… Ich habe euch ja erzählt, dass ich am Samstag in der Volkssternwarte München gewesen bin, und dort sowohl die ISS als auch einige Meteoriten des Perseiden-Schwarms beobachten konnte. Nun bin ich beim Surfen durch’s WWW auf dieses spektakuläre Foto gestossen, welches an eben jenem letzten Samstag von der International Space Station aus aufgenommen worden ist…
… da oben zu schweben und zu bloggen, so habe ich erst vor kurzem auf einen Kommentar von Bärbel geantwortet. Und es entspricht der Wahrheit…
… Tief unter mir würde die Erde dahin gleiten, ein „Tag“ hätte nur ungefähr eineinhalb Stunden…
… Keine Grenzen wären von da oben auszumachen. Keine Rassen. Kein partei- und weltpolitisches Geplänkel. Keine Fahnen oder Symbole. Keine politischen und religiösen Gruppierungen. Dergleichen würden – so denke ich mir – da oben auch keinerlei Bedeutung mehr haben…
… Ich würde vor Freude schier vergehen über den Anblick von so viel Schönheit wie dem filigranen Blau unserer Atmosphäre. Wie Sonne und Mond sich über dem zart gegliederten Horizont erheben. Das ästhetische Muster der Wolken, der Stürme, von Gezeiten, Wind und Wellen, Sand, Berggipfeln, Grün und Eis. Die Anmut und Verletzlichkeit unseres Heimatplaneten auf seiner weiten Bahn. Das überwältigende Gleißen und Glosen der Sonne. Das stumme Strahlen der fernen, ach, so fernen Sterne, Nebel, Milchstraßen und Galaxien inmitten der unermesslichen Schwärze des Alls…
… Und mir würden die Menschlein fern da unten leid tun. Ihre ewig schwelende Neigung zu Konflikten, zu Streit, Hass, Neid, Missgunst, Intoleranz, Unverständnis, Falschheit und Bitterkeit. Dass sie sich gegenseitig das Leben oftmals so sehr schwer machen. Durch ihre Geldgeilheit, Engstirnigkeit, Profitsucht, ihren Größenwahn sich selbst aus ihrer Heimat Erde entwurzeln, sich selbst das Dasein doch so sehr verkomplizieren!…
… Ich würde diese Menschlein aber auch segnen. Für ihren Forscherdrang. Ihre Wissbegierde. Ihr unermüdliches Bestreben, sich weiter zu entwickeln. Ihren Mut, die Toleranz, Weitsicht und die Zivilcourage, die sie bisweilen doch auch zeigen. Dafür, dass sie mir dieses unendlich wertvolle Geschenk gemacht haben, die Welt aus dieser Perspektive sehen zu dürfen…
… Besteht ein Betriebsrat aus einer einzelnen Person, entfällt die Trennung nach Geschlechtern…
… Ein Bildschirmarbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz, an dem sich ein Bildschirm befindet. Somit ist jeder Arbeitsplatz mit einem Bildschirm ein Bildschirmarbeitsplatz…
… Rauhfutterverzehrende Großvieheinheit = Kuh…
… Selbstreproduzierender Kleinflugkörper auf biologischer Basis mit festprogrammierter automatischer Rückkehr aus allen Richtungen und Distanzen = Brieftaube…
… Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet…
… habe ich es nicht so mit Zitaten, ich poste so gut wie ausschließlich Erlebtes, Gefühltes und Erdachtes, das auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Doch gestern am späten Abend, kurz vor dem Schlafen gehen, habe ich etwas von Khalil Gibran gelesen, und für so sehr schön und denkenswert empfunden, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte:…
… Der Astronom…
… Im Schatten des Tempels sahen mein Freund und ich einen blinden Mann einsam sitzen. Und mein Freund sagte: „Schau her, das ist der weiseste Mann unseres Landes.“ Da ließ ich meinen Freund zurück, näherte mich dem blinden Mann und grüßte ihn. Und wir unterhielten uns…
