… Ich bin nicht wirklich das, was man als gläubigen Christenmenschen bezeichnen würde, im Gegenteil. Religionen und Glaubensgemeinschaften sind mir seit langem schon suspekt. Dennoch zählte eine winzig kleine, von einem russischen Exil-Mönch und seiner Lebensgefährtin aus Bauschutt kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs gefertigte Basilika, die Ost-West-Friedenskirche am südlichen Rand des Münchner Olympiaparks, viele lange Jahre zu meinen Lieblingsplätzen…
… Was es mit diesem Ort auf sich hat, habe ich vor einigen Jahren bereits in einem Blogpost genauer beschrieben…
… Am frühen Sonntagabend wurde mir das Herz schwer, als ich in den Nachrichten erfuhr, dass in der Nacht trotz beherztem und mehrere Stunden dauerndem Feuerwehreinsatz die legendäre Ost-West-Friedenskirche bis auf die Grundmauern abgebrannt ist. Ich habe viele schöne Stunden in der kleinen, paradiesisch anmutenden Einsiedelei verbringen dürfen, die Blumenpracht bewundert, die verspielten Kleinigkeiten, welche so viel zum besonderen Charme dieses Ortes beitrugen. Oft, wenn mich Kummer und Sorgen plagten, habe ich in dieser Oase Ort Ruhe und Frieden gefunden, ganz ohne Gebet, nur die Schönheit, das vielstimmige Vogelkonzert, das Klimpern der Windspiele, das Summen der Bienen auf mich wirken lassend…
… Es heisst, unser Alt-Oberbürgermeister Christian Ude habe bereits eine Initiative zum Wiederaufbau gegründet. Ich hoffe so sehr, dass die Einsiedelei von Väterchen Timofei auch weiterhin unter dem besonderen Schutz der Münchner Stadtverwaltung stehen und nicht an den meistbietenden Investor verscherbelt wird…
