Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum, Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah, Die schönsten Früchte ab von jedem Baum. O stört sie nicht, die Feier der Natur! Dies ist die Lese, die sie selber hält, Denn heute löst sich von den Zweigen nur, Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.
… was der Baumläufer dem steinernen Engerl da ins Ohr geflüstert hat. Nach einem ausführlichen Monolog flog der gut getarnte Sperlingsvogel auf einen knorrigen Baum und zwitscherte stillvergnügt vor sich hin…
… Zuerst hielt ich den winzigen, braunen, flink dahinhuschenden Schemen an der Mauer des Alten Nördlichen Friedhof, des wunderbaren kleinen Biotops in meiner Nähe, für eine Maus. Doch bei genauerem Hinschauen erkannte ich dann, dass es sich um einen Zaunkönig handelte. Meine Freude war groß – Baumläufern und Zaunkönigen war ich bislang ausgesprochen selten begegnet, und wenn, dann hatte sich keine Gelegenheit zum Fotografieren ergeben…
… Eine sich gehörig aufplusternde Kohlmeise musterte mich misstrauisch, als ich da gemütlich auf meinem Schwarzroten Blitz thronte und das Geschehen ringsum beobachtete…
… Das Gartenrotschwänzchen ignorierte mich geflissentlich, sein ganzes Interesse galt der Futtersuche…
… So fein ausgerüstet – mit neuer Kamera, dem Rentner-Boliden und seit heute einem neuen Rechenknecht (Laptop 😉 ) macht der Frühling gleich noch viel mehr Freude als ohnehin schon…
… Ich wünsche euch eine gute und möglichst unbeschwerte neue Woche – und bleibt bitte gesund! Und den Kranken unter euch Lieben wünsche ich von Herzen gute Besserung und baldige Genesung…
Das ist ein Abschied mit Standarten aus Pflaumenblau und Apfelgrün. Goldlack und Astern flaggt der Garten, und tausend Königskerzen glühn.
Das ist ein Abschied mit Posaunen, mit Erntedank und Bauernball. Kuhglockenläutend ziehn die braunen und bunten Herden in den Stall.
Das ist ein Abschied mit Gerüchen aus einer fast vergessenen Welt. Mus und Gelee kocht in den Küchen. Kartoffelfeuer qualmt im Feld.
Das ist ein Abschied mit Getümmel, mit Huhn am Spieß und Bier im Krug. Luftschaukeln möchten in den Himmel. Doch sind sie wohl nicht fromm genug.
Die Stare gehen auf die Reise. Altweibersommer weht im Wind. Das ist ein Abschied laut und leise. Die Karussells drehn sich im Kreise. Und was vorüber schien, beginnt. (Erich Kästner)
… schien sich das kleine Mäuschen im Botanischen Garten München zu denken, als es gestern Nachmittag neugierig-verschmitzt aus seiner Höhle lugte…
… Nachdem es lange Zeit Ausschau gehalten hatte, ob die Umgegend auch sicher ist, wagte es sich schließlich ins Freie, um sich an dem frischen Frühlingsgrün ausgiebig zu laben…
… Was für ein Sprießen, Aufblühen, Sichentfalten, Summen, Duften ringsum!…
… Was raschelt denn da? Kann man das fressen?…
… Sogar die ersten Rhododendren blühen bereits auf, Wochen vor ihrer Zeit!…
… Am Sonntag hatte es ca. fünfzehn Stunden lang ununterbrochen geschneit. Nachdem sich am Montag morgen die grauen Wolken verzogen hatten, war München in eine dicke, weiße Schneedecke gehüllt. So machte ich mich nach dem Mittagessen samt Kamera auf den Weg in den großen Park der Nymphenburger Schlossanlage. Eigentlich wollte ich nur eine kleine Runde drehen, vielleicht ein Stünderl lang, mehr nicht. Doch dann war ich von der glitzernden, schneeigen Schönheit ringsum so begeistert, dass ich Stund um Stund die Wege entlang spazierte, und auch einige Male im fast kniehohen Schnee kreuz und quer durch Wald und Wiesen stapfte – was sehr gut getan hatte! Erst nachdem die Sonne hinter den wolkigen Horizont gesunken war, strebte ich dem nächst gelegenen Ausgang zu…
… Entstehen und Vergehen, das ist das Gesetz der Welt.
