… Das Kunstmuseum Albertina, eigentlich das Palais Erzherzog Albrecht, liegt vom Ring aus gesehen quasi “hinter” der Wiener Oper. Unter anderem ist in diesem Bau eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt mit rund einer Million Zeichnungen und druckgrafischen Blätter von der Renaissance bis zur Moderne untergebracht…
… 2003 integrierte der Architekt Hans Hollein den sogenannten Soravia Wing, ein Flugdach, an die Front des 1744 erbauten Palais, was damals zu vielen kontroversen Diskussionen geführt hatte. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir dieser ca. 60 Meter lange Flügel gefällt oder eher nicht… 😉
… Erheitert hat mich in jedem Fall der eine große Champagnerflasche bewachende grüne Hase, der den berühmten und viel gerühmten Würstlstand Bitzinger an der Nordseite des großen Platzes krönt…
… Blick am Erzherzog-Albrecht-Denkmal vorbei auf die Rückseite der Wiener Staatsoper…
… Westlich der Albertina schließt sich der langgestreckte Bau des Palmenhauses an. Es ist ein Jugendstil-Bauwerk, das mich aufgrund seiner Eisen- und Glaskonstruktion sehr beeindruckt hat. Ich falle immer wieder aus allen Wolken, wenn ich feststellen muss, wie wenig ich trotz meiner nun insgesamt vier Aufenthalten in Wien im Grunde genommen von der Stadt gesehen habe. Ich denke, ich muss doch noch umsiedeln… 😉
… Und weil Lightroom mir mit dem neuesten Update viele zusätzliche sogenannte Presets beschert hat, das gleiche Bild noch einmal, jetzt etwas anders bearbeitet… 😉
… Im angrenzenden Hofgarten standen vor gut einer Woche die Päonien schon in üppiger Blüte…
… Seitlicher Blick auf das Mozartdenkmal nahe der Nationalbibliothek…
… Viele Türen hat sie, die Österreichische Nationalbibliothek. Diese hier hat mir besonders gut gefallen…
… Himmlisch duftende, violett blühende Fliederbüsche säumten unseren Weg, als wir an der Hofburg vorbei in Richtung Volksgarten schlenderten…
… Ich wünsche euch Lieben ein trotz nicht grade berauschender Wettervorhersagen zauberhaftes Wochenende. Bleibt bzw. werdet gesund, habt es fein, seid gut zu euch und euren Lieben…
… Solche Wortschöpfungen zählen zu den vielfältigen Gründen, warum es mir Wien so angetan hat. Unter einem Freiwilligen Durchgang versteht man in der Donaumetropole eine Passage durch einen oder mehrere Hinterhöfe, um einen Weg abkürzen zu können. In Salzburg würde man dergleichen als Durchhaus bezeichnen. Leider habe ich mir nicht die Zeit genommen, den Freiwilligen Durchgang von der Lerchenfelder- zur Neustiftstraße zu erkunden. Aber im Frühjahr ist bereits ein weiterer Wien-Aufenthalt geplant, und da möchte ich das unbedingt nachholen. Freiwillige Durchgänge gibt es übrigens in Österreichs Hauptstadt einige, ich habe im Internet einen guten Beitrag gefunden, der die schönsten und interessantesten vorstellt…
… Die Pension Lehrerhaus, in der ich zwei Mitte Dezember zwei Nächte verbrachte, liegt im 8. Wiener Bezirk, der Josefstadt. Dieses Gebiet wurde relativ spät besiedelt. Ein Gut namens Roter Hof war bis ins 17. Jahrhundert von ein paar Anwesen eines namenlosen Sprengels abgesehen das einzige nennenswerte Bauwerk. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Siedlung von der Stadt Wien erworben, doch erst 1850 eingemeindet. Man benannte sie nach dem Kaiser Joseph I (1678 – 1711). Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Stadtteil zu einem Sitz des Bürgertums, viele Beamte leben dort und wissen die Nähe zum Rathaus, dem Parlament und dem Museumsviertel zu schätzen. Der 8. Bezirk ist der kleinste Wiens…
