… Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt werden in der größten Modelleisenbahn-Anlage der Welt maßstabsgetreu und überaus detailverliebt gezeigt…
… Am Constantin-Bogen wird demonstriert, im Kolosseum, auf der Spanischen Treppe, an der Fontana di Trevi, dem Petersdom, dem Nationaldenkmal – flapsig-spöttisch von den Römern auch Schreibmaschine oder Hochzeitstorte genannt – tummeln sich die Menschlein. Während der Papst vom Balkon des Petersdoms aus eine Ansprache hält, spielen Padres in einem versteckten Winkel der Vatikanstadt ausgelassen Fußball, mit einer Nonne im Tor. Und dann senkt sich die Nacht über die schöne und pittoreske Szenerie…
… Ich wünsche euch ein schönes und erholsames Wochenende!…
… Die Erschaffung dieses vor etwa einem halben Jahr erst vollendeten Abschnitts der größten Modelleisenbahnanlage der Welt hat das Team rund um die Zwillinge Frederick und Gerrit Braun vier Jahre lang auf Trab gehalten. In Zusammenarbeit mit der Modellbaufamilie Martinez entstand die Stadt am weltberühmten Zuckerhut mit der Copa Cabana, der malerischen Altstadt, den Favelas und dem Sambadromo jenseits des Großen Teichs vor Ort bzw. in Buenos Aires. Anschließend wurde die Anlage in mehreren Teilen per Flugzeug nach Hamburg transportiert. Im Miniatur Wunderland setzte man sie wieder zusammen und verlieh ihr den letzten Schliff…
… Ja, wo ist denn nun der Zuckerhut und der Corcovado mit der riesigen Christusstatue?, werden sich vielleicht einige von euch nach dem Betrachten meiner ausgewählten Bilder fragen. Da am Abend des 20. April sich sehr, sehr viele Besucher:Innen im Wunderland tummelten, habe ich schweren Herzens darauf verzichtet, Bilder von den beiden weltberühmten Bergen zu machen, ich hätte ständig fremde, umstehende Personen mit abgelichtet, und das wollte ich nicht…
… Der Eingang zu den Räumlichkeiten jenseits des Brooksfleet…
… Es ist die Hochzeit des Carnevals, und auch an der Copa Cabana tummeln sich nebst den sonnenhungrigen Strandbesucher:Innen aufwändig kostümierte Feiernde…
… Die malerische Altstadt Rio de Janeiros, und die Favelas…
… Rau geht es oft in den Favelas Rio de Janeiros zu…
… Touristen aus dem Nahen Osten reisen mit einem ganz besonderem Transportmittel an, um dem berühmten Carneval in Rio beizuwohnen…
… Macht euch schon mal warm, demnächst gibt’s Samba zum Abwinken… 😉
… Im Juli 2000 besuchte Frederick Braun, der damals mit seinem Zwillingsbruder Gerrit und dem Geschäftspartner Stephan Hertz eine Hamburger Disco betrieb, während eines Urlaubs in Zürich ein Modellbahngeschäft. Kindheitserinnerungen wurden wach, und nur Stunden später reifte in ihm eine damals ziemlich abstrakte Idee. Er rief seinen Bruder an und verkündete: „Wir bauen die größte Modelleisenbahn der Welt.“ Gerrit, der eher rational und skeptisch veranlagt ist, zweifelte nach diesem Telefonat ernsthaft am Geisteszustand Fredericks. Doch als dieser ihm in vielen weiteren Anrufen voller Euphorie immer mehr neue Ideen unterbreitete, fing auch er Feuer. Es war technisch sehr anspruchsvoll, betriebswirtschaftlich riskant, und unternehmerisch verrückt – aber machbar. Auch wenn von der Suche nach einem geeigneten Standort über die Finanzierung bis hin zur Zusammenstellung eines 40köpfigen Teams die Schwierigkeiten oft schier unüberwindbar schienen – am 16. August, nur etwas mehr als ein Jahr später wurde das Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt eröffnet. Mittlerweile ist die zweistöckige, weltgrößte Modelleisenbahn von über 19.000.000 großen und kleinen Menschen besucht worden, gegenüber des Brooksfleet wurden weitere Räumlichkeiten angemietet und durch eine Brücke angebunden…
