… Heute präsentiere ich euch noch ein paar Aufnahmen aus dem Wildtierpark Poing. Das Neuordnen der externen Festplatte schreitet gut voran, wenn ich auch die schmerzliche Feststellung machen musste, dass etliche Bilder anscheinend ins Nirwana entschwunden sind. Meine Hoffnung ist, dass sie in unbekannte Ordner verfrachtet wurden, die ich bis jetzt noch nicht aufgestöbert und durchsucht habe…
… Grade fällt hier in München fleißig der erste Schnee des Jahres. Sollte er liegenbleiben, werde ich mich am Nachmittag mit der Kamera auf Motivsuche in den Englischen Garten begeben…
… Ende August hatte ich mir einen neuen Laptop zugelegt, weil mein treuer, sieben Jahre alter Ac.er vor allem beim Hochladen und Bearbeiten von Fotos gar fürchterlich keuchte und schnaufte und auch immer langsamer wurde. Nur wenige Tage vor meiner zweiten Venedig-Reise wurde ich also mit Windoof 10 und seinen Tücken konfrontiert, hatte viel Arbeit damit, und kam manchmal ganz ordentlich ins Schwitzen, bis die Software im Großen und Ganzen so lief, wie ich mir das vorstellte…
… Ganz stolz erzählte ich davon einem langjährigen Bekannten, mein ehemaliger Computerkurs-Dozent, mit dem ich locker in Verbindung geblieben bin, als wir uns auf einen Kaffee trafen. „Eine neue Externe Festplatte solltest du dir jetzt aber auch schleunigst zulegen, denn deine jetzige ist genau so steinalt wie dein Ex-Laptop, und könnte auch jeden Moment den Geist aufgeben.“, riet er mir. Die düstere Schilderung, dass mit einem Male alles, was ich während der vergangenen Jahre schriftstellerisch und fotografisch erarbeitet hatte, ins Nirwana entschwinden könnte, erschreckte mich sehr. So sauste ich gleich nach unserem Treffen los und erstand so ein Teil im nahen Elektrogroßmarkt – und staunte nicht schlecht, wie winzig klein und leicht so ein elektronisches Wunderwerk mittlerweile geworden ist. Kaum fassbar, dass sich auf so etwas, das nicht viel mehr misst als eine Puderdose, ein Terrabite Speicherkapazität befinden sollte…
… Wohlgemut schloss ich beide Externen an und ging daran, sämtliche Dateien von der alten auf die neue zu übertragen. Und da hat mir die gute alte Festplatte sozusagen zum Abschied noch ein ganz kräftiges Ei gelegt: Beim Überspielen gingen von ca. 17.000 meiner insgesamt ca. 36.000 Bildern die Markierungen verloren. Nicht nur das, sie wurden großenteils auch völlig wahllos in irgendwelche Ordner gestopft und kräftig durcheinander gewürfelt. Seit Tagen schon bin ich mit dem Neuorganisieren, Markieren und Ordnen beschäftigt – eine Sch…-Arbeit. Die allerdings zwei Vorteile hat – ich grübele weniger nach, und meine seelische Verfassung hat sich so weit erholt, dass ich nur mehr gelegentlich auf die verschriebenen Psychopharmaka zugreifen muss. Und ich entdecke beim Suchen und Sortieren jede Menge Aufnahmen, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie irgendwann einmal gemacht hatte…
… Als ich auf die Fotos von einer Münchner CSD-Parade vor etlichen Jahren gestoßen bin, packte mich die Lust, mir diese wieder einmal vorzunehmen, und neu zu bearbeiten:…
… Gesehen bei der Städtischen Berufsschule für Bau und Kunsthandwerk. Am Samstag vormittag hatte ich vom Bus aus einen flüchtigen Blick auf die in einem großen Schaufenster arrangierten Statuen werfen können. Sie gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Am Montag nachmittag schlenderte ich gemächlich dorthin, und wurde nicht enttäuscht. Es hat mir viel Freude bereitet, die Bilder, die während meines Spaziergangs entstanden sind, zu bearbeiten…
… Was für eine faszinierende, schöne, anmutige, skurrile, seltsame, rätselhafte, vielschichtige, verstörende, beängstigende, doch auch Vertrauen erweckende, liebenswerte, liebenswürdige, einmalige Spezies wir doch sind! Nicht nur in La Serenissima…
… Ihr wisst ja, ein Klick auf das Bild, das euch interessiert, macht dieses groß…
