… für Sophie und Hans Scholl, und zugleich ein Mahnmal, das an die rechtsextremen Anschläge der vergangenen vierzig Jahre erinnern soll, haben StraßenkünstlerInnen an der Mauer einer Eisenbahnunterführung nahe des Münchner Kunstareals Bahnwärter Thiel zwischen Schlachthof und Großmarkthalle gestaltet…
… Den Mittelpunkt des etwa vierzig Meter langen Gemäldes bilden die Portraits der Geschwister Scholl, eingerahmt von fantasievoll gestalteten Blumen, und der zu dieser Zeit höchst berechtigten Frage: „Wofür haben wir gekämpft?“ Zu beiden Seiten prangen riesige weiße Rosen, seltsame Symbole und Getier, und die jeweils roten Inschriften mit den Orten und Daten der Terrorakte…
… Das weitläufige Kunstareal Bahnwärter Thiel ist immer einen Besuch wert. Das Gelände ist eine bisweilen eigentümliche, ja, befremdliche Mischung aus Freiluft-Galerie, romantisch verwucherten Kleingärten entlang des nahen Bahndamms, Abstellplatz für Kühllaster, Mauern, alten Bauwägen, ausrangierten Containern, Waggons und Wohnwägen. Ständig wird dort gesprüht, gepinselt, gebastelt, aufgebaut, eingerissen, geschaffen, vernichtet, sich neu erfunden. Häufig finden in und um Bahnwärter Thiel in „normalen“ Zeiten auch Konzerte, Disco-Nächte und Flohmärkte statt…
… Wir linksgrünversifften Gutmenschen lassen uns weder einschüchtern, noch bedrohen und schon gar nicht zum Schweigen bringen. Wir sind mehr. Und wir weichen #keinenmilimeternachrechts . Keine Macht den Braunen! Auch wenn die jetzt scheinbar ungehemmt wieder aus dem noch fruchtbaren Schoß kriechen. Wir werden dagegen halten. Friedvoll, mutig, unverzagt…
… Impressionen von der Kundgebung anlässlich des Antifaschismus Kongress im Gewerkschaftshaus München vom 8. bis 10. November 2019…
… das sagen wir Menschlein häufig so leicht dahin. Dabei sind diese Tiere in Wahrheit um so Vieles klüger als wir. Ihnen ist es nämlich völlig egal, ob jemand ein weißes, braunes, schwarzes oder geschecktes Fell hat. Sie kennen keinen Rassismus, keinen Dünkel, keinen Hass und keine Hetze. Von der Friedfertigkeit, Gutherzigkeit und dem Langmut „dummer“ Schafe sollten wir Menschlein uns eigentlich eine ganz dicke Scheibe abschneiden…
… gingen am Sonntag mehr als 150.000 Menschen für ein solidarisches, fortschrittliches, sozial gerechtes, tolerantes Europa mit offenen Grenzen, und gegen Ausgrenzung und Rassismus auf die Straßen. Auch hier in München zogen gut 15.000 Demonstranten am frühen Nachmittag durch die Innenstadt. Ich hatte es mir fest vorgenommen, an dieser Demo teilzunehmen, hatte mir aber am Samstag während meiner Wanderung den Knöchel blutig gescheuert. Das fühlte sich trotz Verband beim Laufen gar nicht gut an, so beschloss ich zähneknirschend, zuhause zu bleiben…
… Der riesige, bunt-goldfarbene Zug wälzte sich zum Glück in unmittelbarer Nähe meiner Behausung vorbei, so konnte ich wenigstens vom Balkon aus zusehen, mit dem Herzen dabei sein, und einige Fotos vom Geschehen machen…
… Die Claymore Pipes & Drums of Munich hatten ihre höchst eigene, sehr klangvolle und mitreissende Art und Weise, das Häufchen von ca. 800 Bagida-Anhängern am heutigen Montag Abend zu übertönen…
… Gegen halb sechs Uhr hatten sich ca. 20.000 Münchner/innen am Sendlinger Tor versammelt, um sich Bagida in den Weg zu stellen, und ungemein viel Lärm zu verursachen, sobald bei den Deutschland- und Bayernfahnen-Schwenkern und Gegen-die-Islamierung-Poster-Trägern jemand versuchte, das Wort zu ergreifen. Zudem erloschen die Lichter der nahen Matthäus-Kirche sowie die des Justizpalastes am Stachus (ein weiteres positives Zeichen dafür, dass Frau Merk nicht mehr Justizministerin Bayerns ist!)…
… Nach einer etwa einstündigen Kundgebung am Sendlinger Tor begleiteten wir allesamt das sich im Vergleich zu uns kümmerlich ausnehmende Bagida-Häuflein zum Stachus, wo sie dann unter Polizeischutz ihre Transparente und Flaggen einholten und zu den U- und S-Bahnen geleitet wurden…
… Und nein, wir sind nicht von der „Lügenpresse“ finanziert worden! Und auch keine wie auch immer geartete „Weltverschwörung“ hat uns zum Protest gedrängt! Wir sind alle freiwillig und sehr gerne gegen Rassismus, Antisemitismus, und Gewalt auf die Straße gegangen, und werden dies auch weiterhin tun!…