… Meinen jahrelang herbei gesehnten Rundgang durch das Miniatur Wunderland begann ich im dritten Stock. Dort kann man zur Zeit die Fortschritte am Bau von Monaco beobachten, so wie’s aussieht, gibt es noch Probleme mit dem Formel 1 Rennen durch die Gassen Monte Carlos. Unmittelbar daneben befinden sich die zerklüftete, wildromantische Landschaft Südfrankreichs und die Lavendelfelder der Provence, an deren möglichst authentischem Farbton die Wunderländer wochenlang getüftelt hatten. Dieser Teil der Anlage ist vor kurzem erst fertig gestellt worden…
… Die Provence sieht so hinreissend echt aus…
… Ganz besonders herzerwärmend sind die ungezählten kleinen, oft so liebenswerten Details. Wie zum Beispiel der in sein Werk vertiefte Maler – man ist fast ein wenig versucht, mit einer Lupe nachzusehen, ob ihm vielleicht ein Ohr fehlt… 😉
… Wer sein Auto liebt, der schiebt… 😉
… Mein Weg führte nun über die fast vollverglaste Brücke Richtung Rio de Janeiro, Copa Cabana und den weltberühmten Carneval…
… des Hamburger Rathauses beherrscht mit seinen ausladenden Flanken und dem 112 Meter hohen Turm die Hamburger Innenstadt. Errichtet wurde es im Stil der Neorenaissance in den Jahren 1886 bis 1897, nachdem der vorangegangene Bau an der Trostbrücke während des Großen Brandes 1842 gesprengt wurde, um eine Brandschneise zu schaffen – was allerdings leider nicht viel genutzt hatte…
… Von der ersten Planung bis zur Realisierung eines neuen Rathauses am jetzigen Standort nahe der kleinen Alster an der Rückseite der neuen Börse, die als einziges Bauwerk den Großen Brand überstanden hatte, dauerte es 43 Jahre…
… Aufgrund der Bodenbeschaffenheit steht das Hamburger Rathaus auf ca. 4.000 Eichenpfählen. Der endgültig umgesetzte Entwurf entstammte einer Gruppe von Architekten, dem Rathausbaumeisterbund, er kombiniert italienische mit norddeutschen Renaissance-Elementen. Das bemerkenswerte Bauwerk ist Sitz der Hamburgischen Bürgerschaft und des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg. Und zudem ganz nach meinem Geschmack – ungemein detailreich und vielschichtig. Stunden, ja, Tage hätte ich damit zubringen können, all die Figuren und baulichen Feinheiten zu studieren!…
… In der großen Halle im Erdgeschoss. Leider fanden aufgrund einer Veranstaltung ausgerechnet an diesem Tag keine Führungen statt. Aber das werde ich bei meinem nächsten Besuch garantiert nachholen!…
… Im Innenhof steht der Hygieia-Brunnen. Die weibliche Bronzefigur ist eine Allegorie für Gesundheit, sie bekämpft einen Drachen, der die Cholera-Epidemie von 1892 symbolisiert…
… An der Rückseite des Rathauses, nahe der Allgemeinen Börse, habe ich diese bemerkenswerte Uhr entdeckt…
… Und dann war es zu meinem großen Bedauern auch schon an der Zeit, sich langsam zum Bahnhof zu begeben, den Reiserucksack auszulösen und auf den Zug gen München zu warten…
… So, jetzt geht’s dann aber demnächst wirklich los mit der virtuellen Reise durch das Miniatur Wunderland! 😉 Kommt gut durch den Tag!…
… Diese kleine Tour die Elbe entlang hat mir fast noch besser gefallen als die Hafenrundfahrt. Das Schöne war, dass ich nach einer Weile draußen an den aufklappbaren Stegen backbord und steuerbord eine Ecke entdeckte, in der sich wunderbar fotografieren ließ… 😉
… Die Fahrt führte am Fischmarkt und der Seemanns-Mission vorbei, die vor allem während des Corona-Lockdowns, als viele ausländische Seeleute im Hamburger Hafen festsaßen, Herausragendes geleistet hatte. Weiter ging es Richtung Museumshafen Övelgönne – da musste ich leider sämtliche Fotos wegen Unschärfe entsorgen -, und zum Elbestrand mit seinen schönen Häusern und Villen. Anschließend kreuzte das Schiff den Fluss, machte in Finkenwerder kurz Pause, und fuhr dann wieder zurück…