… Nein, nicht auf’s Christkind, sondern auf den Beginn der Regatta Storica. Dem Rat des Hoteliers folgend suchte ich mir bereits gut drei Stunden vor dem angekündigten Start einen Platz in Nähe der Fischhalle am Rialto Mercato. „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“, das dachten sich auch etliche Mitmenschen, so dauerte es gar nicht lange, und der Raum zwischen den leeren Obst- und Gemüseständen des Marktplatzes füllte sich. In und am Ufer des Canale Grande vor der Fischhalle herrschte buntes Treiben, dort hatte sich eine Vereinigung ehemaliger Gondoliere eingenistet. So wie es aussah, konnte man dort für ein vermutlich hübsches Sümmchen einen Sitzplatz mieten, bzw. ist auf einen solchen eingeladen worden. Im Inneren hatte man einige kleine Bars und „Fressstände“ aufgebaut. Lautes Pop-Gedudel erschallte aus dem betagten Gemäuer, ein buntes Gemisch aus ebenfalls nicht mehr taufrischem, teilweise mühsam und nicht immer erfolgreich „restauriertem“ Publikum traf ein, begrüßte sich mit Küsschen und Umarmungen, und Fetzen von in rasantem Venezianisch gehaltenem Smalltalk und temperamentvollem Gelächter schwirrten durch die mittäglich brütend heiße Luft…
… Einige der sportlichen Protagonisten ruderten im Verlauf der nächsten Stunden schon mal probeweise den Kanal auf und ab, eine etwas in die Jahre gekommene einheimische „Boygroup“ intonierte zünftige italienische Weisen, und es gab jede Menge zu beobachten. Langweilig wurde mir die Zeit bis zur großen Parade keinesfalls. Ich saß an der bisweilen recht feuchten Uferbrüstung, schmauste mitgebrachten Obstsalat und Grissini, ließ die Blicke schweifen, und knipste, ab und an in mich hinein schmunzelnd…
… ist ein Städtchen am südwestlichen Ende der Lagune von Venedig. Darauf aufmerksam geworden bin ich kurz nach meiner Reise im Mai, als ich daran ging, Flüge und Hotel für die jetzige Tour nach La Serenissima zu buchen. Ich hatte sogar mit einer Unterkunft dort geliebäugelt, bin aber nun sehr froh, dass ich mich dagegen entschieden habe, denn es ist ein recht langer Weg mittels Vaporetti, Bus und Fähre von Venedig nach Chioggia und retour…
… Zuerst tuckerte ich mit dem Wasserbus der Linie 1 nach Lido. Der Filmfestspiele wegen herrscht dort immense Geschäftigkeit, so dass ich mich gar nicht lange aufhielt, sondern alsbald den Bus der Linie 11 enterte. Die Fahrt über die lang gezogene Insel bis zum westlichen Ende, Alberoni, dauert ein gutes Stünderl, dann wird man samt Linienbus auf der Autofähre ein kurzes Stück übers Meer kutschiert. Auf dem Landweg geht es weiter bis Pellegrino. Dieses Fischerdorf macht keineswegs mehr den hinterwäldlerischen und verschlafenen Eindruck, den man dank der Lektüre eines Donna-Leon-Krimis gewinnen könnte. Das Vaporetto der Linie 11 bringt einen dann schließlich zum Hafen von Chioggia…
… Als ich die Hauptstraße entlang schlenderte, immer ein wenig auf der Hut, denn in Chioggia sind ungemein viele Radfahrer/innen unterwegs, war mein allererster Eindruck, dass mich trotz allem italienischen Flair und Ambiente dieser Ort ein ganz klein wenig an Salzburg erinnerte, ich kann allerdings nicht sagen, wieso mir das in den Sinn gekommen ist…
… Am Hafen wird in Massen der übliche am Fließband in Asien angefertigte Tand und verkitschte Schnickschnack verkauft. Überall in Chioggia stehen leuchtend bunte und mit künstlichen Blumen verzierte Fahrräder. Warum dies so ist, entzieht sich meiner Kenntnis, ein Blickfang für Fotografen sind sie allemal…
… Ich stiefelte ein Weilchen die Hauptstraße entlang, und geriet in eine fröhlich-festliche Hochzeitsgesellschaft, die ich natürlich ablichten musste. Dann bummelte ich langsam am stillen Kanal zurück, lernte dort einen alten Fischer kennen, der vor vielen Jahren eine Frau aus Bochum geehelicht hatte, und ein ganz wundervolles, beinahe akzentfreies Deutsch sprach. Leider seien seine Sprachkenntnisse mit der Zeit ein wenig eingerostet, seitdem sein Ehegespons perfekt Italienisch parlieren könne…
… Ich traf auf ein kleines Filmteam, das den Weg eines als Tänzerin kostümiertes Mädchens durch den Ort dokumentierte, und erneut auf das attraktive Brautpaar samt einiger Fotografen. Ihnen folgend und immer wieder mal die Frischverheirateten knipsend gelangte ich schließlich zurück zum Hafen…