… Das Lehrerhaus befindet sich in der schmalen und eher unauffälligen Josefsgasse. Es war der Sitz des 1885 gegründeten Lehrerhausvereins, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, jungen Pädagog:Innen während ihrer Ausbildung vorübergehend eine preiswerte Unterkunft zu geben. Es ist ein stattliches Jugenstilhaus mit einigen ziemlich beeindruckenden Treppenhäusern. Die ich allerdings nicht zu Fuß erkundet habe, ich bin immer ganz brav mit dem sehr engen, altertümlichen Lift gefahren… 😉
… Das Wetter war an meinem zweiten Tag in Wien nicht eben vielversprechend, es war bitterlich kalt, und dazu pfiff auch noch ein stürmischer Wind durch die Gassen. Keine guten Bedingungen, um wandernd die Stadt zu erkunden. So machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg ins nahe Museumsviertel…
… als wir hier in Mitteleuropa ein paar Tage so richtig Winter hatten, mit Schnee, Eis und knackig kalten Temperaturen, hat es mich wieder einmal nach Wien gezogen. Gegen zwölf Uhr mittags “landete” der flotte RailJet am Wiener Hauptbahnhof, zwei nette junge Damen halfen mir beim Aussteigen. Ich hatte für zwei Nächte ein Zimmerchen in einer Pension namens Lehrerhaus im 8. und kleinsten Bezirk Wiens, der Josefstadt, angemietet und würde dort ab 15:00 Uhr einchecken können. Wie ich die Zeit bis dahin verbringen würde, war mir schon seit einer Weile klar. Ich fuhr mit der U 1 bis zum Karlsplatz und besah mir den Weihnachtsmarkt vor der Karlskirche mit seinen hübschen kleinen Buden, in denen hauptsächlich Kunsthandwerk angeboten wurde. Während ich schaute, staunte und langsam dahin schlenderte fiel mir auf, dass sich auf der flachen Empore über dem Kirchenportal Leute befanden. Von dort oben hat man bestimmt einen feinen Ausblick, konstatierte ich. Ich will da auch hoch!…
… Die Wiener Karlskirche wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut und zählt zu den bedeutendsten Barockkirchen nördlich der Alpen. Sie ist eines der Wahrzeichen der prachtvollen Donaumetropole. Ihr Bau geht auf ein Gelübde zurück, das Kaiser Karl VI. während der verheerenden Pestepidemie im Jahr 1713 im Stephansdom abgelegt hatte. Bemerkenswert sind die zwei hohen Säulen, die anstatt der üblichen Kirchtürme das Bauwerk flankieren, und nach dem Vorbild der Trajanssäule in Rom gestaltet wurden…
… Ich erkundigte mich an der Kasse, wie man denn auf die Empore gelangen könne, und erhielt zur Antwort, dass ich zu Fuß zwei Wendeltreppen hochgehen müsse, da der Lift zur Zeit außer Betrieb sei. Das innere Stimmchen warnte mich vor diesem Unterfangen – aber wie so oft ignorierte ich den gut gemeinten Rat meines vernünftigeren Ichs, parkte den Rollator samt Gepäck am Kassenhäuschen und marschierte wohlgemut los…
… Die Stufen waren zum Glück sehr flach – aber der Weg für mich ein sehr, sehr langer und beschwerlicher, hinunter noch viel mehr als hinauf, nachdem ich feststellen musste, dass der viel gepriesene Panorama-Rundblick nicht ganz so erbaulich war wie ich erwartet und erhofft hatte. Das Schönste an der ganzen Strapaze war der Blick von der Orgel-Empore aus in den Kirchenraum…