… Was mich vor allem faszinierte, war eine lange Reihe von Schleppern, die nahe des Fischmarkts vor Anker lagen, das an ein Schiff erinnernde Bürogebäude von Dockland, das Lotsenhaus Seemannshöft bei Finkenwerder, natürlich der riesige Containerhafen, der sich an Steuerbord weithin erstreckte, die halbfertigen Kriegsschiffe der SKF Marine, und die riesige Luxusyacht eines russischen Oligarchen, die man in einem Trockendock von Blohm & Voss festgesetzt hat. Und immer wieder der Blick auf die Shilouette Hamburgs mit den St. Pauli Landungsbrücken und der einer riesigen, zu Glas und Beton erstarrten Welle gleichenden Elbphilharmonie…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Demnächst nehme ich euch auf einen virtuellen Spaziergang rund ums Hamburger Rathaus mit. Und dann geht es endlich ins Miniatur Wunderland… 😉
… Habt einen schönen und unbeschwerten Sonntag, ihr Lieben!…
… ist der größte Seehafen Deutschlands und der drittgrößte in Europa. Seine Anfänge reichen bis in das 9. Jahrhundert zurück, damals gab es eine Anlandeplatz an einem Mündungsarm der Bille, eines Nebenflusses der Elbe, in die Alster. Das Hafenrecht Hamburgs existiert bereits seit 1189. Der einstige Anlandeplatz wuchs über einen Alsterhafen im 16. Jahrhundert zu einem Hafen an der Elbe im 19. Jahrhundert, bis zum heutigen Welthafen…
… So hat es uns der Barkassen-Kapitän erzählt, ein waschechter Hamburger, der entspannt in der winzig kleinen Brücke in einer Nische oben am Backbordfenster saß, keineswegs mit lockeren Sprüchen geizte, und das große Steuerrad lässig mit seinen schwarz bestrumpften Füßen bediente…
… Zuerst steuerten wir die Speicherstadt an. Fans der Fernsehserie Notruf Hafenkante werden dieses schöne Gebäude sicher kennen, es ist Sitz des Polizeikommissariats 21, das sich in Wahrheit allerdings etwas weiter westlich befindet. Im realen Leben ist der 1899 errichtete Bau die Wasserschutzpolizeiwache 2. Unser Käptn informierte uns auch darüber, dass die Wasserschutzpolizei in Hamburg augenzwinkernd „Enten-Sherrifs“ genannt wird. Das fand ich sehr entzückend… 😀
… Die „Obermuftis“ in Hamburg hätten so gerne, dass die Elbphi, deren Bau enorme Summen Geld verschlungen und sich massiv verzögert hatte, nun das signifikanteste Wahrzeichen der Stadt sei. Doch im Brustton der Überzeugung meinte der Bootsführer, dass das für jeden eingefleischten Hamburger auf ewig der Michel bleiben würde, der auf dem rechten Foto unten majestätisch einen nachgebauten Mississippi-Dampfer überragt…
… Noch einmal die Cap San Diego, mit einem sehr interessanten Gebäude dahinter. Das ist manchmal schon faszinierend, was moderne Architektur heutzutage bewerkstelligen kann…
… Wir fuhren durch die Ellerholzschleuse, eine Sperrschleuse, die nicht zum Heben oder Senken von Schiffen dient, sondern einen unerwünschten Wasserzustrom zwischen Elbe und einigen Hafenbecken verhindern soll. Der Käptn erzählte uns, dass in dem Schleusenwärterhäuschen heute niemand mehr leben würde, da das Öffnen und Schließen der Tore per Funksteuerung erfolgen würde. Pannen sind da nicht ausgeschlossen, die Barkasse, mit der wir fuhren, lag nur wenige Tage zuvor über zwei Stunden in der Schleusenkammer fest, weil es IT-Probleme gegeben haben soll…
… Die Köhlbrandbrücke. Sie verbindet seit 1974 die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Autobahn 7 und zählt zu den Wahrzeichen Hamburgs. 2030 soll sie abgerissen werden, eines 2,5 km langen Tunnels wegen, der für eine bessere Verkehrsführung sorgen soll…
