… „Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben.“ Irischer Segensspruch…
Glück ist die Summe schöner Momente
… Vor Jahren hat man den Josephsplatz im Süden Schwabings aufwendig umgestaltet. Die Architekten und Stadplaner schlugen sich höchstes Lob aussprechend gegenseitig auf die Schultern, viele der Anwohner:innen waren entsetzt. Denn es entstand eine mit Granitplatten belegte weitläufige Einöde bar jeglichen Gewächses – kein Baum, kein Strauch spendet hier Schatten und tut den Sinnen wohl, kein Blumenbeet schmeichelt dem Auge, kein Brunnen plätschert kühl vor sich hin. Nur ein paar Sitzbänke durchbrechen die Eintönigkeit dieser lebensfeindlichen Ödnis. Im Sommer spielt aufgrund der schier unertäglichen Hitze kein Kind dort, niemand macht Rast, lässt sich zum Plaudern oder Ausruhen nieder. Nur dienstags stellt regelmäßig ein kleiner aber feiner Bauernmarkt am Josephsplatz seine Zelte und Buden auf…
… Seit einer Weile schon verbirgt ein hoher Bauzaun den Eingang der hoch aufragenden neobarocken Josephskirche. Auf Einladung des zuständigen Pfarramts durften Jugendliche die Planken mit großen Gemälden verzieren – sinnenfrohe Buntheit und Lebendigkeit, die einen wohltuenden Kontrast zur grauen Tristesse des Platzes bildet…
… Habt einen guten und friedvollen Wochenteiler, ihr Lieben!…
… Kopfkino – schimmern – rödeln. Das sind die drei Begriffe, die es diese Woche in einem Drabble, einer Kurz-Kurz-Kurzgeschichte von grade mal einhundert Worten unterzubringen gilt…
… Vielen Dank an @Grinsekatz für die interessante und inspirierende Blog-Aktion…
Als er spätabends den Bus bestieg, war er der einzige Fahrgast. Seine Füße berührten eine Plastiktüte unter dem Sitz. Er griff nach ihr, sah hinein und fuhr wie elektrisiert zurück. In der fahlen Beleuchtung schimmerte ein Berg Geldbündel. An der nächsten Haltestelle stieg er aus, nahm auf der Wartebank Platz und zählte. Hunderttausend Euro! Sein Kopfkino raste fieberhaft. Obwohl er rödelte wie ein Vieh, konnte er seine Frau und sich Monat für Monat grade so über Wasser halten. Hunderttausend Euro! Jenseits der Straße sah er das Leuchtschild eines Polizeireviers. Das Geld abgeben oder sich damit aus dem Staub machen?…
…
… Ich wünsche euch einen guten und möglichst stressfreien Tag!…
… Mein Beitrag für @Myriades Impulswerkstatt…
… Der künstliche Pferdekopf drückte unangenehm gegen jene Stelle ihrer Wange, auf die ihr Mann am vorherigen Abend wieder einmal wie ungezählte Male zuvor den Abdruck seiner geballten Faust hinterlassen hatte. Ihr Kopf schmerzte, ihr war schwindlig und das Atmen fiel ihr schwer. Und doch griff sie beherzt und scheinbar unbeschwert in die Tasten und Knöpfe ihres Akkordeons, und entlockte ihm eine mitreissende Variation des Protestliedes „Bella Ciao“…
… An diesem Vormittag spielte sie voller Hoffnung und Zuversicht und Vorfreude. Nur noch dieser eine Tag als maskierte Straßenmusikerin in der Fußgängerzone und sie konnte ihren seit einer gefühlten Ewigkeit gehegten Traum verwirklichen. Während ihre Finger automatisch das Instrument zum Klingen brachten, dachte sie an den kleinen, randvoll mit Scheinen gefüllten Tesor im Schuppen ihrer benachbarten Freundin. Dort verbarg sie auch stets den Pferdekopf, den schwarzen Anzug, das Akkordeon und die blank polierten Herrenschuhe. Und die Schlüssel für den zum Campervan umgerüsteten, alten VW-Bulli, ihrem Fluchtwagen…