… Nach einer Weile sagte ich: „Verzeiht meine Frage, aber seit wann seid Ihr blind?“ – „Seit meiner Geburt.“, antwortete er. Ich sagte: „Und welchem Pfad der Weisheit folgt Ihr?“ Er sagte: „Ich bin Astronom.“…
… Dann legte er sich die Hand auf die Brust und sagte: „Ich beobachte all diese Sonnen und Monde und Sterne.“…
(Khalil Gibran, 6. Januar 1883 – 10. April 1931, der Text entstammt seinem Werk „Der Narr“)
… So ab und an widerfährt es mir, meist in Situationen, in denen ich inneren Frieden, sowie Gelassenheit und Ausgeglichenheit verspüre, Bewunderung für die Schönheit ringsum. Wie am vergangenen Montag, als ich unter einer weit ausladenden Eiche auf freiem Feld nahe des Bodensees eine Rast auf meiner Wanderung einlegte. Dann ist mir, als würde sich vor meinem Inneren Auge ein Schleier heben. Und einen Wimpernschlag lang verstehe ich ALLES – den Sinn des Lebens, unsere Einheit mit dem Universum und dem Großen, Unermesslichen Schöpfergeist, seine Gesetzmäßigkeit, die tiefe, uns normalerweise nicht zugängliche, unergründliche WAHRHEIT in ALLEM. Es gibt keine Fragen, keine Rätsel mehr. Lediglich eine nicht auslotbare, überwältigende Klarheit… Es ist so, als würde mein Verstand daraufhin unwillkürlich, instinktiv seine Hände ausstrecken, um fest zu halten… Und der Schleier senkt sich erneut vor meine Inneren Augen… Was danach für eine lange Weile in meinem Geiste, meiner Seele erhalten bleibt, ist eine starke, innere Abgeklärtheit, Zufriedenheit, ein frei sein von jeglichen Ängsten…
… habe ich in einer kleinen Diashow zusammen gestellt. Leider hatte ja das Wetter während meines Besuchs im Elbflorenz nicht so richtig mitgespielt, ich hoffe aber, euch dennoch ein wenig von der Schönheit der historischen Altstadts vermitteln zu können…
… Als musikalische Untermalung habe ich das Allegro aus dem Trompetenkonzert Giuseppe Torelli’s (1658 – 1709) gewählt…
… Und das Ganze ist von mir grade noch einmal überarbeitet worden – jetzt passt’s auch von der Zeit her!…
… Als ich, gestärkt von einem opulenten Frühstück und ausgesprochen unternehmungslustig, am Sonntag Morgen nach der Lesung in Begleitung der lieben G. und eines weiteren Gastes der Studenten-WG, einem netten, jungen Mann aus Frankfurt, das Haus verließ, fiel mein erster Blick auf ein überaus malerisch anmutendes Bauwerk, das hinter dem nahen Bahndamm hochragte…
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… „Uih!“, rief ich begeistert aus, „Das ist aber eine tolle Moschee, die ihr hier in Dresden habt!“ – „Nein, nein,“, meinte Gunny, „das hier hat nix mit einer Moschee zu tun, das ist früher einmal eine Tabakfabrik gewesen, und jetzt sind Büros dort untergebracht, auf der Terrasse ein Restaurant und in der Kuppel finden kulturelle Veranstaltungen statt.“…
… Während wir Richtung Zwinger schlenderten, trieben Blasen gleich Erinnerungsfetzen in mein Bewusstsein, doch betört vom Zauber der historischen Altstadt Dresdens und seiner Prachtbauten, schenkte ich ihnen keine große Aufmerksamkeit…
… Erst auf der Heimfahrt, acht Stunden lang im Bus auf dem dunklen Band der Autobahn durch trübe, tief hängende Wolken und Schneeschauer dahin gleitend, kam mir Yenidze wieder in den Sinn. Und die dazu gehörige Geschichte. Und eine Person, die ich kannte, und die mit dieser wohl eng verbunden gewesen ist…
