… Am großen Umzug nahmen dieses Jahr 63 verschiedene Gruppen teil, so viel wie niemals zuvor. Mittelalterlich Gewandete, Ritter, Clowns, Leprechauns (irische Kobolde), Tänzer:Innen, Blaskapellen, Trachtengruppen marschierten von der Münchner Freiheit die zweieinhalb Kilometer entlang der Leopold- und Ludwigstraße bis zum Odeonsplatz…
… Schnell hatte ich den Überblick verloren, welche Gruppierung von wo stammte. Einmal trat ich ein bisschen ins Fettnäpfchen, als ich vermeinte, Landshuter:Innen aus dem späten 15. Jahrhundert zu sehen, und rief voller Übermut den Gruß der Fürstenhochzeit: „Himmel Landshut! Tausend Landshut! Landshut Hallooooo!“ Da drehte sich eine kecke Maid zu mir um und meinte: „Da hast di jetzt aba scho a bisserl vadoo (vertan). Mia san aus Plattling (nahe Straubing an der Donau)!“… 😀
… Es war so herrlich, diese Lebensfreue mitanzusehen und auch ein bisschen bildlich fest zu halten. Und ja, das ist trotz der angespannten und kriegerischen Lage mit all ihren Widrigkeiten und Bedrohungen hier in Europa völlig gut und richtig so!…
… Slàinte Mhath!…
… Oana geht no – demnächst… 😉
… Habt einen schönen und möglichst unbeschwerten Wochenteiler!…
… Obwohl „nur“ ca. 1.300 Iren in der ca. 1,5 Millionen zählenden Stadt München leben, zählt der St.-Patricks-Day zu den beliebtesten Festen der bayrischen Landeshauptstadt. Die alljährliche Parade ist eine der größten und meist besuchten Europas…
… Heuer gibt es nicht nur die große St.-Patricks-Day-Parade am Sonntag samt anschließendem Fest mit in Strömen fließendem, dunklem, irischen Bier, allerlei Schmankerln und Folkmusik sowie Tanz-Vorführungen. Bereits heute hat am Odeonsplatz ein über vier Stunden dauerndes Live-Konzert irischer Bands stattgefunden. So verband ich am frühen Nachmittag das Angenehme mit dem Nützlichen und beschloss, von meinem Domizil aus zu Fuß zum Odeonsplatz zu spazieren, und dort ein wenig zuzuhören und mitzugrooven… 😉
… Ich kam gerade rechtzeitig, um es mir auf meinem Rollator vor der Bühne für den Auftritt des Quintetts Bunoscionn (Kopfüber) bequem zu machen. Wobei ich während des etwa einstündigen Konzerts keine Sekunde lang still halten konnte und eifrig im Takt mitwippte (deshalb sind auch so viele Fotos komplett unscharf geworden 😉 ). Nicht nur mir erging es so, viele der Zuschauer:Innen wiegten sich rhythmisch, oder steppten, im zündenden Rhythmus der Musik…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… So hört sich die Gruppe Bunoscionn an…
… Leider war es trotz schönem Wetter so grimmig kalt, dass ich mich per Bus auf dem Heimweg machte, nachdem der letzte Ton verklungen war. Und nun hoffe ich so sehr, dass es am morgigen Sonntag zumindest um die Mittagszeit, während sich die große, bunte, laute St.-Patricks-Day-Parade ihren Weg von der Münchner Freiheit zum Odeonsplatz bahnen wird, nicht regnen oder wenigstens nur ganz leicht nieseln wird. Ich bitte euch Lieben um ein kleines bisschen Daumen drücken!…
… Am großen Burgtor fand ich in einer schmalen Seitenpforte ein hervorragendes Plätzchen zum Fotografieren, das zudem auch Schutz vor dem nächsten, rasch aus dem Westen anstürmenden Regenschauer bot. Den Unterstand teilte ich mir mit einem Profi-Fotografen, der einen riesigen Rucksack diverser Kameras und Objektive mit sich schleppte. Gemeinsam hielten wir nun aufmerksam Wacht und erfreuten uns an mancherlei illustrer Gestalten, die die Brücke passierten…
… Immer lauter wurden die Trommelschläge und schmetternden Fanfaren, welche die Ankunft des Herzogs ankündigten – und dann kam er endlich in Sicht, der geduldig und lange erwartete prachtvolle Zug – vorneweg stelzten breit und überaus selbstbewusst zwei Leute eines örtlichen Sicherheitsdienstes und machten jegliches Fotografieren zunächst einmal unmöglich. Zudem stellte sich ein junger Feuerwehrmann brettelbreit genau in dem Moment direkt vor mich hin, als ich die Kamera ans Auge setzen wollte. Freundlich gab ich ihm zu verstehen, dass ich nicht die lange Wartezeit auf mich genommen hätte, um dann seinen Rücken abzulichten, er solle sich doch bitteschön ein klein wenig zur Seite verfügen…
… Dann war endlich die Sicht frei, das Vergnügen groß, und meine Knipse hatte wieder einmal sehr viel zu tun… 😉