… Nach vorsichtigem und strapaziösem Abstieg wackelten mir ganz ordentlich die Knie. Ich schnappte mir meinen Rollator und eierte kraftlos nach draußen. An einer der “Fressbuden” erstand ich ein feines, würziges Raclette-Brot, und ließ mich eine Weile auf einer Bank nieder, um neue Energien zu tanken. Solchermaßen gestärkt machte ich mich per Bim (Trambahn) auf den Weg zu meiner Unterkunft. Und verlief mich dann doch glatt – was ich in Wien nie für möglich gehalten hätte! Da mich noch dazu eine ältere Dame, die ich für eine Einheimische gehalten hatte, nach freundlicher Anfrage in eine völlig falsche Richtung geschickt hatte, dauerte es geraume Weile, bis ich endlich die kleine Gasse fand, an deren Ecke sich das Lehrerhaus befindet. Meine neu gewonnenen Kräfte waren inzwischen so gut wie völlig verpufft. Nach dem Einchecken und der etwas mühsamen Suche nach meinem Zimmerchen – die Pension ist nicht unbedingt behindertengerecht – war mir klar, dass aus dem abendlichen Besuch des Weihnachtsmarktes am nahen Rathaus nichts mehr werden würde. Mühsam schleppte ich mich in den kleinen Supermarkt im Erdgeschoss des Hauses, um eine Brotzeit zu erstehen. Nach dem Essen konnte ich mich nur kurz an dem schönen Anblick des beleuchteten Wiener Rathausturms quasi direkt vor meiner Nase erfreuen, dann fielen mir auch schon die Augen zu…
… Wenn ich gewusst hätte, in welch interessantem Teil von Wien ich für die folgenden zwei Nächte meine Zelte aufschlagen würde, dann hätte ich mich vorab viel besser informiert, und während meines Aufenthalts auch eifriger fotografiert…
… Nach meiner Tour auf dem Aussichtsschiff überquerte ich auf der Marienbrücke, welche die Altstadt mit dem Karmeliterviertel verbindet, den Donaukanal und wandte mich gen Taborstraße…
… Obwohl ich in bereits in den Mittagsstunden eine ordentliche Runde zu Fuß durch die Altstadt spaziert war, kam ich für meine Verhältnisse recht schnell voran, und hatte alsbald die Seitenstraße erreicht, in der sich das kleine Florum Hotel mit den Tabor Rooms befindet. Dort hatte ich ein Zimmerchen zu einem überraschend niedrigen Preis gebucht…
… Wer Komfort und Luxus sucht, ist in den Tabor Rooms garantiert am falschen Platz. Meine Bude im vierten Stock war schmucklos, karg möbliert und sehr abgewohnt. Es gab keinen Fernseher, und ich bedauerte für einen langen Augenblick, dass ich den Laptop nicht mitgenommen hatte. Im Bad gaben die Armaturen jedesmal, wenn ich sie aufdrehte, klagvoll jammernde Geräusche von sich. Aber das Zimmer war sauber, das Bett komfortabel, und im Grunde genommen bin ich ohnehin ausgesprochen genügsam – mir reichen eine gemütliche Schlafstatt und ein sicheres Dach über dem Kopf. Und ich hatte einen kleinen Balkon mit schönem schmiedeeisernem Gelände, und der Blick auf die stattliche Taborstraße entschädigte für die mangelhafte Ausstattung…
… Der freundliche Jüngling am Empfang war anscheinend ebenfalls ganz neu im Viertel, als ich ihn nach einer Restaurantempfehlung befragte, weil mir allmählich der Hunger ganz schön zu schaffen machte, zuckte er hilflos die Schultern. Die einzige Lokalität, die er kennen würde, wäre eine Pizzeria am nahen Karmelitermarkt. So machte ich mich auf den Weg dorthin. Ich hatte die Kamera dabei, war aber bereits rechtschaffen müde und auch des Hungers wegen zu unkonzentriert, um zu fotografieren. Aus dem Grund muss ich ausnahmsweise mal auf ein Foto von Wikipedia zurückgreifen…
… Auf dem Marktplatz gibt es viele kleine Lokalitäten und Fressbuden, da fiel die Wahl ziemlich schwer. Überall herrschte reges Treiben, nur in der empfohlenen Pizzeria herrschte gähnende Leere, deshalb ließ ich sie wohlweislich links liegen und nahm in einem kleinen Restaurant namens Tewa Platz. Während ich meine Mahlzeit verspeiste, ein schmackhaftes Rotes Thai-Curry-Gericht, beobachtete ich die Menschen ringsum. Und was ich da sah, gefiel mir außerordentlich gut…
… Mich beeindruckte die friedvolle, gediegene, gelassene Atmosphäre des Karmeliterviertels. Ich begann, mich dort ausgesprochen wohl zu fühlen. Nachdem ich einige Tage später wieder zuhause angelangt war, setzte ich mich unverzüglich an meinen Rechner, um ein wenig nachzuforschen:…
