… Eigentlich war ich in den Fünf Höfen in der Münchner Innenstadt ja auf der Suche nach einem Geldautomaten, weil ich mir unbedingt ein Buch kaufen wollte, das ich an einem Stand in der Fußgängerzone entdeckt hatte. Doch dann landete ich bei der Hypo Kunsthalle, mir fiel ein, dass ich eigentlich schon längst die Ausstellung über die japanischen Samurai besuchen wollte, die noch bis Ende des Monats zu besichtigen ist – und prompt waren Geldautomat und Bücherkauf vergessen…
… Die Geschichte der Samurai beginnt im 12. Jahrhundert. Vom 16. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte nicht der jeweilige Kaiser, der Tenno, über das Inselreich Japan, sondern der Shogun. Als Oberhaupt des Kriegeradels befehligte er Millionen hervorragend ausgebildeter Kämpfer…
… Die mit höchster Handwerkskunst aus edlen Metallen und kostbaren Stoffen angefertigten Rüstungen waren zugleich imposante Statussymbole und wirkungsvolle Schutzpanzer. Sie wurden sowohl leicht, als auch flexibel und robust konstruiert, um die Träger nicht nur vor Tod und Verletzung zu bewahren, sondern auch die größtmögliche Entfaltung seiner kämpferischen Fähigkeiten zu ermöglichen. Spektakuläre Dekore mit Dämonen, mythologischen Wesen und den Fratzen gefährlicher Tiere dienten sowohl der Identifizierung des jeweiligen Samurai, als auch zur Abschreckung des Feindes. Die feinen Verzierungen mit Sieg und Glück verheißenden Symbolen und buddhistischen Gottheiten sollten übersinnlichen Schutz gewähren…
… Das Ehepaar Ann und Gabriel Barbier-Mueller hat eine der hochkarätigsten und erstaunlichsten Sammlungen von Samurai-Rüstungen, Helmen, Masken, Waffen und anderem Zubehör aus der Zeit des 7. bis ins 19. Jahrhundert zusammengetragen. In der Münchner Hypo Kunsthalle werden diese Aufsehen erregenden Schätze nun erstmals in Deutschland gezeigt. Wie gesagt, noch bis 30. Juni. Geht hin und schaut euch das an!…