… Linkerhand ist der bayerische Herzog Wilhelm IV. zu sehen. Er stattete im Jahr 1519 deshalb Burghausen einen Besuch ab, um den lang gedienten Vizedom (Statthalter des Herrschers) – rechterhand – nach dreißig Jahren in den wohl verdienten Ruhestand zu verabschieden…
… Im Hof der Hauptburg wurde den noblen Damen und Herrschaften nach dem langen Festzug ein labender Trunk kredenzt, man parlierte gar artig und ließ sich gerne von den eilfertig herum huschenden KünstlernInnen portraitieren… 😉
… Herzog Wilhelm IV. von Bayern und seine Gemahlin Maria Jakobäa von Baden…
… Demnächst erzähle und zeige ich euch noch a bisserl mehr vom Burgfest in der längsten Festung der Welt…
… Langsam ließ ich mich durch das farbenprächtige Geschehen Richtung Hauptburg treiben. Des unbeständigen Wetters wegen – immer wieder gab es Regenschauer, die aber zum Glück stets nur von kurzer Dauer waren – hielten sich die Besucherscharen in Grenzen, so dass ich völlig ungehindert dahin schlendern und fotografieren konnte…
… Unweit der wuchtigen Mauern der Dürnitz, der Hauptburg, hatte man eine große Bühne aufgebaut, mit ihren übermannshohen Lautsprechertürmen, Mikrophonen und Verstärkern so gar nicht authentisch mittelalterlich. 😉 Vier wackere Mannen namens Furunkulus unterhielten die Menge, die sich im nahen Biergarten niedergelassen hatte, und eine junge Bauchtänzerin schwebte selbstvergessen im rauen Reigen der intonierten Weisen dahin…
… Feldlager im breiten und tiefen Burggraben…
… Von ferne konnte ich ganz schwach die Trommeln der Landsknechte hören, die den Zug des bayerischen Herzogs begleiteten. Es war an der Zeit für mich, mir in der Hauptburg, am besten am großen Tor jenseits der Brücke, ein gutes Plätzchen zum Beobachten und Fotografieren zu suchen…
… Am 14. Juni 1158 wurde „Munichen“, ein durch Herzog Heinrich dem Löwen angelegter Markt, im Augsburger Schied – einer von Kaiser Friedrich I. abgefassten Urkunde – zum ersten Mal öffentlich erwähnt. Seit 1988 pflegt die bayerische Landeshauptstadt mit einem großen, bunten und abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm im Zentrum zwischen Odeons- und Marienplatz ihr Wiegenfest zu feiern. Es gibt ein Handwerkerdorf, in dem man sich über die diversen Sparten bayerischen Handwerks informieren kann, einen Künstlermarkt mit vielen schönen kleinen und interessanten Buden und Ständen, jede Menge Schmankerln, natürlich fließt das Bier in Strömen, und man kann sich an ungezählten musikalischen Darbietungen erfreuen…
… An sich wird, trotz einiger Abwechslungen, Jahr für Jahr stets das Gleiche zur Schau gestellt. Ich finde den Stadtgeburtstag dennoch schön und lasse mich gerne ein paar Stünderln durch das Gewirr der Schausteller und MusikerInnen treiben. Ich habe da so meine favorisierten Attraktionen, zu denen es mich stets förmlich magnetisch hinzuziehen pflegt…
… Die Moritaten-Sänger zum Beispiel. Auf Schautafeln wird das besungene Geschehen dargestellt, mal gar schröcklich und höchst traurig, mal Zwerchfell erschütternd lustig…
… Auch die höchst kunstvoll erstellten Hütchen fesseln mich immer wieder, auch wenn die Kreationen für mein graumeliertes, kurzgeschorenes, massiges Haupt sicher nicht geschaffen worden sind… 😉
… Mein absoluter Lieblingsstand ist der mit den Marionetten. Ich verbringe stets viel Zeit mit dem selbstvergessenen Studium der liebevoll handgeschnitzten, so phantasie- und charaktervoll kreierten, kleinen Gestalten…
… Am Marienplatz angekommen erwartete mich so etwas wie eine musikalische Sensation: Der Münchner Oberbürgermeister rockte in einem Open Air Konzert auf der großen Bühne zusammen mit der Paul Daly Band die Münchner Innenstadt – aber so was von! Hell, yeah!… #
… Gemächlich schlenderte ich zurück Richtung Odeonsplatz. Auf der Suche nach einem Geldautomaten, weil ich an einem Bücherstand unbedingt die Biographie von Sisi’s Schwester Sophie Charlotte, der Kurzverlobten von König Ludwig II., erstehen wollte, geriet ich dann in die Hypo Kunsthalle – aber davon erzähle ich ein andermal. Jedenfalls war danach der Bücherkauf aus dem Gedächtnis entschwunden…
… Noch ein paar Hingucker, die mir besonders aufgefallen sind:…
… Auch auf der Bühne am Odeonsplatz wurde wieder fleißig musiziert – eine bayerische Band namens Kopfeck wirbelte dort über die Bretter, die die Welt bedeuten. Sie gab in Mundart übersetzte Cover-Versionen von Rock-Klassikern, aber auch eigene Songs zum Besten. Ich glaube, mit diesen Jungs werde ich mich mal genauer beschäftigen…
