noch blaues Firmament mit Nebelschwaden und dunklen Wolken, es mutete nun noch intensiver als am Nachmittag wie der Kampf zwischen Licht und Dunkel, Gut und Böse an…
… In Kochel hätte ich beinahe eine Stunde auf den Zug Richtung München warten müssen. Na, macht nix, dachte ich mir, dann drehe ich bis dahin eine kleine Runde durch den Ort, und mach‘ ein paar Bilder von schönen Häusern, die mir während der Fahrt aufgefallen waren. Nach einer kurzen Toilettenpause kam ich an einem Bus der DB-Linie 9608 vorbei, Ziel: Garmisch-Partenkirchen. Bevor ich’s mich versah, war ich auch schon eingestiegen…
… Es war eine herrliche Fahrt! Zunächst ging es am südöstlichen Rand des Kochelsees entlang, dann schraubte sich die Straße in etlichen kühnen Windungen und Haarnadelkurven durch dichtes Waldgebiet höher und immer höher, bis zum Pass Kesselberg. Hinter uns lag tief unten der dunkelgrüne Kochelsee, vor uns die türkisfarbene, von Bergen umrahmte, weite Fläche des Walchensees, dem wir, erneut in rasanten Kehren, entgegen eilten. Die Busroute folgte dem südlichen Ufer, und wandte sich dann gen Mittenwald, und von dort hinunter Richtung Garmisch-Partenkirchen. Voller Begeisterung klebte ich förmlich an der großen Fensterscheibe, und versuchte, in Gedanken festzuhalten, was ich mir in Zukunft genauer ansehen möchte. Und natürlich zu fotografieren, um einige virtuelle Eindrücke von dieser herrlichen kleinen Reise mitnehmen zu können…
… Am Garmischer Bahnhof hatte die Fahrt dann nach gut eineinhalb Stunden ein Ende – und leider auch meine Euphorie, denn beim Aussteigen musste ich voller Schrecken feststellen, dass mir meine zum Gehen so dringend benötigten Wanderstöcke abhanden gekommen waren. Ich vermute, dass ich sie auf der Bahnhofstoilette in Kochel habe stehen lassen…
… Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, beschloss ich, mir unverzüglich ein neues Paar Stöcke zu besorgen, in Garmisch gibt es ja zum Glück mehr als genug Sportgeschäfte, da würde ich mit Sicherheit fündig werden. So tapperte ich los, zunächst sehr unsicher und voller Angst vor einem Sturz. Ohne die Gehhilfen kam ich mir so hilflos vor! Mittlerweile war es kurz vor neunzehn Uhr, und zu dieser Zeit schließen anscheinend leider in Garmisch die meisten Läden. Immer weiter entfernte ich mich vom Bahnhof, immer weiter stelzte ich Richtung Marienplatz. Endlich, endlich fand ich ein Geschäft, das noch geöffnet hatte. Ich hatte inzwischen ungefähr fünfhundert Meter zurück gelegt und fühlte, wie allmählich die Kräfte zu versiegen begannen…
… Bereits nach kurzem Suchen fand ich ein Paar guter, im Preis sogar ziemlich reduzierter Wanderstöcke. Als ich sie nach dem Bezahlen auf die passende Höhe einstellte, lösten sich Unsicherheit und Anspannung in einem so tiefen Schnaufer, dass mir ganz kurz regelrecht schwarz vor Augen wurde. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof vermeinte ich, vor lauter Erleichterung und Wohlgefühl zu schweben…
… Als ich kurz nach Acht im Zug Richtung München saß, verspürte ich ein kleines bisschen Bedauern, dass ich nun nicht wie eigentlich vorgesehen den Sonnenuntergang am Staffelsee würde fotografieren können. Ganz groß jedoch war meine Dankbarkeit für diesen schönen Tag, und dass meine Unternehmungen doch noch ein so glimpfliches Ende genommen hatten…