… Jetzt steuerten wir auf einen überdimensional großen Kussmund zu. Ein Aida-Kreuzfahrtschiff lag vor Anker. So beeindruckend diese schwimmenden Städte fotografisch für mich auch sein mögen – mit so etwas auf Reisen gehen würde ich allerdings niemals…
… So schön, unterhaltsam und witzig die Hafenrundfahrt auch war, fotografisch war ich damit nicht zufrieden, zu viele unerwünschte Spiegelungen der nicht wirklich sauberen Scheiben, und dann war es natürlich aus Rücksicht auf die anderen Mitfahrenden des Öfteren unmöglich, den richtigen Standpunkt und Winkel für halbwegs passable Bilder zu finden. Doch die liebe Rose hatte da eine sehr feine Lösung parat: Sie schlug vor, mit der Fähre ein Stückchen die Elbe entlang nach Finkenwerder und zurück zu fahren. Da ich noch viel Zeit bis zur Rückfahrt nach München hatte, ging ich begeistert auf ihre Idee ein. Und davon berichte ich euch demnächst…
… Habt ein schönes und entspanntes Wochenende, ihr Lieben! Bleibt oder werdet gesund!…
… liegt nur wenige Steinwürfe vom Hotel an der Amsinckstraße nahe der Deichtorhallen entfernt. Doch die Anreise mit ihren Widrigkeiten hatte mich so viel Kraft gekostet, dass ich mich anfangs nur im Schneckentempo vorwärts bewegen konnte. Was war ich dankbar dafür, dass ich mich dafür entschieden hatte, den Rollator mitzunehmen, und mich jederzeit für ein kleines Päuschen hinsetzen konnte!…
… Das erste, was mir förmlich ins Auge stach, war ein ungewöhnlich scharfkantiges, spitz zulaufendes modernes Hochhaus, das den Blick auf das dahinter liegende Chilehaus fast völlig verdeckte…
… Da es seit einem kürzlich erfolgten Update des Bearbeitungsprogramms Lightroom nun eine höchst beeindruckende Vielzahl an Presets gibt, konnte ich nicht widerstehen, folgendes Foto ein wenig zu verfremden… 😉
… Blöderweise hat mich irgend etwas abgelenkt, so dass ich es dann leider verpasste, diesen Koloss aus Glas und Beton zu umrunden, um mir das echte Chilehaus anzusehen. Und später dachte ich nicht mehr daran. Wird aber beim nächsten Mal garantiert nachgeholt…
… Und bei diesem Anblick fiel dann auch alles Ungemach mit der DB von mir ab. Davon hatte ich schon eine geraume Weile geträumt…
… Die Hamburger Speicherstadt steht seit 2015 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie ist der weltgrößte Lagerkomplex und wurden zwischen den Jahren 1883 und 1927 auf ehemaligen Elbinseln erbaut. Die Lagerhäuser sind auf ca. 1.000 Eichenpfählen gegründet, und haben jeweils auf der einen Seite Anbindung ans Wasser und auf der anderen an Zufahrtsstraßen. Gelagert wurden Stückgut, und vor allem Gewürze, Kaffee und Tee auf fünf übereinander liegenden Stockwerken. Die Waren wurden mittels jeweils an den Hausgiebeln montierte Seilwinden entladen. Heutzutage befinden sich in dem ca. 630.000 qm großen Areal einige sehenswerte Museen wie z. B. das Speicherstadt-, das Zoll-, und das Gewürzmuseum – sowie das Miniatur Wunderland…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Ungefähr zehn Tage vor meiner Reise nach Hamburg machte ich mich im WWW über den sogenannten Mobilitätsservice der DB für Schwerbehinderte schlau, und beschloss, das mal auszuprobieren. Ich bestellte Hilfen beim Ein- und Aussteigen mit Rollator. Von da an bekam ich täglich mindestens zwei SMS, die mich daran erinnerten, dass ich am 20. April morgens nach und am 21. April abends von Hamburg den kostenfreien Mobilitätsservice gebucht hatte…
… Am Mittwoch stand ich ca. 20 Minuten vor der Abfahrt des ICE nach Hamburg um 7:18 Uhr auf dem Bahnsteig und wartete. Ein junges Paar bot sich an, mir zu helfen, ich lehnte freundlich dankend ab und erklärte, dass ich bei der DB Unterstützung angefordert hätte. Nur – da kam niemand…
