… Bevor vielleicht noch mehr liebe Mitmenschen als ohnehin schon auf die Idee kommen sollten, folgendes Foto online zu stellen, und sich über die unverschämten Ausländer und Asylbewerber/innen furchterbar aufzuregen, wie das vor einer kleinen Weile erst mit der bösen Mär von der Umbenennung deutscher Feiertage aus Rücksicht auf ausländische Mitbürger/innen geschehen ist:…
… Dieses Foto ist eine Fälschung, ein Fake, gefunden auf der sehr rechts orientierten FB-Seite “Keine weiteren Asylantenheime in Deutschland!”, und es wurde bereits nach kurzem wieder einmal fleißig und ohne nachzuprüfen weiter verbreitet…
… Das Original – copyright by DPA – sieht so aus, wie hier links dargestellt:…
… So lügen und betrügen und maninpulieren die rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Elemente in diesem Lande!…
… Texte sind zu lang/zu kurz, zu schlecht geschrieben/zu wohlformuliert, zu unpersönlich/zu persönlich, zu politisch/zu unpolitisch, zu oberflächlich/zu tiefsinnig, zu verschwommen/zu deutlich formuliert, zu privat/zu distanziert, zu blumig/zu harsch, zu wohlmeinend (einige würden sagen anschleimend)/zu kritisierend, zu umschreibend/zu offen, zu viel/zu wenig phantasievoll, zu kindisch/zu kindlich/zu reif/zu fortschrittlich/zu altväterisch, zu meinungslos/zu meinungsvoll, zu weich gespült/zu radikal, zu feige/zu offen…
… Fotos sind zu viele/zu wenig/, nicht bearbeitet/zu wenig bearbeitet/zu viel bearbeitet, sie zeigen zu viele/zu wenig Menschen, zu viel/zu wenig Flora & Fauna, zu viel/zu wenig Sonnenuntergänge und Meeresstimmung, zu viel/zu wenig Persönliches, Galerien zeigen gefällt/gefällt nicht, Diashows zeigen gefällt/gefällt nicht, gar nix zeigen gefällt/gefällt nicht…
… Sind Kommentare nur positiv, dann sind sie eintönig und speichelleckerisch, sind Kommentare kritisch, dann sind sie oftmals “bäh!”, kritische Kommentare auf kritische Kommentare, oder gar daraus entstehende Diskussionen und Streitigkeiten sind für Manche ein absolutes “No go!”, schlimmer noch sind ironische Kommentare, Gott bewahre! Ein kritisches Thema aufgreifen und daraus einen Diskussionsstoff mittels eines eigenen Posts machen – oha!…
… Nur die schönen Seiten des Lebens zeigen ist langweilig/wundervoll. Aber zornig, böse, sarkastisch werden, zeigen, dass man keine weich gespülte “Heilige” ist – umpfh! – nicht unbedingt empfehlenswert – und wenn man mal etwas negativ angehauchtes Autobiographisches zum Besten gibt, hat man sogleich zeternde und petzende VertreterInnen der eigenen Mischpoke am Hals…
… Aber ich fürchte mich nicht mehr. Weder vor offen oder unterschwellig angedrohten Anzeigen und der Drohung, mir einen Anwalt auf den Hals zu hetzen, noch vorm akribisch beobachtet werden, wann ich wo was schreibe, und in welcher Form. Mich treibt wie gesagt keine Angst mehr um, auch kein Schrecken davor, vielleicht so etwas wie ein Enfant Terrible zu sein. Und wenn schon, dann bin ich’s eben…
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