… Das Viertel, zunächst Im Werd genannt, entstand gegen Ende des 14. Jahrhunderts auf der Donauinsel Unterer Werd. Bis im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts die sogenannte Donauregulierung geschaffen wurde, waren die Bewohner ständig von Hochwassern gefährdet. Der Name Karmeliterviertel bürgerte sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts ein, als der Orden der Karmeliter ein Kloster und eine Kirche errichtete. Das Kloster wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen…
… Seit langem schon befand sich ein jüdisches Ghetto auf der Unteren Werd. 1670 wurde dieses unter Kaiser Leopold geräumt, doch bereits kurze Zeit später erfolgte ein erneuter Zuzug jüdischer Bevölkerung. Bis 1938 galt das Karmeliterviertel als Zentrum jüdischer Kultur…
… In der Reichsprogromnacht wurden zahlreiche jüdische Einrichtungen zerstört. Teile des Viertels wurden zum Ghetto erklärt, Juden aus Wien und ganz Österreich dorthin zwangsübersiedelt, wo sie unter schwierigsten Bedingungen ihr Leben fristen mussten, auf Auswanderung hofften, oder in Konzentrationslager verbracht wurden…
… Nach 1945 hielten sich nur mehr wenige Juden im Karmeliterviertel auf. Ende der Sechziger kam es erneut zu einer vermehrten Zuwanderung jüdischer Flüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion. So gibt es heute wieder eine große Zahl an Synagogen, Tempeln, eine Thora-Schule und koschere Restaurants. Und dies im friedlichen und offensichtlich großenteils konfliktfreien Neben- und Miteinander einer ausgesprochen multikulturellen Bevölkerung. Da ist neben der Synagoge ein Döner-Laden zu finden, neben dem jüdischen Schmuckgeschäft ein österreichischer Supermarkt, neben dem katholischen Gotteshaus ein jüdisches Versammlungshaus. Auf den Straßen habe ich schwarzweiß gekleidete orthodoxe Juden mit Schläfenlocken und charakteristischer Kopfbedeckung neben verschleiderten Muslimas beobachtet, rasch dahin wuselnde AsiatInnen, behäbige Ruheständler und agile Hipster, und aus dem Hotel Stefanie, dem ältesten Beherbergungsbetrieb Wiens strömten Tourist:Innen aus aller Herren Länder in alle Richtungen…
… Gefrühstückt habe ich während meiner Tage im Karmeliterviertel sehr fein im kleinen Café Naschkätzchen, gleich gegenüber des Hotels. Nach einem Fitness-Frühstück samt köstlichem Kaffee war ich stets ausgesprochen energiegeladen und mehr als bereit, ein weiteres kleines Stückchen Wiens zu erkunden…
… Was wäre das schön, hätte ich die Mittel, mich für eine längere Zeit im Karmeliterviertel aufzuhalten, es ausführlicher zu erkunden! – Aber so weit ist Wien ja nun auch nicht entfernt, der nächste Aufenthalt dort ist bereits geplant… 😉
… Demnächst entführe ich euch an einen Ort, an dem es vor Stars und berühmten Persönlichkeiten nur so wimmelt… 😉
… Fast auf die Minute pünktlich kam ich am Montag, 26. Sept., im Wiener Hauptbahnhof an. Da ich ja des Rollators wegen sozusagen als Rucksacktouristin unterwegs bin, hielt ich mich gar nicht lange mit der Suche nach einem Schließfach auf, um für die nächsten Stunden mein Gepäck zu bunkern, sondern zog stante pede von dannen, Richtung U-Bahn. – Unterwäsche, Strümpfe und Klamotten für zwei, drei Tage, den sogenannten Kulturbeutel, Kamera mit dem 18-300-er Lieblingsobjektiv und Kameraweste lassen sich locker in einem normalen Rucksack verstauen, und den kann ich bequem auf der Sitzfläche meiner Gehhilfe transportieren. Mit einem Koffer hätte ich da Probleme…