… dass zwischen 20.000 und 25.000 Menschen – darunter auch meine Wenigkeit – heute abend an der Kundgebung gegen Pegida, gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus auf dem Münchner Max-Josef-Platz, vor der Bayerischen Staatsoper, dem Residenztheater, und „meinem Zuhause“, der Residenz, teilgenommen haben. Es ist ein wunderschöner und bewegender – und vor allem absolut friedlicher Abend – gewesen, das fast dreistündige Programm wurde beileibe nicht nur mit Ansprachen bestritten, sondern auch durch Auftritte unter anderem folgender Künstler: Konstantin Wecker, Sportsfreunde Stiller, sowie – was nicht nur mich vor Begeisterung schier aus dem Häuschen geraten ließ – Claus von Wagner und Max Uthoff. Zu Beginn der Demo öffneten sich die Pforten der Bayerischen Staatsoper, begleitet von den Münchner Philharmonikern trat jener, durch die vorletzte Folge der „Anstalt“ berühmt gewordene syrische Flüchtlingschor auf die breite Freitreppe, „Freude schöner Götterfunken“ singend. München’s Oberbürgermeister Dieter Reiter, der mir anfangs ziemlich suspekt war, seit seiner rigorosen Schließung der Asylunterkunft Bayernkaserne über die Köpfe der Landesregierung hinweg, und seinem behutsamen, klugen und menschlichen Umgang mit jenen Flüchtlingen, die vor einigen Wochen am Sendlinger Tor in den Hungerstreik getreten waren, mir allerdings immer sympathischer wird, wies in seiner Rede darauf hin, dass mehr als ein Drittel der Münchner Bürger einen sogenannten Migrationshintergrund habe. Außerdem kamen Vertreter der Katholischen und Evangelischen Kirche zu Wort – wobei man sich die Ansprache des katholischen „Promi-Pfarrers“ etlicher Selbstbeweihräucherungen wegen gerne hätte sparen können – der Münchner Imam und das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Gemeinde in der Landeshauptstadt. – Ich hatte nach Feierabend eine Weile mit mir gerungen, ob ich an dieser Kundgebung teilnehmen sollte oder nicht, denn der Arbeitstag ist ganz schön heftig gewesen, nun bin ich froh und sehr dankbar, dass ich nicht auf meine inneren Schweinehunde gehört hatte…
… Wenn diese Aktion nicht wieder durch die Medien klein geredet oder gänzlich ignoriert wird, dann müsste heute abend von München eigentlich ein sehr positives Zeichen, ein Licht der Nächstenliebe, Toleranz, Klugheit, Menschlichkeit und Völkerverständigung ausgehen…
… Die Fotos sind etwas dürftig geraten, zudem bin ich leider, leider, leider viel zu weit weg von der Bühne gestanden, um von den Akteuren brauchbare Aufnahmen machen zu können…
… Bevor vielleicht noch mehr liebe Mitmenschen als ohnehin schon auf die Idee kommen sollten, folgendes Foto online zu stellen, und sich über die unverschämten Ausländer und Asylbewerber/innen furchterbar aufzuregen, wie das vor einer kleinen Weile erst mit der bösen Mär von der Umbenennung deutscher Feiertage aus Rücksicht auf ausländische Mitbürger/innen geschehen ist:…
… Dieses Foto ist eine Fälschung, ein Fake, gefunden auf der sehr rechts orientierten FB-Seite „Keine weiteren Asylantenheime in Deutschland!“, und es wurde bereits nach kurzem wieder einmal fleißig und ohne nachzuprüfen weiter verbreitet…
… Das Original – copyright by DPA – sieht so aus, wie hier links dargestellt:…
… So lügen und betrügen und maninpulieren die rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Elemente in diesem Lande!…
… Ein Uralt-Klassiker mit einer sehr deutlichen Botschaft:…
I’m gonna tell you fascists
You may be surprised
The people in this world
Are getting organized
You’re bound to lose
You fascists bound to lose
Race hatred cannot stop us
This one thing we know
Your poll tax and Jim Crow
And greed has got to go
You’re bound to lose
You fascists bound to lose.
All of you fascists bound to lose:
I said, all of you fascists bound to lose:
Yes sir, all of you fascists bound to lose:
You’re bound to lose! You fascists:
Bound to lose!
People of every color
Marching side to side
Marching ‚cross these fields
Where a million fascists dies
You’re bound to lose
You fascists bound to lose!
I’m going into this battle
And take my union gun
We’ll end this world of slavery
Before this battle’s won
You’re bound to lose
You fascists bound to lose!
Songwriters
BRAGG, BILLY / GUTHRIE, WOODY
Anmerkung zur zweiten Strophe: Jim Crow ist in den USA das Synonym für die Gesetze der Rassentrennung, der Diskriminierung von Schwarzamerikanern und indigener Amerikaner…
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