(Publilius Syrus, 1Jh.v.Chr.)…
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Wenn einer einen blütenreichen Frühling und einen satten Herbst erlebt, so muss er sich doch eingestehen, dass es schön ist, Mensch zu sein.
(Kumagai Naoyoshi, 1782-1862)
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Denn ich will den Herbst! Ist es nicht, als wäre er das eigentlich Schaffende, schaffender denn der Frühling, der schon gleich ist, und das viel zu fertige, viel zu befriedigte, schliesslich fast bürgerlich-behagliche Bild des Sommers zerstört?
(Rainer Maria Rilke 1875-1926, deutsch-österr. Dichter)
… Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt mit Zug und Bus musste ich erneut umsteigen – in eine Seilbahn-Gondel. Bevor ich mein Ticket erstand, fragte ich den netten Mann an der Kasse: „Und? Wie ist die Sicht oben?“ Er antwortete mir mit einem wunderschönen strahlenden Lächeln: „Oh, gut. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nicht enttäuscht sein werden.“…
… Lautlos, mit leichtem Schaukeln, setzte sich die geräumige Kabine in Bewegung. Außer mir befand sich lediglich eine kleine Gruppe Skifahrer/innen an Bord. Nach wenigen Metern schon waren wir von einer schier undurchdringlichen Nebelmasse umgeben. Seltsam unwirklich fühlte sich unsere Fahrt an, als wären wir fern von Raum und Zeit…
… Und dann – von jetzt auf gleich – hatten wir das bauschige Wolkenmeer hinter uns gelassen. Über uns wölbte sich ein wundervoller, klarer, tiefblauer Winterhimmel, und die Berggipfel ringsum schienen in der sanft strudelnden, weißlichen Masse unter uns zu schweben…
… Wie die Rücken urzeitlicher Riesenfische ragen die Salzburger Hausberge aus der Nebelgischt…
… Die tief verschneite Toni-Lenz-Hütte unterhalb der Schellenberger Eishöhle…
… sind oftmals die besten. So packte ich am Donnerstag vormittag einer plötzlichen Idee folgend meinen Rucksack, machte mich auf den Weg zum Hauptbahnhof und stieg in den nächsten Zug Richtung Salzburg. In der sogenannten Mozartstadt angekommen fuhr ich mit einem E-Bus – was umweltbewusstes Handeln bezüglich Öffentlicher Verkehrsmittel anbelangt, sind uns die Salzburger meilenweit voraus! – zum Schloss Mirabell…
… Der Schloßpark war fast völlig in asiatischer Hand. Nur hier und da hob sich ein europäisches Gesicht aus dem ewigen Mahlstrom ungezählter hastender Reisegruppen aus dem Fernen Osten…
… Die Wege waren mit bunten Blättern geziert. Eine sich unweit eines Portals hochrankende Clematis erstaunte mich mit ihren tiefblauen Blütensternen. Späte rote Rosen hielten ihre Gesichter in das milde Herbstlicht…
… Ich verweilte nur kurz im Mirabellgarten, denn es war Zeit, meine kleine Reise fortzusetzen, hoch zum Salzburger Hausberg, dem Gaisberg. Seit mindestens vierzig Jahren bin ich nicht mehr dort oben gewesen, und ich freute mich sehr auf eine weite, wunderbare Aussicht auf die Berge meiner Heimat, auf die Mozartstadt und das Salzkammergut. Und auf den ersten Schnee des Jahres…
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