… Mein Weg führte mich als Erstes zum Stephansdom. Entrückt und hingerissen betrachtete ich eine Weile dieses großartige Bauwerk, dann zog ich den breiten Graben entlang, bog bei der Kirche St. Peter ab, und schlängelte mich vorbei an der prächtigen Ankeruhr, dem Alten Rathaus, dem Wien-Museum und der jüdischen Gedenkstätte am Morzinplatz langsam Richtung Schwedenplatz. Dort würde ich am Franz Josef Kai, der den Donaukanal ummantelt, eigentlich ein Flussarm der Donau, ein Schiff entern und mich dreieinhalb Stunden lang durch Wien schippern lassen…
… Die hohen Mauern des Franz Joseph Kai, sowie die Pfeiler der Marien-, Salztor- und Schwedenbrücke dienen Graffiti- und Streetart-Künstler:Innen als Leinwand. Es ist anregend bunt, spannend, schön, teilweise ungewöhnlich, auch verstörend, was da geschaffen wurde, und immer noch wird. Die folgenden Eindrücke habe ich vom Schiff aus fotografiert. Und eines steht ganz sicher fest: Bei meinem nächsten Wien-Besuch, voraussichtlich in der Vorweihnachtszeit, werde ich einen ausgedehnten Spaziergang entlang des Kais unternehmen, um mir all die Werke einmal genauer anzusehen…
… Ich wünsche euch einen geruhsamen und friedvollen Tag der Einheit!…
… Ach, was habe ich mich über all die vielen Glückwünsche von euch Lieben gefreut!… ❤️
… Wien wächst mir zusehends ans Herz. Während der vergangenen drei Tage habe ich in der Donaumetropole wieder so viel Neues, Interessantes, Schönes kennen lernen dürfen, aber auch Bedrückendes aus einer noch gar nicht so lang zurückliegenden Zeit. Ich durfte gut essen und trinken, gute Gespräche führen, das Leben feiern, und viele feine Momente in meinen Lebensrucksack packen. Das Schöne an den guten Momenten und dem Lebensrucksack ist übrigens, dass er leichter wird, je mehr positive Erlebnisse und Erinnerungen man in ihn hinein packt… 😉
… Wie nicht anders zu erwarten, bin ich mit einer wahren Bilderflut nach Hause zurück gekehrt. Das wird dauern, bis ich meine Fotos sortiert und bearbeitet habe. Anbei ein klitzekleiner Vorgeschmack auf meine neuen Wien-Eindrücke:…
… Das Obere Schloss Belvedere im Licht der tief stehenden Sonne…
… da fängt das Leben an, sang dereinst Udo Jürgens. Da mag durchaus was dran sein, denn ich fühle mich zur Zeit ausgesprochen fit, agil und jung, und erfreue mich des Lebens, habe mittlerweile 13 Kilo abgespeckt (vier Kilo fehlen noch bis zum Wunschgewicht), und mich am Freitag zum zweiten Mal boostern lassen…
… Ein Motorrad und einen Lederdress, wie in Herrn Jürgens Schlagertext erwähnt, werde ich mir nun zu meinem Sechsundsechzigsten ganz sicher nicht zulegen, aber mein Wiegenfest an einem Ort verbringen, der mich in diesem Sommer sehr begeistert hat: in Wien. Am Montag werde ich in aller Herrgottsfrüh Richtung Donaumetropole reisen, und am Mittwoch Abend wieder zurück gen München. Und ganz sicher werde ich nach diesen Tagen wieder jede Menge Bilder und Geschichten im Gepäck haben…
… Kommt gut in die neue Woche, habt es fein und lasst es euch wohl ergehen. Und bleibt bzw. werdet gesund…
… P.S.: Sollten Kommentare von euch Lieben mal wieder von WP in den Papierkorb oder Spam gesteckt werden, bitte ich um Geduld, ich werde bis Donnerstag nicht online sein… 😉
… Es war früher Nachmittag geworden, und ich beschloss, mit den Trambahnlinien 1 und 2 mit Zwischenhalten an den Sehenswürdigkeiten langsam Richtung Stubentor zu gondeln und von dort aus entlang des Stadtparks und über das verbetonierte Flussbett der Wien zum Zug zu spazieren – in meiner heiligen Einfalt verwechselte ich die Bahnhöfe Wien Mitte und Wien Hauptbahnhof miteinander… 😉