… Seit drei Jahren schon führte sie dieses Doppelleben. Jeden Morgen, wenn ihr Peiniger sie einsperrend die Haustür krachend hinter sich zufallen hatte lassen, erledigte sie in Windeseile den Haushalt, dann öffnete sie mit einem heimlich nachgemachten Zweitschlüssel die Hintertür, schlüpfte durch die Hecke nach nebenan, stopfte ihre Maskerade in einen großen Rucksack, nahm den Instrumentenkoffer an sich und fuhr mit dem Bus in die Innenstadt. Das Akkordeon beherrschte sie seit ihren frühen Kindertagen, ihr Vater war ihr ein geduldiger und inspirierender Lehrer gewesen. Ihr Meisterstück war eine selbst verfasste Bearbeitung der Toccata und Fuge in D-Moll von Johann Sebastian Bach, die das Publikum stets zu Stürmen der Begeisterung hinriss. Nicht nur Silbermünzen landeten nach dieser Darbietung zuhauf in dem kleinen Körbchen zu ihren Füßen…
… Mit zitternden Fingern tauschte sie einige Stunden später ihre „Gage“ an einem Bankschalter in große Scheine um. Das Blut dröhnte und rauschte in ihren Ohren, ihr Herz vollführte einen irrsinnigen Trommelwirbel. Sie hatte es geschafft! Sie war nach einem schier endlosen Martyrium endlich frei! Wie auf Flügeln eilte sie heimwärts, entsorgte unterwegs ihre Maskerade in einem Müllcontainer. Ihre treue, fürsorgliche Freundin half ihr beim Koffer packen, sprach ihr immer wieder Mut zu. Als ihre Habseligkeiten im Bulli verstaut waren, nahmen die beiden Frauen in einer innigen Umarmung Abschied voneinander. Sie würden mittels Wegwerfhandys Kontakt zueinander halten…
… Mit geschlossenen Augen ließ sie den Campervan an, lauschte eine Weile dem satten, unverkennbaren Motorengeräusch, dann gab sie sanft Gas und fuhr los…
… Kommt gut und möglichst unbeschwert in die neue Woche, ihr Lieben!…
… Wie stets ein Danke schön an @Rina für die interessante und schöne Blog-Aktion…
Geärgert: Diese Woche eigentlich nicht.
Gefreut: Bei den Mülltonnen im Hinterhof habe ich einen fast nagelneuen Waschbecken-Unterschrank und ein hübsches kleines Pedigrohr-Regal für die Küche aufgestöbert, das lediglich ziemlich verstaubt war. Nachdem ich beides eine Weile mit einer Bürste bearbeitet habe, sehen die Teile nun auch wieder wie neu aus.
Gedacht: Manchmal dünkt es mich, als würden einige meiner jungen Nachbar:innen ihr Mobiliar lieber entsorgen als sauber zu machen. 😀 Was ich da schon fast Neuwertiges vor dem Wegwerfen bewahren konnte! Überhaupt scheint das hier in München fast schon Usus zu sein. Man ist zu faul, zum Wertstoffhof zu fahren, und platziert überflüssige Dinge entweder im Hof oder am nächsten Glascontainerplatz. Man bräuchte als neu Hinzugezogene eigentlich nur einen Kombi, einen Tag Zeit und etwas Ortskenntnis, um sich für lau komplett eine Wohnung mit Möbeln, Geschirr und funktionierenden Küchengeräten einrichten zu können.
Gefragt: Wieviel Geld jene Mitmenschen wohl zur Verfügung haben, die einer solchen Wegwerfmentalität frönen.
Genervt: Wie so häufig wieder mal von mir selbst.