… Vor etlichen Jahren arbeitete ich in einem kleinen Wirtshaus nahe des Nymphenburger Schlosses. Zu unseren Mittagsgästen zählte damals ein recht agil wirkender alter Mann. Mit der Zeit pflegte er jedesmal, wenn wir ihn bedienten, damit zu prahlen, dass er der letzte noch lebende Pilot von Stalingrad sei. Seine schwerstkranke Frau würde im Hospiz der Barmherzigen Brüder gepflegt werden, er sei hierher gezogen, um sie täglich besuchen zu können. Er sei mittlerweile gut neunzig Jahre alt. Und wie zum Beweis öffnete er dann jedesmal seine Brieftasche, in welcher sich zwar kein Bildchen seiner Frau befand, aber zwei Aufnahmen von ihm, als schneidiger, junger Wehrmachtsoffizier, einmal als Brustbild sowie vor seinem in der Sonne glänzenden Sturzkampfbomber…
… Es dauerte nicht lange, und wir hatten ihm den Spitznamen „Bruchpilot“ verpasst. Bei aller Freundlichkeit und Zuvorkommenheit, wenn man über einen langen Zeitraum Tag für Tag die selben Sprüche zu hören bekommt, wird man ihrer überdrüssig. So sahen wir zu, dass wir unseren betagten und redseligen Gast recht flott abfertigten, um ja nicht wieder die Stalingrad-Piloten-G’schicht aufgetischt zu bekommen. Eines Tages jedoch verwickelte er einen Kollegen und mich in eine ausgedehntere Schilderung seiner Lebensumstände…
… Er erzählte von seinen Kinder- und Jugendtagen in Dresden. Von seinem Vater, der dort eine Zigarettenfabrik gegründet hatte. Der sich das schönste Fabrikgebäude hatte bauen lassen, was man sich nur vorstellen konnte! Der Architekt Martin Hammitzsch – später Hitler’s Schwager – entwarf nach Anregungen des Inhabers die sogenannte „Tabakmoschee“ mit der hoch ragenden, farbig verglasten Kuppel und dem als Minarett getarnten Schornstein. Doch den Einheimischen wäre dieser orientalisch anmutende Prachtbau, die Yenidze, benannt nach dem nordgriechischen Ort, von welchem die Tabakimporte stammten, viele Jahre lang ein Dorn im Auge gewesen. Im Jahre 1924 hätte Hugo Zietz sein Unternehmen dann an den Reemtsma-Konzern verkauft. Während des Dresdner Feuersturms ist das Anwesen stark beschädigt, in den Fünfzigern wieder aufgebaut worden…
… Er, Hans Zietz, sei Luftfahrt-Ingenieur gewesen, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hätten er und seine Frau sich in Norddeutschland nieder gelassen, für einen großen Konzern sei er viele Jahrzehnte lang als Berater und Entwicklungs-Ingieneur weltweit tätig gewesen…
… Ob die Erzählungen des alten Mannes wirklich der Wahrheit entsprachen? Zumindest der Name stimmte, denn er hatte uns ja fast tagtäglich seinen Ausweis unter die Nase gehalten. Und die Geschichte der Yenidze, die er uns sehr mitreissend und auch detailliert mitgeteilt hatte, ist genau so hier nachzulesen …
… Wie heißt es doch so schön: Man begegnet sich im Leben stets zweimal…
… ein Wort mit ihm wechseln dürfen, bin ihm eigentlich auch noch nie persönlich begegnet – und trotzdem zählt dieser Mann seit beinahe dreißig Jahren dank seiner Musik zu meinen besten Freunden: Der amerikanische Jazz-Gitarrist Pat Metheny…
… Er wurde 1954 in Lee’s Summit, Missouri geboren, lernte als kleines Kind zunächst Trompete, bevor er im Alter von zwölf Jahren zur Gitarre wechselte. Als Fünfzehnjähriger spielte er bereits an der Seite damaliger Jazz-Größen. Mit Achtzehn wurde er Dozent für Gitarrenspiel an der Universität von Miami, ein Jahr später am Berklee College of Music in Boston…