… Die Urania, benannt nach der griechischen Muse der Astronomie, heutzutage Volksbildungshaus, entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert auf Anregung des Wiener Doktors Wilhelm Mayer als wissenschaftliches Theater. Das im neobarocken Stil geschaffene Bauwerk mit Observatorium, Vortrags- sowie Kinosaal wurde im Jahr 1910 eröffnet, Architekt war der Otto-Wagner-Schüler Max Fabiani. 2002 bis 2003 wurde es umfassend restauriert und ausgebaut. Es entstanden zusätzliche Säle, Büros, eine Bibliothek sowie eine Cafeteria. Das Observatorium dient nun als Volkssternwarte…
… Unweit der Urania befindet sich am Franz-Josephs-Kai des Donaukanals ein Badeschiff mit Sonnendeck, Bar und Restaurant. Der Betrieb hielt sich in an jenem Dienstag in Grenzen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dort an den Sommerwochenenden der Bär steppt…
… Über den Wipfeln hochragender Bäume und den umliegenden Häusergiebeln ragte das Riesenrad des Praters empor…
… Die romantische Häfnergasse nahe des Schwedenplatzes. Da es einen Handlauf gibt, und die Stufen nicht allzu hoch sind, werde ich bei meinem nächsten Wien-Besuch diese kleine Straße vielleicht erkunden… 😉
… Am und um den Schwedenplatz gibt es nicht nur die Utopia und die Häfnergasse, sondern auch eine höchst feine italienische Eisdiele. Dort labte ich mich an sehr delikatem Mandarine-Zimt-Eis und ruhte mich im Schatten ein bisschen aus, bevor ich weiter zog…
… Schaut euch doch mal diese Lümmel an, die hauen doch glatt ein Loch in die Hauswand! (Entdeckt nahe des Schwedenplatzes)… 😉
… Was für ein wunderschönes Jugendstilhaus! Ganz oben, bei den verglasten Kuppeln, da hätte ich gerne eine kleine Wohnstatt… 😉
… Der Deutschmeisterplatz, 1876 benannt nach dem Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, das hauptsächlich aus Wienern bestand…
… Das um 1870 im neogotischen Stil erbaute Wiener Rathaus. Es liegt ein wenig vom Ring zurückgesetzt, auf dem großen Vorplatz finden Weihnachtsmärkte und etliche Festivitäten statt. Während meines Wien-Besuchs hat es dort grade ein Filmfest gegeben…
… Genau gegenüber befindet sich das weltberühmte Burgtheater. Es ist nach der Comédie Francaise das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Das alte Burgtheater befand sich von Mitte des 18. Jahrhunderts an am Michaelerplatz nahe der Hofburg. Der jetzige Bau wurde 1888 eröffnet. Infolge verheerender Bombenangriffe brannte die Kulturstätte völlig aus. 1955 wurde das nach den Originalplänen neu errichtete Burgtheater wieder eröffnet…
… In Wien kann man nicht nur seinen Durst an vielen Wasserspendern stillen und sich erfrischen, man kann auch an allen Ecken und Enden für zwanzig Cent auf großen, altmodisch anmutenden Waagen sein Gewicht überprüfen. So was würde in München nicht lange unbehelligt stehen, solche Geräte würden binnen weniger Tage schwer vom Vandalismus gezeichnet oder gar gestohlen sein…
… Gegenüber des Parlaments befindet sich die schöne Oase des Volksgartens. Sofern genügend Schatten vorhanden, kann man sich auf einem der zahlreichen Sessel bequem machen und den Duft Hunderter Rosenbüsche genießen…
… Das österreichische Parlament am Dr.-Karl-Renner-Ring 3, erbaut gegen Ende des 19. Jahrhunderts, ist trotz Absperrungen und Einschalungen wegen der seit 2017 statt findenden Renovierungs- und Umbaumaßnahmen ein ungemein stattliches und prachtvolles Bauwerk. Pallas Athene, auf ihrem Brunnen vor der breiten Freitreppe thronend, scheint über den Bauzaun hinweg die Passanten zu grüßen. Dass sie dem Parlament den Rücken zuwendet, führt seit jeher im Volksmund zu Witzeleien und Spöttereien… 😉
