… ist nach einigen Wochen Pause der neue Begriff von Rolands schöner und interessanter Blog-Challenge, den es gilt, wenn möglich mit nur einem Foto umzusetzen…
… Es wird Abend in der Lagune von Venedig, am Nordstrand der langgestreckten Insel Lido di Venezia. Durch die stille, klare Luft scheinen die utopisch anmutenden Industriebauten von Marghera zum Greifen nahe…
… Fotografiert am späten Samstag Nachmittag vom Olympiaberg aus…
… Eigentlich wollte ich in die Berge fahren, um dort den schönen letzten Oktobertag zu genießen. Doch ziemlich starkes Schädelweh, das mich seit den frühen Morgenstunden plagte, machte meinen Plänen einen Strich durch die Rechnung. So nahm ich mittags eine Schmerztablette, und legte mich für eine Weile aufs Ohr, bis der Kopf wieder klar war, und mich die Unruhe packte – bei solch feinem Sonnenschein musste ich ganz einfach mit der Kamera nach draußen!…
… Der Aufstieg auf den Olympiaberg stellt mittlerweile kein Problem mehr dar, was mir immer wieder Freude bereitet. Als ich auf der gut besuchten Aussichtsplattform auf dem breiten Gipfel angekommen war, strebte die Sonne grade dem Horizont entgegen. Ich genoss die wunderbare Stimmung, und brachte während der nächsten halben Stunde den Finger nicht mehr vom Auslöser…
… Die untergehende Sonne lässt das Arabella-Hochhaus und die Munich Highlight Towers förmlich glühen…
… Die ca. 150 km entfernte Zugspitze scheint in der klaren Abendluft zum Greifen nahe…
… Und nur ein Weilchen, nachdem sich die Sonne im Westen zur Ruhe begeben hatte, ging im Osten neben den Munich Highlight Tower der zweite Vollmond des Monats auf. Leider verhüllten Dunstschleier einen Großteil von Frau Lunas üppigen Rundungen…
… heisst eine Aktion hier in München, die wahrscheinlich noch bis Anfang Oktober dauern wird, und mit welcher die Stadtführung Schaustellern die Gelegenheit bietet, die horrenden Verluste durch die Absage der Wiesn, des Frühlings- und Tollwood-Fests sowie der großen Dulten rund um die Mariahilf-Kirche in der Au zumindest ein bisschen auszugleichen. An verschiedenen Orten wie z. B. dem Wittelsbacher- und Königsplatz, der Theresienwiese und dem Olympiazentrum sind Fahrgeschäfte, Buden, Kunstareale, künstliche Strände und kleine Biergärten aufgebaut. Man hat sogar insgesamt neun Erlebnispfade kreuz und quer durch durch die Stadt ausgetüftelt, um die einzelnen Attraktionen fußläufig miteinander zu verbinden…
… Hier ist es in der letzten Zeit schon ganz ordentlich heiss gewesen. Auch wenn es sich dabei um eine trockene Hitze handelte, und oft ein laues Lüfterl durch die Straßen wehte, verbrachte ich die Tage quasi im Ruhemodus in der abgedunkelten und halbwegs kühlen Bude, und verlegte meine Aktivitäten auf die Abendstunden…
… Riesenräder haben es mir seit langem schon angetan. Ich liebe diese sich gemächlich und lautlos drehenden Ungetüme! Im Rahmen des Stadtsommers hat man zwei davon errichtet, eines mit stattlichen 45 Metern Höhe befindet sich am Königsplatz vor dem wuchtigen Tor der Propyläen – ein Motiv, das mich vor allem fotografisch immer wieder entzückt – ein anderes, nicht minder großes, steht auf dem Areal vor dem Münchner Olympiastadion und bildet dort einen sehr feinen geometrischen Kontrast zum kühn geschwungenen Zeltdach…