… ein stets im Winter statt findendes Festival der Heissluftballonfahrer, ist mittlerweile schon so etwas wie eine Tradition geworden. Den Höhepunkt der mehrtägigen Veranstaltung, einer interessanten Mixtur aus Ballonfahrten, musikalischen Show-Einlagen und allerlei Schmankerln in fester und flüssiger Form, ist das abendliche Ballonglühen am Samstag. Und dieses hatte ich mir als Ausflugsziel auserkoren…
… Lange Zeit war fraglich, ob das Wetter mitspielen würde. Am ersten Tag der diesjährigen Montgolfiade, am 28. Januar, hätte es besser nicht sein können – strahlender Sonnenschein, ein herrlich blauer Himmel, gute Fernsicht. Doch dann verschlechterte die Witterung sich zusehends. Am Samstag regnete es noch bis Mittag, und es war sehr fraglich, ob man unter diesen Umständen das Ballonglühen überhaupt veranstalten würde. Am frühen Nachmittag des 2. Februars klarte es dann aber zusehends auf, es wurde trocken und windstill, und per Facebook erhielt ich die Meldung, dass mein Daumen drücken, Sehnen und Hoffen Erfolg gezeitigt hatte – das „Event“ würde statt finden…
… So packte ich geschwind meinen Fotorucksack und setzte mich in die Regionalbahn Richtung Tegernsee. Trotz widriger Umstände – es ist mal wieder ein Triebwagen wegen eines Defekts ausgefallen – war ich pünktlich bei Einsetzen der Dämmerung an der Strandpromenade von Bad Wiessee, und harrte voller Vorfreude der Dinge, die da kommen mochten…
… Die winterliche blaue Stunde am Tegernsee…
… Den Auftakt der abendlichen Veranstaltung bildete eine atemberaubende Lasershow. Allein während der zwanzig Minuten dieses Spektakels knipste ich mir bereits eine Blase am Zeigefinger… 😉
… Die große Parade am Samstag habe ich leider verpasst, ich hatte im Vorfeld vergessen, mir einen freien Tag eintragen zu lassen, und musste daher im Museum arbeiten. Doch am Sonntag zog ich am frühen Nachmittag los, um mich in den bunt-schrägen Trubel rund um den Marienplatz und den benachbarten Rindermarkt zu stürzen…
… Dass es immer noch viele Mitmenschen gibt, die im Umgang und der Akzeptanz von LGBT große Schwierigkeiten haben, mag mir überhaupt nicht einleuchten. Liebe ist doch nicht verwerflich, strafbar, oder gar „unnatürlich“ – so lange niemandem damit ein körperlicher oder seelischer Schaden zugefügt wird. Vor dem Gesetz sind wir alle gleich, egal, welches Geschlecht wir haben, welche Farbe unsere Haut aufweist, zu welchem Gott/welchen Göttern wir beten oder auch nicht, und egal, welcher sexuellen Orientierung wir uns zugehörig fühlen…
„Gleiche Rechte. Gegen Rechts.“, so lautete heuer das Motiv des dreitägigen CSD in München. Dem schließe ich mich voll und ganz an. Und ich bin der Meinung, dass diese Losung nicht nur für ein Wochenende, sondern für jeden Tag gelten sollte…
… Hier nun meine bebilderten Eindrücke:…
Gloria Gray, Travestiestar
The Groove Sistas, die brachten den Marienplatz zum Rocken
… wie ein Wunder vor, zu Füßen der Feldherrnhalle, in München, im ehemaligen Zentrum und Brennpunkt der sogenannten ‚Bewegung‘, in Frieden und Freiheit den Israeltag mit Ihnen feiern zu dürfen.“ So begann die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ihre Rede am heutigen Abend anlässlich des 66. Gründungstages des Staates Israel. Ferner bedauerte sie es, daß in den Medien die negativen Meldungen und die politischen Schlagzeilen bedauerlicherweise bei weitem überwiegen würden. „Dabei hat Israel so viel Schönes zu bieten – in jeder Jahreszeit – Frühling, Sommer, Herbst, und Winter. Kommen Sie, besuchen Sie dieses Land doch ganz einfach einmal, und überzeugen Sie sich selbst von seinem kulturellen Reichtum, von der Vielfalt, Gastfreundschaft, dem besonderen Geist und der Fruchtbarkeit.“…
… Auch wenn das Wetter nicht so recht mitspielte – es war ziemlich kalt – ließ sich doch die ansehnliche Schar Besucher/innen nicht vom Feiern abhalten. Es wurde gegrillt, israelische Weine und Sekt, saftige, süße Grapefruits und israelische Spezialitäten dargereicht, zusammen gesungen, geredet, gelacht und getanzt…
… Nach einem Stünderl ging ich mit Freude und Schmerz im Herzen. Freude über das friedliche Miteinander. Schmerz über die nie gut zu machenden Grauen der Vergangenheit. Und der Hoffnung, daß noch ungezählte Male solch unbeschwerte, fröhliche Gedenktage zu begehen sein mögen…
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