… Nachdem meine Freundin G. neulich noch eine Nacht mehr im Krankenhaus verbringen musste – angeblich wegen einer Blasenentzündung, obwohl sie keinerlei Beschwerden verspürt hatte -, hatte Professor Sch. vom Friedrich-Baur-Institut am Donnerstag dann endlich ein Einsehen, und ließ sie gehen. Allerdings nicht, ohne sie noch ein paar Stünderln im Zimmer auf ihre Entlassungspapiere warten zu lassen…
… Kaum war sie bei mir eingetrudelt, machten wir uns auf den Weg Richtung Ammersee. Es herrschte bestes Ausflugswetter – strahlend blauer Himmel, viel Sonne, und malerisch gebauschte, weiße Quellwolken, die träge über das Firmament zogen. Der erste Weg in Herrsching führte uns zum romantischen Kurparkschlösserl inmitten eines großzügig angelegten Parks in Seenähe, das 1888 der Kunstmaler Ludwig Scheuermann als Sommersitz im Stile italienischer Villen hatte erbauen lassen. Schon bald erfreute sich der Künstler im damals grade mal 304 Einwohner:Innen zählenden Ort großer Beliebtheit. Scheuermann sorgte mit seiner bunten Schar an Freund:Innen und Bekannten für eine rege Blüte von Kunst und Kultur in Herrsching. Kurz nachdem er 1911 verstorben war, erlosch auch das glanzvolle Leben im Schlösserl, der Sohn hatte sich seiner Leidenschaft fürs Fliegen verschrieben und hatte mit den schönen Künsten nur wenig am Hut…
… Einige Jahre später erstand die Gemeinde Herrsching das Anwesen samt Park. 2013 wurde es sorgfältig und umfangreich renoviert. Man kann die Räumlichkeiten anmieten und für Festivitäten, Konzerte und Kunstausstellungen nutzen. Vom gepflegten Kurpark aus kann man gar herrlich das Treiben auf und den Sonnenuntergang am See beobachten…
… Nicht weit vom Kurparkschlösserl entfernt hat man zwei Sagengestalten – dem Waller Silurus Bartl und der Bierjungfer Ambrosia – ein schönes Denkmal gesetzt. Hier ist die traurig-romantische Gschicht zum Nachlesen zu finden…
… Ein Sommerglücksstein… 😉