… Geduldig wartete ich auf dem langgezogenen Rücken des Olympiabergs eine geraume Weile, nachdem ich mir gemächlich auf und ab wandernd einen günstigen Standpunkt ausgesucht hatte. Und dann griff der Große Himmelsmaler in die Vollen, und eine gar herrliche Sonnenuntergangsstimmung entfesselte sich…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild in groß anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Zuerst wollte ich gestern nachmittag gar nicht aus dem Haus, ich gab mich den Einflüsterungen des Inneren Schweinehunds hin, dass es in der Bude doch so gemütlich wäre und ich noch so viel am Computer zu arbeiten hätte. Für’s tägliche Fitnesspensium könnte ich ja auch später eine halbe Stunde auf dem Heimtrainer strampeln etc. Doch dann brachte ich das fiese, hypnotische Innere Stimmchen eisern zum Schweigen und zog wohlgemut los. Zuerst fuhr ich mit der S-Bahn nach Pasing, und wandte mich dann per Pedes gen Blutenburg, dem kleinen, spätgotischen, ehemaligen Jagdschlösschen im Westen Münchens, das aus einer ehemaligen Wasserburg entstanden ist. Traurige Berühmtheit erlangte das aparte Anwesen gegen Mitte des 15. Jahrhunderts, als der Bayernherzog Albrecht III. eine Weile mit seiner ersten Frau, der Baderstochter Agnes Bernauer, die 1435 von seinem Vater, Herzog Ernst, ermordet worden ist, dort gelebt hatte. Auch mit seiner zweiten Gemahlin verbrachte der Regent dann einige Jahre in der Blutenburg. Heute befinden sich in den Räumlichkeiten die Internationale Jugendbibliothek sowie die Erich-Kästner-Gesellschaft…
… Zuerst verlief mein Spaziergang recht ereignislos, eine Wasseramsel, die ich hatte rufen hören, befand sich zu weit entfernt, da machte das Fotografieren so gar keinen Sinn. Auch sonst geriet mir nur wenig vor die Linse. Als ich das Schlösschen, einer meiner Lieblingsplätze in und um München, erreicht hatte, leuchteten im Westen die Ränder der leichten Wolkendecke im Schein der schon recht tief stehenden Sonne golden auf. Je mehr sich unser Stern dem Horizont näherte, umso spektakulärer wurde die umliegende Szenerie, aus Gold, zaghaftem Himmelssblau und Wolkengrau wurden zunächst zarte Rosatöne, und dann ein immer kräftigeres Rot, bis der Himmel und die Umgebung der Blutenburg in Flammen zu stehen schien. Lange, sehr lange dauerte dieses himmlische Feuerwerk, bis endlich der letzte Gluthauch verglommen war. Hochgestimmt und mit vielen Bildern “im Kasten” machte ich mich auf den Weg zur nahen Bushaltestelle…
… Die folgenden Bilder sind nur unwesentlich bearbeitet – etwas gerade gerückt und zugeschnitten, mehr nicht…
… wirkt das kühn in weitem Bogen geschwungene Zeltdach des Münchner Olympiazentrums stets auf mich. Und auch nach über vierzig Jahren fasziniert es mich. Diese Architektur bestrickt bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, doch an schönen Herbsttagen, vor allem dann, wenn die Sonne allmählich dem Horizont entgegen wandert, finde ich diesen Ort ganz besonders anziehend…
… Nur wenige Schritte abseits des großen Stadions vermeint man, in der freien Natur zu sein und nicht in einer sorgsam durchdachten und konstruierten Park- und Architekturlandschaft…
…. Immer wieder schön und beeindruckend ist der Blick auf den Fernsehturm und das Zeltdach von der Brücke über den Olympiasee aus…
… Mit den Gehstöcken bin ich zum Glück noch ziemlich mobil – vorausgesetzt, ich habe einen guten Tag. So schickte ich mich an, den Olympiaberg hoch zu steigen. Immer wieder legte ich kurze Pausen ein, um den berückend schönen Sonnenuntergang und die romantische Stimmung auf mich wirken zu lassen…
… München in der Feuerglut der hinter dem Horizont versinkenden Sonne:…
… Auf dem kleinen See herrschte noch einmal Unruhe, laut rufend strebten die Vögel ihren Schlafplätzen entgegen…
… Himmlisches Rot und Gold und die bestrickende Kühnheit des Zeltdachs, das lässt jedes Herz höher schlagen…
… Schon seit langem hatte ich mir vorgenommen, einen Sonnenuntergang am Staffelsee bei Murnau zu fotografieren. Gestern abend habe ich mein Vorhaben endlich in die Tat umsetzen können…