… 1976 gründete er zusammen mit dem Keyboarder Lyle Mays die Pat Metheny Group, die bis heute Bestand hat. Metheny’s Kompositionen sind zum Teil außerordentlich melodiös. Allerdings fällt es schwer, sie zu kategorisieren, sie weisen eine große Stilvielfalt auf, angefangen von Filmmusiken, sehr dicht und weit durcharrangierten Aufnahmen der Gruppe, über Einflüsse von Country-, lateinamerikanischer und Folk-Music und klassischem Jazz bis hin zu recht experimentellen Improvisationen…
… Vielleicht kennen einige von euch, die so ungefähr meines Alters sind, noch die folgende Aufnahme von ihm (im Jahre 1985 fünf Wochen lang der Nummer-Eins-Hit), die Titelmusik zu dem Film „Der Falke und der Schneemann“:
… Mit eben diesem Song begann meine Freundschaft mit Pat Metheny. Etwas an diesem irgendwie pulsierenden, vorwärts treibenden, und doch so schwerelos anmutenden Sound fesselte mich – und tut es nach wie vor. Ich habe bislang zwei seiner Konzerte hier in München live miterleben dürfen. Während einiger Arrangements saß nur er zusammen mit seiner Akustik-Gitarre auf der leeren, abgedunkelnden Bühne. Wie versunken dieser Mann musizierte, er wirkte wie ein kleiner, traumverlorener Junge mit langem, welligem Haar, aus dem das blendend weiße Licht eines einzelnen Punktscheinwerfers bisweilen Funken schlug. Da hatte er sich endgültig in mein Herz gespielt…
… Wenn Kummer und Schwermut an mir nagen, wenn die Welt rings herum grau, trübe und öd erscheint, dann lege ich eine CD von Pat Metheny auf, und binnen kurzem ist es so, als würde mir eine sanfte Hand über den Kopf streichen und eine warme Stimme mir zuflüstern „Komm schon, das ist doch alles nicht so schlimm!“ Und ich lasse mich fallen in seine Musik, sie durchzieht wie eine Frühlingsbrise meine Seele, sie lindert meinen Schmerz und klärt die Gedanken…
… Ich habe versucht, mein absolutes Lieblings-Lieblings-Lieblings-Stück von diesem genialen Gitarristen mittels einer Diashow in Bilder umzusetzen. Ich hoffe, ihr habt ein Weilchen Zeit, um mit mir zu entspannen, zu träumen und zu genießen…
… Kehren wir – wenigstens virtuell – noch einmal für ein Weilchen an den herrlichen Großen Bodensee und in die Mauern der hoch aufragenden Meersburg zurück…
… In der Gesindeküche…
… Unweit davon der große Rittersaal…
… in welchem es ein gar absonderliches Trinkgefäß zu bestaunen gibt, einen Becher, auf einem Bocksfuß montiert. Hm!…
… Ich nehme stark an, der Fürst, der einst von diesem Thronsessel aus gepflegt Hof gehalten hat, bekam seine Drinks mit Sicherheit in edleren Gefäßen kredenzt…
… Unweit des Thrones befinden sich weitere, sehr originelle Sitzmöbel…
… Dieser freundlich dreinblickende eherne Wächter verabschiedete uns, als wir nach sehr kurzweiligen, lustigen und interessanten Stunden wieder das Burgtor erreichten…
… Die Falknerei wurde in jenen fernen Tagen sehr hoch gehalten. Die dazu benötigten Lockvögelchen wurden in Käfigen in einem eigenen Raum gehalten. Die Netze an der Wand dienten zum Fangen des „Nachschubs“…
… Das Sterbezimmer der berühmten deutschen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848). Ab 1841 verbrachte sie viel Zeit auf der Meersburg, welche damals im Besitz ihres Schwagers war…
… Spieglein, Spieglein an der Wand… „Fototante“ Claudia…
… Was für ein seltsames Vieh! Löwenkopf, Fischleib, Flossen, lange Haxen… Kann es sich hierbei um eine Art Bodensee-Wolpertinger handeln?…
… Wieder so eine herrlich gearbeitete, originelle Stuhllehne…
… In der Burgschmiede…
… Die Backstube. Ich kann die Hitze des wuchtigen Ofens auf meinen Wangen fühlen und der köstlich-malzige Duft des frischen Brotes kitzelt meine Nase…