… Die folgenden Aufnahmen habe vom fahrenden Bus aus gemacht, was wegen der raschen und unruhigen Bewegungen sowie der Spiegelungen im Fenster immer eine zweifelhafte und der Qualität abträgliche Angelegenheit ist… 😉
… konnte ich meiner „Leidenschaft“ für spontane Entscheidungen mal wieder so richtig ungehemmt frönen… 😉
… Eigentlich wollte ich die zu Beginn der Hitzewelle aufgeschobene Wanderung von Aidling oberhalb des Riegsees nach Habach endlich nachholen, ich war schon seit Wochen nicht mehr so richtig im Blauen Land unterwegs gewesen. Am Murnauer Bahnhof angekommen musste ich feststellen, dass mein Lieblingsbus DB 9631 während der Ferienzeit zur gewohnten Zeit leider nicht fährt. Ich hätte über eineinhalb Stunden warten müssen, und dann von Habach aus mit den Öffentlichen keine Möglichkeit mehr gehabt, wieder nach München zu gelangen…
… Ein paar Minuten lang stand ich recht ratlos herum – und enterte dann kurz entschlossen den Linienbus Richtung Kochel. Ist wurscht, dann schau ich mir das Gestüt Schwaiganger an. Kurz vor der Haltestelle warf ich dieses Vorhaben dann aber wieder über den Haufen, irgendwie zog es mich doch nicht so recht dorthin. Ein kurzer Rundgang durch’s Freilicht- und Bauernmuseum Glentleiten? Auch das begeisterte mich nicht wirklich. In Schlehdorf am Kochelsee verließ ich dann ganz einer plötzlichen Eingebung folgend den Bus. Jetzt hab ich’s! Ich wandere von hier nach Kochel, und fahr dann mit dem Zug nach Hause…
… Wohlgemut machte ich mich auf die Strümpfe – und entdeckte bereits nach wenigen Metern ein Hinweisschild auf die Motorschifffahrt Kochelsee. Beim genaueren Hinschauen durfte ich zu meiner großen Freude auf dem Fahrplan entdecken, dass in Kürze eine Rundfahrt der „Herzogstand“ starten würde. So begab ich mich wohlgemut an Bord…
… Der wunderschön tiefgrüne Kochelsee ist ca. 6 Quadratkilometer groß, im Süden von hoch aufragenden, dicht bewaldeten Bergen begrenzt, an die nördlichen Ufer grenzt eine sehr flache Moorlandschaft, weit gleitet der Blick darüber hinweg ins Voralpenland. Er wird hauptsächlich von der Loisach gespeist, die nahe Schlehdorf in den See hineinfließt, und bei Kochel wieder hinaus. Das ist übrigens auch eine sehr schöne Ortschaft, die ich mir bei Gelegenheit einmal gründlich aus der Nähe ansehen werde…
… Der Maler Franz Marc hat hier einige Jahre seines Lebens und Schaffens verbracht, ihm und seinen Werken ist ein Museum auf einer Anhöhe südlich Kochels gewidmet…
… Ich verbrachte geruhsame eineinhalb Stunden an Bord der „Herzogstand“. Nachdem ich das Schiff wieder verlassen hatte, stellte sich mir nun die Frage, ob ich mein Vorhaben, nach Kochel zu wandern, jetzt noch in Angriff nehmen oder doch lieber mit dem Bus weiter fahren wollte. Ich entschied mich für letzteres, und war binnen einem knappen Viertelstündchen am Bahnhof von Kochel angelangt. Doch damit war noch lange nicht Schluss mit den Spontanentscheidungen… 😉
… Auf dem Weg durch’s Moor zur Anlegestelle…
Erste Herbstboten
… Auf dem See, der großenteils zu meiner Überraschung sehr still war, bei weitem nicht so überlaufen wie neulich der Eibsee…
… Zu meiner ganz großen Freude durfte ich einen kleinen Trupp Gänsesäger erspähen, in unmittelbarer Nähe zog ein Haubentaucher gelassen dahin. Deutlich erkennbar die Ähnlichkeit zwischen beiden Vogelarten…