… Nach der Besichtigung des Wikingerdorfes spazierte ich noch ein Stünderl am Walchensee entlang, und nahm dann den nächsten Bus Richtung Garmisch. Eigentlich hatte ich vor, nach München durchzufahren, ich war ziemlich hungrig, und wollte mich nicht überanstrengen. Doch nach dem aufmerksamen Beobachten der Wolken und des Himmels vom Zug aus war ich mir ziemlich sicher, dass eine schöne Abendstimmung bevor stand. Kurz entschlossen stieg ich am Murnauer Bahnhof aus…
… Nach einem Fußmarsch von nur wenigen Minuten Dauer und dem Passieren eines kleinen Tunnels hatte ich eine sanfte Anhöhe oberhalb des Sees erreicht. Drei Sitzbänke luden dort zum Verweilen ein, auf der einen machte ein junger Mann Brotzeit, auf der anderen teilten sich einige Jungs eifrig plaudernd den Genuss einer Wasserpfeife, und auf der dritten träumte eine Frau meines Alters still vor sich hin. Zu ihr gesellte ich mich…
… Ganz, ganz langsam glitt die Sonne dem Horizont entgegen. Eine Stunde verging sanft und entspannt, ruhig und harmonisch. Ich genoss mit vollem Herzen den wundervollen Tagesausklang, immer wieder Bilder machend…
… Burano liegt gut fünf Kilometer nordöstlich von Venedig. In früheren Tagen lebten die Bewohner/innen dieser Insel bzw. des durch Brücken miteinander verbundenen Inselarchipels vom Fischfang und der Spitzenstickerei, die seit ca. 1870 dank der Handarbeitsschule Scuola di Merletti, in der sich heute ein Museum befindet, und des aufkommenden Tourismus eine neue Blütezeit erlebt…
… Schon aus einiger Distanz kann man eines der Wahrzeichen Buranos gut erkennen: Den ziemlich schief stehenden Campanile der Kirche San Martino. In und um Venedig gibt es übrigens so einige Türme mit augenfälliger Schräglage, die jener des berühmtesten aller schiefen Bauwerke in Pisa in nichts nachstehen…
… Wohl am berühmtesten ist Burano allerdings für seine schön farbigen Häuser. Darüber gibt es mehrere Anekdoten, die geläufigste ist jene vom Briefträger, der gerne einen über den Durst zu trinken pflegte, und, da es auf der Insel sehr viele Abkömmlinge von lediglich fünf Familien gab, regelmäßig die Post in die falschen Häuser trug. Da der Postillon eigentlich ein recht liebenswerter Bursche war, den man nicht vergraulen wollte, kam man nach intensiver Beratung zu des Rätsels Lösung, den verschiedenfarbigen Häusern…
… Ich gesteh’s, dass ich in Burano nicht von Bord ging, mir taten die Füße weh, und ich war von den Exkursionen der voran gegangenen Tage recht ausgepowert. So bewunderte ich das munter bunte Örtchen von Bord des großen Vaporettos aus…
… Manchmal schien es, als würden sich der ungezählten flachen Inselchen wegen die Segler über Land bewegen…
… Wen wundert’s, dass in und um Venedig Wassersport in sämtlichen Variationen groß geschrieben wird…
… Die venezianische Variante eines Krankenwagens…
… Ein Vaporetto der Linie 5.2 brachte mich auf der Nordroute zurück nach Lido di Venezia. Meine Nachbarn im Heck des Wasserbusses war ein attraktives und nettes Münchner Pärchen mittleren Alters. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Beiden dann völlig überraschend in “meiner” kleinen Trattoria traf, als ich dort einkehrte, um mich mit einem Ombra und mehreren Cichetti zu stärken. Im Handumdrehen waren wir in ein angeregtes Gespräch vertieft. Meine neuen Bekannten gaben mir eine Menge nützlicher und interessanter Tipps, die ich mit Sicherheit bei meinem nächsten Aufenthalt in La Serenissima in die Tat umsetzen werde…
… Danach war meine Müdigkeit wie weggeblasen, als ich beschwingt Abschied genommen hatte, und die vielversprechende Abendröte über der Lagunenstadt sah, stieg ich in den Bus Richtung Vaporetta-Station, erklomm ein Boot der Linie 1, und erlebte an Bord einen unglaublich schönen Sonnenuntergang…