… Und ich hatte festgestellt, dass das Ablichten eines illustren Königspaares in der Liste meiner fotografischen Erfahrungen noch fehlt. So fand ich mich – dem Tipp eines sehr lieben Menschen folgend – bereits gut eine Stunde vor Ankunft von Maxima und Wilhelm-Alexander am Tor der Residenz am Max-Josephs-Platz ein. Und wurde mit einem gar vorzüglichen Platz sozusagen in der allerersten Reihe belohnt. Das Warten war keineswegs langweilig, in meinem Job lernt man ja das stundenlange, geduldige Stehen und für Kurzweil sorgte die riesige Phalanx von Presse- und Fernsehmenschen, die emsig beinahe jede Person interviewten, filmten und knipsten, die sich hinter den Absperrungen eingefunden hatte. Auch meine weder fotogene noch interessante Wenigkeit wurde nicht verschont – ich gab Sat1, dem Münchner Merkur und einem holländischen Fernseher Interviews, was mir irgendwie großes Vergnügen bereitete… 😉
… Etwa um Viertel nach Elf trafen der „Hausherr“, der Ministerpräsident, samt Gattin ein, sowie die fesche Frau Aigner. Zu Denken gab mir, dass weit und breit nichts vom „Heimat-“ und Finanzminister zu sehen war. Ein deutliches Indiz dafür, dass dieser Mensch in Ungnade gefallen ist?… 😉
… Beinahe pünktlich auf die Minute wurde das holländische Königspaar an den breiten, in der Frühlingssonne leuchtenden, roten Teppich chauffiert. Nach dem Aussteigen und der Begrüßung durch Herrn Seehofer, der trotz seiner respektablen Größe einen ziemlich kleinen Kopf hat, wie mein Nachbar links neben mir und ich fest stellten („da sieht man’s mal wieder, dass es auch Großkopferte mit kloane Köpf‘ gibt.“), begaben sich Königs zu den jubelnden und singenden Fans aus den Niederlande, etliche davon waren eigens zu diesem Event angereist…
… Anschließend wurden Maxima und Wilhelm-Alexander in „meine“ Residenz geleitet, wo sie die Ahnengalerie, das angrenzende Porzellan-Kabinett und die Reichen Zimmer besichtigen werden, um danach im wunderschönen Antiquarium einen Lunch einzunehmen…
Der „Hausherr“ kommt
Die Gemahlin des „Hausherrn“
Die zugegebenermaßen sehr fotogene Frau Ilse Aigner
… Ein paar Aufnahmen vom holländischen Königspaar Maxima und Wilhelm-Alexander:…
… Vor knapp einer Woche war der Odeonsplatz vor der Münchner Residenz noch völlig in irischer Hand gewesen. Heute mittag ereignete sich so etwas wie ein indischer Flashmob: Genau zu der Zeit, als ich im warmen Frühlingssonnenschein vor der Feldherrnhalle meine mittägliche Brotzeit genießen wollte, versammelte sich eine Schar junger Inder/innen und begann, zu den mitreissend-exotischen Klängen aus Bollywood-Filmen temperamentvoll zu tanzen…
… Während sich der Nachwuchs anderweitig zu vergnügen wusste…
… gab es unter dem einheimischen Publikum etliche, die den exotischen Tanzkünstlern/innen nach Ende deren Darbietungen nacheiferten…
… Beiderseits der breiten Ludwigstraße drängte sich gegen dreizehn Uhr das Publikum – ich sah Menschen aus Asien, Italien, Spanien, Amerika, Russland, Einheimische und „Zuagroaste“. Sie schwenkten grün-weiß-orange und weiß-blaue Fähnchen, klatschten und bejubelten die irischen, englischen, australischen, bayerischen, slowenischen und schwedischen Protagonisten/innen der Parade…
… Wir dürfen das nicht zulassen, das uns dieses friedvolle, heitere Miteinander, dieses Multikulti, dieser angeregte, lebensvolle, lebensfreudige, farbenfrohe, so inspirierende, bereichernde Austausch verschiedener Kulturen, von Musik, Tanz, Brauchtum, Sprache, Geschichte, Lebenskunst irgendwann erschwert, gar untersagt wird…
… Wir dürfen das nicht geschehen lassen, dass „Ausländer/innen“, Fremde, die ja auch die Kassen meiner Heimat kräftig klingeln lassen, und durch stetige Touristenströme in mancherlei Branchen für hundertausende Arbeitsplätze und sichere Einkünfte sorgen, irgendwann einmal fern bleiben, weil Schland dank des derzeit erfolgenden Rechtsrucks nicht mehr als sicher gilt…
… Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass multikulturelle und weltoffene Veranstaltungen wie eben zum Beispiel diese St.-Patricks-Day-Parade in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft der Vergangenheit angehören könnten…
… Lasst uns bunt, weltoffen, fair und demokratisch bleiben, denken und handeln…
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