… Alljährlich im Sommer kann man sich einen Tag lang im Englischen Garten Münchens von der vielfältigen Kunst und Kultur Japans, des Landes der aufgehenden Sonne, verzaubern lassen. Im Pavillon finden Tee-Zeremonien statt – für die man sich allerdings bereits zu sehr früher Stunde vormerken lassen musste 😉 – auf einer Bühne werden die traditionellen Bon-Tänze aufgeführt, man kann beruhigender und meditativer Flötenmusik lauschen, sich in der Blumensteckkunst Ikebana und im Dichten von Haikus versuchen. Es gibt Vorführungen japanischer Kampfsportarten, Einführungen in das japanische Brettspiel Goi und Buden mit fernöstlichen Schmankerln. Und zudem pflegt sich die Münchner Cosplay- und Manga-Szene auf dem Gelände zwischen Teepavillon und Eisbachwelle ein Stelldichein zu geben…
… Obwohl ich seit vielen Jahren schon in München lebe, hatte ich es bislang irgendwie stets verpasst, mir das Japanfest anzusehen. Als ich am späten Vormittag dort eintraf, war ich höchst überrascht über den gewaltigen Ansturm an BesuchernInnen. In den frühen Morgenstunden hatte nur wenige hunderte Meter entfernt am Chinesischen Turm der sogenannte Kocherlball stattgefunden, ehemals eine Tanzveranstaltung für die Münchner Hausangestellten und Dienstboten, seit einigen Jahren eine äußerst beliebte Festivität. Wahrscheinlich hatten viele Leut’ auf dem Nachhauseweg noch einen kleinen Abstecher zum fernöstlichen “Event” gemacht. Oft war es aufgrund des Gedränges schwierig, das Geschehen fotografisch festzuhalten. Die Tee-Zeremonien waren natürlich allesamt schon längst ausgebucht – was aber nicht sonderlich schlimm ist, denn diese werden regelmäßig einige Male pro Monat im Sommer durchgeführt…