… Jenseits der Ponte dell’ Accademia disponierte ich allerdings ganz flink um. Warum sollte ich mir jetzt noch den langen Fußmarsch antun? Ein Linienboot würde mich bequem nach St. Basilio bringen, wo es an der Mole einige einladend wirkende Lokalitäten gab, außerdem war es doch bestimmt schön, nach Sonnenuntergang den Canale Grande entlang zu tuckern – und ich fahre leidenschaftlich gerne mit den Vaporetti, das wurde mir jetzt bewusst. Während ich an der Reling stand und mal die sanft vorüber gleitenden Palazzi, mal die Passagiere betrachtete, die dicht gedrängt saßen und standen, keimte in mir eine Idee auf, die mich so schnell nicht mehr los ließ, und immer noch in meinem Kopf herum geistert: Eine Dokumentation über die venezianischen Linienboote, entweder fotografisch oder als Video – das wär’s! Gar nicht viel Worte, sondern nur die Bilder sprechen lassen…
… Langsam senkte sich der Abend über die malerische Lagunenstadt:…
… Bei den Haltestellen Ferrovia (Bahnhof), Piazzale Roma (Busbahnhof) und Tronchetta leerte sich die Fähre. Ganz in Gedanken und meine Studien versunken verpasste ich St. Basilio. Bei San Zaccharia nahe des Markusplatzes angelangt stieg ich aus, was wegen des beachtlichen Seegangs nicht ganz einfach war, und steuerte die nahen Ristorantes an. Die Schwäche in meinen Beinen und das dumpfe Gefühl im Kopf waren ganz bestimmt nicht auf das Schwanken des Boots zurück zu führen, ich habe sozusagen angeborene “Seebeine”, sondern darauf, dass ich seit den frühen Morgenstunden nichts Anständiges mehr gegessen hatte…
… Kurze Blicke auf die Speisekarten in den Aushängen machten mich schaudern: Für eine Kalbsleber venezianische Art ohne jegliche Beilagen verlangte man im Schnitt 23 Euronen, mit Salat und zwei kleinen Scheibchen Polenta würde dieses Gericht mit sage und schreibe 35 Euronen zu Buche schlagen. Nein, danke…
… Ich enterte das nächste Vaporetto zurück nach Tronchetto, mit dem Ziel St. Basilio. Doch dann sah ich nahe der Station Palanca auf der Insel Giudecca eine bunte Lichterkette vor einem hell erleuchteten Restaurantfenster sanft im Abendwind pendeln, und wusste: Da muss ich hin!…
… So landete ich in einer kleinen Trattoria namens “Do Mori”…
… Die Eingangstür schloß schlecht und es zog an den vorderen Tischen wie Hechtsuppe, doch der Kellner war überaus freundlich, ebenso der Wirt. Was mich sehr für dieses Lokal einnahm war, dass sich viele einheimische Arbeiter nach Feierabend dort an der Theke einfanden, um einen kleinen Absacker zu sich zu nehmen. Ein Onkel, ehemaliger Fernfahrer, hatte uns bei jedem Familientreffen geraten: “Geht immer dort essen, wo die Einheimischen einkehren.” Die Preise waren im Vergleich zu jenen nahe des Markusplatzes recht zivil. Nachdem ich meine komplette Bestellung auf ganz passablem Italienisch geordert hatte, war ich richtig stolz auf mich!…
… War auch das Ambiente etwas schlicht, meine Fischplatte, bestehend aus einer Brasse und einem Krebs, die mit Sicherheit vor wenigen Stunden noch im Meer geschwommen waren, sowie einem Stück Räucherfisch, und das Glas weißen Hausweins dazu schmeckten hervorragend. Ich ließ mir mit meinem Abendmahl viel Zeit, und sperrte dabei fleißig Augen und Ohren auf, um mir nur ja kein Fitzelchen venezianischen Lokalkolorits entgehen zu lassen…
… Frisch gestärkt ließ ich mich erneut zur Anlegestelle San Zaccharia bugsieren. Dort traf ich auf meine Bus-Sitznachbarn. Wir plauderten ein wenig, und beschlossen dann, noch einen kleinen Spaziergang zu machen, bevor uns Tiziano wieder zurück zum Bus fahren würde…
… Inzwischen – gegen halb zehn Uhr abends – war es auf der Uferpromenade still geworden, nur vereinzelt hielten sich noch Maskierte in den Straßenlokalen auf. Die Kellner waren bereits fleißig dabei, abzudecken und sich auf den wohl verdienten Feierabend vorzubereiten…
… Ich hockte im Bug des Schiffes und ließ mir ein letztes Mal venezianischen Meereswind um die Nase wehen…
Mein Schiff! Leider hat man beim Beschriften das “h” in “Martha” vergessen. 😉