Gefühlt: Riesige Erleichterung! 😀 Just zu der Zeit als ich mich mit @Aequitas am vergangenen Sonntag über die Ungenauigkeit von Waschmaschinen-Zeitanzeigen unterhielt, gab meine Wäschemamsell Selma den Geist auf. Von jetzt auf gleich war sie aber so was von tot, als wäre das eine bösartige Attacke angesichts des internetten Gesprächs gewesen. Ich forschte nach möglichen Ursachen und Kosten für eine Instandsetzung sowie einen Reparaturdienst und sah im Geiste mein schönes Reisebudget für London dahinschmelzen wie Butter in der Sonne. Mitten in der Nacht kam mir eine Erleuchtung. Ich hatte zwar den Stromanschluss geprüft, aber nicht das Verlängerungskabel. Und siehe da, kaum war meine Selma mit einem anderen Kabel verbunden, erwachten ihre Lebensgeister aufs Neue! 😀
Gelitten: An zu viel Energie. Kein Witz! Zur Zeit würde ich manchmal am liebsten zehn Sachen auf einmal erledigen. Könnte in Stress ausarten, wenn ich mittlerweile nicht darin geübt wäre, solche „Anfälle“ auszusitzen. 😉
Genossen: Schöne Spaziergänge durch das frühlingshaft erblühende München.
Gewesen: Im Süden Schwabings, im Alten Nördlichen Friedhof und Einkaufen.
Getroffen: Einen Nachbarn, der sich vor einigen Wochen hinter einem Trambahn-Wartehäuschen versteckt hatte, um nicht mit mir reden zu müssen. Ach, was ist der gute Mann freundlich gewesen! 😂
Gesucht: Nach einer neuen Badewannenmatte.
Gefunden: Viel zu viele, jetzt habe ich die Qual der Wahl.
Gelacht: Des Öfteren.
Geweint: Nein.
Gewundert: Wie jedes Frühjahr über die schier unfassbaren Zaubereien der Natur.
Genascht: Nein.
Getrunken: Das Übliche – Tee, Orangensaft, Wasser.
Gegessen: Eine fangfrische Bachforelle, den ersten grünen Spargel des Jahres. Ansonsten viel anderes Gemüse und Obst.
Gehört: Nichts Spezielles.
Gegoogelt: Nach The Tower Bridge Moorings. An dieser Anlegestelle ungefähr 300 Meter östlich der Tower Bridge sind ca. 30 Hausboote fest verankert, einige davon sind als Gartenlandschaft gestaltet. Dort finden Lesungen, Konzerte und Führungen statt, und ich hoffe, dass ich während meines London-Aufenthalts diese interessante Siedlung auf dem Wasser werde besichtigen können. Zudem bin ich auf eine Website speziell für schwerbehinderte London-Touris gestoßen, und inmitten all der sehr nützlichen Informationen auch auf den Hinweis, dass man für englische Behinderten-Toiletten einen sogenannten RADAR-Key benötigt. Bereits zwei Tage nach der Bestellung kam das Teil bei mir an.
Gelesen: „Die Nacht des Skinwalkers“ von Tony Hillerman. Der im Oktober 2008 verstorbene US-Autor verfasste eine Vielzahl von interessanten und spannenden Krimis, die im nordamerikanischen Navajo-Reservat spielen. Den Folgeband habe ich mir in der Stadtbib. bereits bestellt.
Gesehen: Darts Premier League, einige Folgen Major Crimes, die erste Folge von Yellowstone.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Bilder bearbeitet, gebloggt, ein Drabble geschrieben.
Getan: Möbel geschrubbt, ein kleines Pedigrohrregal vom zentimeterdicken Staub befreit, einkaufen und spazieren gegangen, fotografiert, minimal geschrieben.
Gekauft: Lebens- und Putzmittel, Kosmetika.
Gelernt: Bei einer vermeintlichen Panne immer zuerst alle, aber auch wirklich alle möglichen Ursachen nachprüfen, bevor man sich zu sorgen beginnt. 😉 Und dass „Geiz ist geil“ wirklich nur selten lohnt. Hätte ich vor zwei Jahren statt eines „Billigheimers“ ein hochwertigeres Verlängerungskabel gekauft, wären mir die Sorgen um meine Waschmaschine erspart geblieben.