… Der Fisch, den Haubentaucher senior gefangen hat, ist fast größer als der halbwüchsige, gierig bettelnde Filius… 😉
… Wohin es mich nach meiner Ankunft am Kocheler Bahnhof verschlagen hat, davon erzähle ich euch morgen… 😉
… Nachdem wir feststellen mussten, dass das von uns voller Sehnsucht angepeilte Café ohne Angabe von Gründen geschlossen hatte, schleppten wir uns weiter, bis wir im Ortskern in eine sehr gediegene Lokalität gerieten, sehr freundlich und zuvorkommend bedient wurden, und endlich unsere Gelüste stillen und uns stärken konnten. Danach machten wir uns auf den Rest des Wegs zurück zum Auto, das S. am See in der Nähe einer kleinen Fabrik geparkt hatte. Als wir endlich den fahrbaren Untersatz erreicht hatten, inzwischen war es früher Abend geworden, fielen wir uns erleichtert und stolz in die Arme. Donnerwetter, was waren wir trotz unserer Blessuren noch gut drauf! Wir hatten es geschafft!…
… Mein Lieblingsbauernhaus. Das habe ich schon seit langem immer wieder quasi aus der Ferne bewundert, wenn ich mit S. in der Kocheler Gegend unterwegs gewesen bin…
… Der berühmte Schmied von Kochel. Er soll als kraftstrotzender und riesiger Siebzigjähriger einer der Anführer des Bauernaufstands im Spanischen Erbfolgekrieg gewesen sein, der in der furchtbaren Sendlinger Mordweihnacht (1705) gipfelte. Mittlerweile gilt es aber als ziemlich sicher, dass es sich bei diesem Volkshelden um eine Sagengestalt handelt, die erfunden wurde, um die Niederlage der bayerischen Bauern erträglicher zu machen…
… Der Weg von Kochel zurück zum Auto führte uns eine sanfte Anhöhe hinauf. Von dort hatten wir noch einmal einen sehr schönen Ausblick auf den See…
… Geschafft! Hurra! Das Ende unserer wagemutigen Bergtour ist erreicht…
… Anfang der Woche habe ich mal wieder meine liebe Freundin S. besucht. Wir beschlossen spontan, nahe des idyllischen Kochelsees ein wenig herum zu wandern, am besten im Wald, um der drückenden Sommerhitze zu entfliehen. S. hatte mir schon öfters von der Tour zu den Lainbachfällen erzählt, sie hatte in Erinnerung, dass der Weg dorthin ein sehr schöner sei, und leicht zu bewältigen. So stiefelten wir wohlgemut los…
… Es ging zunächst auf einem sehr gut ausgebauten und breiten Weg sanft bergan, im wohltuenden grüngoldenen Schatten des Bergwaldes. Allmählich wurde der Pfad ein wenig abenteuerlicher, führte über holprige Wurzeln und Steine, und ungezählte hölzerne Stufen. Für körperlich Unversehrte ist die Wanderung zu den Lainbachfällen ein Leichtes. S. und ich mussten uns teilweise ganz schön anstrengen, meine Freundin wegen ihrem operierten Knie, das ihr nach wie vor Probleme bereitet, und ich wegen der Muskelerkrankung, die mir vor allem beim Erklimmen höherer Stufen zu schaffen machte. Aber der herrliche Wald und der munter murmelnde und plätschernde Bach ließen uns alle Mühsal vergessen, bedächtig und langsam und mit Pausen zwischendrin tasteten wir uns bergwärts…
… „Bergfex“…
… Am großen Lainbachfall. Malerisch fällt das Wasser aus großer Höhe in einen beachtlich tiefen Gumpen. Je nach Sonneneinstrahlung wechselt die Stimmung. Wir verweilten dort für längere Zeit, die angenehm frische Luft, das Brausen und Toben des Falls genießend. Und natürlich den Triumph, dass wir unser Ziel trotz unserer Handicaps erreicht hatten…
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