… Allmählich wurde es Zeit, sich Richtung Bahnhof zu begeben. Ich staunte nicht schlecht, als ich erkannte, dass ich statt am Hauptbahnhof in Wien Mitte gelandet war. Doch ich hatte noch genügend Zeit, um mich gemächlich mit der Tram 0 zum Südtiroler Platz schaukeln zu lassen…
… An einer Trambahnhaltestelle entdeckt – kein Vergeben, kein Vergessen…
… Pünktlich um halb Sieben setzte sich der RailJet Richtung München in Bewegung. Ich war müde, ausgelaugt, aber glücklich. Und hatte mir fest vorgenommen, bald wieder in die Prachtvolle an der Donau zu reisen…
… Ich wünsche euch eine gute und möglichst unbeschwerte neue Woche!…
… Der Herr Litfaß selig würde sich bestimmt freuen, dass es in Wien in unseren ach so “hochmodernen Zeiten” immer noch dermaßen wohlgestaltete und ansehnliche Exemplare seiner genialen Erfindung gibt…
… Hydrant auf Partner:In-Suche?… 😉
… Zwei kulinarische Dinge hatte ich mir im Vorfeld meiner Reise ganz fest vorgenommen: Ein richtiges Wiener Schnitzel zu verspeisen. Und ein Stück Sachertorte mit Schlagobers, wie in Österreich die Schlagsahne genannt wird. Ersteres ließ sich in einem netten kleinen Wirtshaus in einer Seitengasse ganz leicht bewerkstelligen. Vom meinem zweiten Vorhaben hatte ich allerdings in der Zwischenzeit Abstand genommen, als ich im WWW gelesen hatte, dass man im Café Sacher für ein nicht gerade üppiges Kuchenstück fast neun Euro hinblättern müsse…
… Gut gestärkt setzten wir unseren Weg fort, nun wieder Richtung Stephansplatz. – Er ist immer noch omnipräsent, der Kaiser Franz Joseph I., sein Konterfei zierte in der Schaufensterauslage einer Schusterei einen Schuhlöffel – wenn das Teil erschwinglich gewesen wäre, dann hätte ich es aus lauter Jux und Dollerei erstanden… 😉
… Im Café Aida, in einem ganz wundervollen Jugendstilhaus am Stephansplatz gelegen, kam ich überraschenderweise dann doch zu meinem Stückerl Sachertorte mit Schlag. Man versicherte mir, dass Rezept und Qualität sich in keinster Weise vom Original unterscheiden würden, ich schenkte den Versicherungen gerne Glauben, und wurde in keinster Weise enttäuscht. Die Kaffeekarte wartete mit einer Vielzahl Spezialitäten auf, wobei ich verrücktes Huhn natürlich bei etwas recht Ausgefallenen hängen blieb: Ein Überstürzter Neumann. Es handelt sich dabei um einen starken großen Mocca, der von der Bedienung über einen kleinen “Sahnegletscher” in einer leeren Kaffeetasse gegossen wird. Benannt wurde dieses Heissgetränk nach einem Stammgast im altehrwürdigen Wiener Café Landtmann. Würde ich jederzeit wieder trinken, obwohl ich an sich kein großer Kaffeefan bin… 😉
… Beim nächsten Wien-Besuch werde ich mittags kein Schnitzel, und danach keine Sachertorte essen, denn ich würde schon ganz gerne ausprobieren, ob es beim Stand Ecke Graben/Seilerstraße tatsächlich goldene Würstln gibt… 😉
… Im Graben – einfach nur schön…
… Ein paar Schritte vom Graben entfernt, in der Dorotheergasse, befindet sich eines der berühmtesten Kaffeehäuser Wiens: Das Künstler- und Literaten-Café Hawelka, nunmehr seit drei Generationen in Familienbesitz. Die Geschichte liest sich spannend und ergreifend, und ist hier zu finden. Ich muss zugeben, bei meinem Kurzbesuch war ich ein bisserl enttäuscht, ich hatte mir ein weitaus geräumigeres Lokal vorgestellt. Aber Ruhm ist zum Glück häufig von der Größe unabhängig…
… Wir hatten die üppig und prachtvoll gestaltete Pestsäule erreicht, und wandten uns Richtung Hofburg. Und davon erzähle und zeige ich euch ein andermal. Habt einen schönen Sonntag, ihr Lieben!…
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