Geschenkt/bekommen: Zwei fast nagelneue Möbelstücke.
Geschlafen: Manchmal wie ein Stein, manchmal ziemlich unruhig.
Geträumt: Ich habe mich im Traum mal wieder mit einer bereits über vierzig Jahre zurückliegenden unglücklichen Liebesgeschichte auseinandergesetzt.
Geplant: So langsam mit dem Frühjahrsputz anfangen.
Fazit: Das war eine erfreulich „ertragreiche“ Woche. Dank an die freundlichen Spender:innen, die mein Mobiliar ergänzt und bereichert haben.
… Diese Gitarre ist mir neulich bei einem meiner Spaziergänge aufgefallen. Ich habe sie lange betrachtet, und wie bereits ungezählte Male davor wieder einmal davon geträumt, musizieren zu können. Dann hätte ich mich in den kleinen, stillen, etwas heruntergekommenen Laden für gebrauchte Musikinstrumente begeben, um mir diese Schönheit vorführen zu lassen, ihren Klang zu erfassen, das Gefühl der Saiten mit den Fingerspitzen zu spüren, den glatten, spiegelnden, auffallend gestalteten Körper, wie er sich an mich schmiegt, wie ihre Vibrationen durch meine Haut, das Geflecht der Adern, das Gerüst der Knochen tief in meine Seele dringen. Und ich hätte mich mit all meinen Sinnen in dieses Instrument verliebt, und es mit mir genommen in meine kleine Welt und diese zum Schwingen gebracht wie niemals zuvor…
… Habt einen schönen und unbeschwerten Samstag! Bleibt bzw. werdet gesund, seid gut zu euch und zu euren Lieben…
… made for flowers… 😉
… In München gibt es seit einigen Jahren etliche private Initiativen, die sich dem sogenannten Guerilla Gardening widmen. Es sind vor allem ungenutzte Grünstreifen und größere Baumkästen entlang der Straßen, die von ihnen liebevoll in kleine Blumen- und Kräuterparadiese verwandelt werden. An der Schleißheimer Straße unweit des Nordbads stieß ich bei meinem gestrigen Spaziergang am Rande einiger Kräuterbeete der gartelnden Guerillas auf diese mit Blümchen gefüllten Gummistiefel und ließ mich gerne davon inspirieren. Ich habe noch einige Paar ausgedienter orthopädischer Schuhe, und die werde ich demnächst an mein Balkongeländer hängen und bepflanzen… 😉
… Kommt gut ins Wochenende, ihr Lieben!…
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag´ entstehen.Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.Friedrich Hölderlin
… Vielen Dank, @grinsekatz, es macht immer Freude, an deiner Aktion teilzunehmen…
… Beißen – Affe – unerwartet. So lauten die Begriffe, die es diese Woche in eine Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von grade mal 100 Worten unterzubringen gilt…
„Mach’ jetzt nicht den Affen und lass’ mich gefälligst in Ruhe!“, rief sie, zunehmend wütend und panisch werdend, als er sie völlig unerwartet in einer dunklen, menschenleeren Gasse rüde gegen eine Hauswand drängte und zu begrapschen begann. Der sympathische, gebildete, junge Mann, mit dem sie essend und plaudernd in einem angesagten Restaurant einen schönen Abend verbracht hatte, war einem Monster mit wahnsinniger Glut in den Augen gewichen. „Tu jetzt bloß nicht so spröde, du willst es doch auch!“, keuchte er und riss ihr die Bluse entzwei. „Zuerst werd’ ich dir in die Nippel beißen, und dann…“ Ihre Hilfeschreie verhallten ungehört.
… Jede dritte Frau in Deutschland hat mindestens einmal sexuelle Gewalt erleiden müssen. Im Jahr 2022 betrug die Zahl der Vergewaltigungen ca. 11.000, Tendenz steigend – da sehr viele dieser Vergehen nach wie vor nicht gemeldet werden, dürfte die Dunkelziffer allerdings weitaus höher liegen…
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