… Ca. zehn Minuten nach Sieben setzte sich ganz, ganz weit entfernt am Servicepoint in der Schalterhalle eine Dame im DB-Dress in Bewegung. Sie ging dermaßen langsam, dass es ein Leichtes gewesen wäre, ihr unterm Marschieren die Schuhe neu zu besohlen. Die jungen Leute, die mir beim Warten Gesellschaft geleistet hatten, schüttelten die Köpfe. „Wenn das Mädel nicht mindestens einen Zahn zulegt, ist der Zug längst weg, bevor es hier angekommen ist. – Wir helfen Ihnen jetzt in den Waggon, basta!“…
… Das Verstauen des Rollators bereitete einige Probleme. Denn in den hochtechnisierten ICEs ist es immer noch so gut wie unmöglich, Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen so abzustellen, dass sie niemandem im Weg sind – in den meisten Regionalzügen gibt es mittlerweile dafür eigene Abteile. Zudem sind die Gänge zwischen den Sitzreihen dermaßen schmal, dass man mit einem der genannten Hilfsmittel nur schwierig vorankommt. Steht ein schwerer und großer Koffer nur wenige Zentimeter vor, dann ist die „Reise“ durch den Waggon vorerst zu Ende…
… Aufgrund einer „technischen Störung“ funktionierten die Reservierungsanzeigen über den Sitzen nicht, auch nicht die Anzeigen für die Wagennummern außen und innen, das Bistro der 2. Klasse war geschlossen – kein Strom – und das Bord-Internet brach ständig zusammen…
… Bis Würzburg lief die Fahrt reibungslos. Und dann hielt der ICE mitten in einem langen Tunnel an. Und stand. Und stand. Und stand. Erst nach einer guten Viertelstunde bequemte sich eine der Zugbegleiterinnen, darauf hinzuweisen, dass wir in einem Tunnel stehen – *hahaha!*. Grund sei eine Baustelle. Bei der Einfahrt in den Bahnhof von Fulda hatte der Zug eine Verspätung von etwa einer Viertelstunde. Noch kein Grund, sich Gedanken zu machen…
… Von da an wuchs die Verspätung von Halt zu Halt stetig an. Bei Göttingen war es schon eine halbe Stunde. Nun ja, das ist so schlimm jetzt nicht, dachte ich in meiner heiligen Einfalt, ich kann immer noch meine Pläne für diesen Tag in Hamburg problemlos durchziehen…
… Dann bewegte sich der ICE nur mehr im Schneckentempo vorwärts und kam am Ortsrand von Hannover wieder zum Stehen. Und stand. Und stand. Und stand. Angeblich seien sämtliche Einfahrtsgleise in den Bahnhof von Hannover belegt. Es dauerte eine geschlagene halbe Stunde, bis sich der Zug wieder in Bewegung setzte, quälend langsam. Die Zugbegleiterin meinte, dass wir jetzt mit etwa einer Stunde Verspätung in Hamburg ankommen würden. Jetzt wurde ich doch ärgerlich. Eine liebe Mitbloggerin würde mich kurz am Hamburger Hbf empfangen. Ich hasse es, Leute warten zu lassen! Auch das frühe Einchecken ins Hostel konnte ich nun knicken. Und die geplante Hafenrundfahrt war auch im A…, denn ich hatte den Gutschein von Barkassen Meyer, und da legt um 15:00 Uhr die letzte Tour von den Landungsbrücken ab. Unmöglich, das noch zu schaffen!…
… Nach der Ausfahrt vom Hannoverschen Bahnhof meldete sich die Zugbegleiterin, hier herrsche grade das totale Chaos, und man müsse deshalb unseren ICE jetzt umleiten. Wahrscheinlich würde man Hamburg Hbf statt um 12:54 Uhr erst gegen 14:30 Uhr erreichen. Das Züglein zuckelte quälend langsam durch die Landschaft, die mir sehr gefiel – Dörfer mit dunklen Backsteinhäusern, Felder, Seen, kleine Flussläufe…
… Endlich schlichen wir in den Hamburger Hauptbahnhof, in letzter Sekunde hatte man beschlossen, statt auf Gleis 8 auf Gleis 14 einzufahren – die liebe Rose wartete natürlich auf Gleis 8 auf mich…
… Eine nette Dame vom Mobilitätsservice stand bereits an der Waggontür, als der Zug anhielt. Und wenig später konnten Rose und ich uns endlich umärmeln. Wir schwatzten eine kleine Weile, verabredeten uns für den Donnerstag Vormittag an den Landungsbrücken zur gemeinsamen Hafenrundfahrt, und dann begab sie sich per Bus wieder nach Hause, und ich Richtung Hotel…
