… befindet sich seit 1957 im Heidelberger Schloss. Es werden insgesamt sieben vollständige Apothekeneinrichtung von der Renaissance bis in die 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts gezeigt, zudem noch ein Labor, und eine Unmenge an technischen Gläsern, Werkzeugen, Destillen, Kräutern, Arzneimittel aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralienreich, und auch sogenannte Magische Mittel wie Alraune, Mumia etc. Wenn ich am Mittwoch vor meiner Rückfahrt nicht noch eine andere Unternehmung geplant gehabt hätte, dann hätte ich in den Räumen dieses Museums Stunden verbringen können, so hatte die Zeit leider nur für einen eher flüchtigen Rundgang gereicht. Aber ich werde mir bei meinem nächsten Heidelberg-Besuch mit Sicherheit weitaus mehr Zeit zum Schauen und Staunen nehmen…
Schlagwort: Heidelberger Schloss
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… ist ja eigentlich genau genommen eine Ruine. Aber was für eine!…
… Aus einer wuchtigen Burg, die zum ersten Mal Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt wurde, entwickelte sich im Laufe der Zeit durch das Hinzufügen eigener Wohnpaläste durch die pfälzischen Kurfürsten ein ungemein interessantes Architekturensemble. Nach den Zerstörungen durch die Armee Ludwigs XIV. im Jahr 1689 und der Sprengung durch französische Pioniere am 6. September 1693 hatte man das Schloss lediglich teilweise wieder aufgebaut. Am 24. Juli 1764 setzten Blitzeinschläge die Anlage in Brand, danach wurde eine Wiederherstellung aufgegeben. Die Ruine aus rotem Neckartaler Sandstein erhebt sich ca. 80 Meter über der Altstadt und dominiert diese ohne jeden Zweifel…
… Ich war nach dem Frühstücken und Auschecken im kleinen Hotelchen kurz nach Neun bereits an der zwischen 1888 und 1889 erbauten und im Jahr 2004 sorgfältig erneuerten Standseilbahn, weil ich mir einbildete, auf diese Weise lange vor den Touristenströmen oben am Schloss zu sein. Da hatte ich mich sauber geirrt! Bereits um diese noch recht frühe Zeit bevölkerten viele hunderte Menschen aus aller Welt das weitläufige Gelände…
… Weit reicht der Blick, über die prachtvollen Villen am Hang des Gaisbergs und die Heidelberger Altstadt sowie den Neckar bis nach Mannheim und zum Rhein…
… Die Heidelberger Schlossruine ist ein geradezu magischer, verzaubernder Ort, romantisch, wild, auch düster, die Phantasie inspirierend…
… Im Hof probte man eifrig an dem Theaterstück „Der Diener zweier Herren“ von Carlos Coldoni, eines der Höhepunkte der allsommerlich stattfindenen Heidelberger Schlossfestspiele…
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… Weiter führte mich mein Weg die Hauptstraße entlang, mit gelegentlichen kleinen Schlenkerern nach links oder rechts, so auch zur wuchtig aufragenden Front der Jesuitenkirche und des ehemaligen -kollegs. Im wohltuend stillen Garten kann man ganz wunderbar einen kleinen, erholsamen Zwischenstopp einlegen…
… Lauschiges Hinterhofplätzchen nahe der Jesuitenkirche…
… Sie bildet zusammen mit dem Marktplatz den Mittelpunkt der Heidelberger Altstadt, die Heilig-Geist-Kirche. Sie wurde von 1398 bis 1515 errichtet, und war als Grablege der pfälzischen Kurfürsten gedacht. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurden die Fürstengräber jedoch bis auf eines vernichtet. Interessant ist, dass von 1706 bis 1936 die Kirche durch eine Mauer zweigeteilt gewesen war, in das protestantische Langhaus und den katholischen Chor…
… Längst hatte ich auf meinem Streifzug den Eindruck gewonnen, dass die Kneipen- und Restaurantdichte in Heidelberg mit Sicherheit die größte Deutschlands sein muss… 😉
… Ich umrundete die Heilig-Geist-Kirche, und voller Vorfreude schlug mein Herz schneller. Denn beim zweimaligen Ansehen der TV-Reisedoku hatte mich nebst der Alten Aula und der faszinierenden Schlossruine ein Anblick am meisten beeindruckt: Jener durch die Steingasse auf das Brückentor. Aber, ach!, ich wurde gar fürchterlich enttäuscht – das Tor ist wegen Restaurierungarbeiten bis Mitte Oktober eingerüstet! – Nun gut, dann musste ich dieses Foto, das ich so sehr gerne gemacht hätte, eben auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Denn eines wusste ich mittlerweile schon ganz sicher: Dass dies nicht mein letzter Heidelberg-Besuch war…
… Der pfälzische Wittelsbacher Karl Theodor, der ab 1777 auch als bayerischer Kurfürst regierte, mochte sehr unbeliebt, ein Wüstling und Lüstling gewesen sein, aber er hatte durchaus auch Gutes getan. Dazu gehört ohne Zweifel das Errichten einer steinerne Brücke im Jahr 1788, nachdem die insgesamt neun hölzernen Vorgänger allesamt vom damals noch wilden und unberechenbaren Neckar zerstört worden waren…
… Linkerhand des Brückenaufgangs hat man 2016 mit einem Bronzedenkmal den Heidelberger Brückenaff‘ verewigt. Schon im 15. Jahrhundert saß in einem der beiden Türme des Brückentors ein Affe. Seine Kehrseite war gen Kurmainz gerichtet, und sein Griff an das blanke Hinterteil war als spöttischer „kurpfälzischer Gruß“ an die Mainzer Bischöfe gedacht. Der Spiegel in der Hand sollte die Vorbeigehenden zur kritischen Selbstreflektion ermahnen…
… Auf der Brücke hat man einen wundervollen Blick auf die Altstadt, die höchst faszinierende Schlossruine, und das Leben und Treiben auf dem Neckar…
Kurfürst Karl Theodor
