… Im Sommer schon hatte ich beschlossen, mir an meinem Geburtstag eine gut dreistündige Schifffahrt auf dem Donaukanal und der Donau zu gönnen. Ich war natürlich viel zu früh an der Anlegestelle am Franz Joseph Kai, doch nach einem Weilchen warten und Leute beobachten – was ich für mein Leben gerne mache – kam sie angerauscht, die schmucke MS Wien. Leider habe ich vor lauter Lasst’s-mich-auch-noch-mit (Übereifer 😉 ) vergessen, ein Foto von ihr zu machen, aber im WWW ist sie ganz leicht zu finden…
… Ich parkte meinen Rollator im Parterre und kämpfte mich mühsam die breite, geschwungene Treppe hoch, um mir einen Platz ganz vorne im ersten Oberdeck zu ergattern. Nicht lange danach legte das Schiff ab und rauschte an der Urania vorbei den Donaukanal entlang, der ja eigentlich ein alter Seitenarm von Europas zweitlängstem Fluss ist…
… Ein stattlicher Schwan schwamm direkt vor uns seines Wegs, und reagierte sichtlich grantig, als die Wien sich anschickte, ihn zu überholen…
… Von einer Handvoll Hochhäuser, zwei großen Verkehrsknotenpunkten, einigen Industriezentren und einer Kläranlage rechterhand einmal abgesehen, fühlte es sich nach einer Weile so an, als würden wir auf einem verschwiegenen kleinen Flüsschen durch eine idyllische Flusslandschaft gleiten. Zahlreiche teils pittoresk anmutende Fischerhäuschen säumten die von Büschen und Bäumen bestandenen Ufer…
… Nach gut einer Stunde entspannten Dahintreibens hatten wir die Donau erreicht, die von meiner Warte aus wirklich ziemlich blau aussah, auch wenn das großenteils nur auf die Spiegelung des Himmels in den leicht sich wellenden Wassern zurückzuführen war. Wir machten einen kühnen Bogen nach Backbord und fuhren in den Trog einer beeindruckend großen Schleuse. Langsam schloss sich das riesige Tor hinter uns, die meisten Passagiere hingen über der Reling, um zu beobachten, wie sich allmählich der Wasserspiegel hob…
… Vorbei ging es an der zwischen 1982 und 1983 erreichten, ca. sechsundzwanzig Meter hohen Friedenspagode, einer von rund achtzig weltweit. In der nach Osten ausgerichteten Öffnung des Stupas befindet sich eine vergoldete Buddha-Statue. Hier werden regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt wie z. B. das Vesakh-Fest der Buddhistischen Gemeinde Wien und einer Gedenkzeremonie anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki…
… Das Schiffmuseum Wien – wäre vielleicht auch mal einen Besuch wert…
… Allmählich näherten wir uns dem modernen Wien, dem Austria Center, dessen Bauten an Steuerbord voraus in den Himmel ragten…
… Demnächst werde ich euch noch mehr von meiner Fahrt auf der MS Wien durch Wien erzählen. Habt einen guten und möglichst stressfreien Wochenteiler, ihr Lieben…