… Wäre ich wie geplant um halb Zwei dort eingetroffen, hätte ich wahrscheinlich problemlos unverzüglich einchecken können. Ich kam kurz nach Drei an, und da stand eine lange Schlange neuer Gäste an der Rezeption. Zudem gab es keinen Zugang für Schwerbehinderte, ich musste den Reiserucksack und den Rollator drei Stufen hochhieven. Beobachtet wurde ich von mindestens zwei Dutzend Jugendlicher, die auf dem Bürgersteig warteten – geholfen hat mir niemand…
… Das Einchecken verlief quälend langsam. Als ich endlich meine Schlüsselkarte in der Hand hielt, war es kurz vor Vier. Zwischen Lobby und den beiden uralten und engen Fahrstühlen musste ich noch einmal vier Stufen überwinden. Auch dabei sahen etliche junge Menschen zu, ohne Hilfe anzubieten. Das ist bei der „Generation Future“ vermutlich nicht „in“…
… Ich warf nur meinen Rucksack ins winzig kleine Zimmer, erfrischte mich kurz und machte mich dann auf den Weg zur nahen Speicherstadt und zum Miniatur Wunderland, dessen Besichtigung ich eigentlich für den Donnerstag vorgesehen hatte – zum Glück hatte die größte Modelleisenbahn der Welt, deren Besuch mit ein Hauptgrund für die Hamburgreise gewesen war, bis ein Uhr nachts geöffnet. Am Mittwoch hätte ich mit Rose die Hafenrundfahrt gemacht, anschließend gemütlich eine Runde mit der U 3 durch Hamburg gedreht, und danach wäre ich lecker essen gegangen, Labskaus und als Dessert ein Verschleiertes Bauernmädchen in der viel gerühmten Oberhafen Kantine. Konnte ich jetzt alles in die Tonne treten. Sänk you, Doitsche Bahn…
… Als ich die Deichtorhallen passiert hatte und die Speicherstadt vor mir lag, fiel alles Ungemach von mir ab. Allein für diesen Anblick hatte sich die Mühsal gelohnt…
… Mein Quartier, das A&O Hostel Hamburg Hbf. Fast nur Jungvolk, viele Schülergruppen, nicht behindertengerecht, winzig kleines Zimmer, das Beste am Frühstück ist die Pancake-Maschine – aber das Bett war ein Traum! Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals in einem Hotelbett so gut geschlafen zu haben…
… Habt einen schönen und unbeschwerten Sonntag, ihr Lieben! Bleibt bzw. werdet gesund…
… Kleines Mitbringsel aus der Freien und Hansestadt Hamburg… 😉
… Außer diversen Stadtplänen, Eintrittskarten, vielen interessanten und schönen Eindrücken – und natürlich einer Unmenge an Fotos (allein ca. 400 Bilder habe ich im Miniatur Wunderland gemacht 😉 ). Das wird eine Weile dauern, bis ich die alle gesichtet und bearbeitet habe, und dann wird es hier auf meinem Blog wahrscheinlich mindestens eine Hamburg-Woche geben… 😉
… Am 20. bzw. 21. April werde ich mir einen lang gehegten Wunschtraum erfüllen, und endlich in Hamburg das Miniatur Wunderland besichtigen. Auf der Website der größten Modelleisenbahn-Anlage der Welt wird ein unwiderstehlich preiswertes Reise-Paket angeboten: Hin- und Rückfahrt im ICE, Übernachtung mit Frühstück in einem Mittelklassehotel, eine VIP-Eintrittskarte für das Miniatur Wunderland, sowie eine Hafenrundfahrt und ein City Pass mit vielen Vergünstigungen und Gratis-Aktionen. Da habe ich nicht lange gefackelt, und am Sonntag Nachmittag gebucht. Ich freue mich natürlich nicht nur auf eine ausgiebige Tour durch die Modelleisenbahn-Welten der Zwillinge Gerrit und Frederick Braun, sondern auch auf den Hamburger Hafen, die St. Pauli Landungsbrücken und den Michel, die Speicherstadt, die Elbphilharmonie, die Binnenalster, und, und, und. Am Abend des 21. April fahre ich dann wieder zurück gen München…
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