Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Mein Rückblick auf die Woche…

… Vielen Dank an @Rina für die stets inspirierende, interessante und schöne Blogaktion…

Gefreut: Sehr darüber, dass die Dame, der ich vor einer Weile mit meinem Rollator helfen konnte, mich für kommenden Montag zum feinen Kaffeetrinken in ein nobles Café eingeladen hat. Und dass nun so nach und nach die in der Stadtbib. vorbestellten Bücher eintrudeln.

Geärgert: Das Blut der zum Teil schwerst verletzten Opfer des Anschlags auf eine ver.di-Demonstration am Donnerstag nahe des Münchner Stiglmayerplatzes war noch nicht einmal getrocknet, da hat der Söder diese Menschen bereits in einer kurzen Pressekonferenz am Tatort skrupel- und schamlos für seinen Wahlkrampf missbraucht. Pfui Teufel! Ich habe in diesem Interview das Gesicht unseres Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD) gesehen und ich glaube, der hätte dem Söder am liebsten auf die blank polierten Schuhe gekotzt.

Dass ich es für ein absolutes Unding halte, unmittelbar nach so einem Anschlag ungesicherte und zum Teil völlig falsche Informationen an die Presse weiterzugeben, wie es der bayrische Innenminister knappe zwei Stunden nach der Tat gemacht hat, habe ich ja bereits hier zum Ausdruck gebracht.

Darüber, dass die Öffentlich-Rechtlichen weiterhin die Zahl der Demonstrierenden für Demokratie und gegen Rechts kleinreden. Ein Münchner Stadtrat hatte kurzfristig aus lauter Empörung für die dreiste Instrumentalisierung der Opfer für den Wahlkrampf von Söder am Donnerstag Abend auf dem Odeonsplatz eine Kundgebung organisiert. Das regierungstreue BR-Fernsehen sprach von ca. 500 Menschen, die daran teilgenommen hätten. Ich war nicht dort, aber ich habe Bilder und Videos gesehen, und ich kenne den Odeonsplatz fast besser als den Inhalt meiner Manteltaschen – ich gebe den Veranstaltern Recht, das waren mit Sicherheit zwischen 4.000 und 5.000 Teilnehmer:innen! – Auch wenn über die ver.di-Demo am Donnerstag berichtet wird, wandern die Zahlen der Beteiligten immer weiter nach unten, von ursprünglich 3.500 auf 2.500, seit heute sollen es seltsamerweise nur mehr 2.000 gewesen sein!

Was will man mit dieser verniedlichenden Zahlendreherei erreichen? Die mittlerweile ungezählten Demonstrationen für unsere Demokratie und gegen Blaun mit inzwischen über 1,5 Millionen Menschen klein und unbedeutend reden? Wie war das nochmal mit der fakten- und möglichst wahrheitsgetreuen und sorgfältig recherchierten Berichterstattung?

Gedacht: Was für ein arroganter, machtbesessener und hochfahrender Rüpel dieser J.D. Vance doch ist. Kaum zu glauben, dass der in früheren Tagen mal ein lupenreiner US-Demokrat gewesen sein soll.

Gefragt: Kann denn nicht mal das Universum eingreifen und auf natürliche Weise den „Zar“ Putler, das Trumpeltier und den Murks aus dem Weg räumen?

Gewundert: Darüber, dass die „Tagesschau“  auf bluesky die Politiker:innen auf der Münchner Sicherheits Konferenz dahingehend einordnet, wer wem angeblich die Schau stiehlt, und nicht, wer sich am meisten für Europa, den Erhalt unserer Demokratie und Frieden ausspricht.

Genervt: Immer noch und immer mehr von dem in Dauerschleife endlos sich wiederholenden Wahlkrampf-Thema „Migration, Migration, Migration, Migration“.

Gelitten: Am Samstag war ich nach der Demo am Freitag nachmittag und der doch recht großen Gehstrecke, die ich absolviert hatte, ein wenig matschig.

Gewesen: Spazieren, Einkaufen, Demonstrieren.

Getroffen: Viele freundliche und zuvorkommende junge Menschen von Fridays for Future.

Gesucht: Meine Lieblings-Bodylotion im Lieblings-Drogeriemarkt.

Gefunden: Yepp, nach langem Suchen. Mir wird nicht recht klar, warum man in solchen Märkten immer nach ein paar Monaten das gesamte Sortiment komplett umräumen muss, außer man hofft darauf, dass die Kund:innen durch solche Aktionen auf der Suche nach der gewünschten Ware auch noch andere Dinge kaufen als benötigt.

Gelacht: Ja, natürlich.

Geweint: Am Donnerstag war ich wegen des Anschlags auf eine ver.di-Demo in München einige Male nahe dran, vor allem, wenn ich an das schwerstverletzte Kleinkind und seine ebenfalls lebensgefährlich verletzte Mutter denke.

Am Samstag nachmittag wurde bekannt gegeben, dass Mutter und Kind trotz mehrerer Notoperationen verstorben sind. Es tut mir so unendlich leid…

Gegessen: Gedünstetes Lachsfilet mit Kartoffeln und Chicoree-Karotten-Orangen-Salat. Rührei mit Champignons. Gemüsecurry, einmal mit Reis, einmal mit Couscous. Matjes mit Zwiebeln und Kartoffeln.

Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser – und am Donnerstag Abend einen großen Becher meines Lieblingsdrinks aus Gin, Latschenkiefersirup und Mineralwasser.

Gehört: Mal wieder meinen ultimativen Gänsehautsong von Pink Floyd:

Gesehen: Unter vielem anderem auch diese Rede von Heidi Reichinnek – die Frau ist guuuuut!

Und nach furchterbarlich langer Zeit endlich mal wieder ein Baseball-Spiel: Venezuela gegen Nicaragua (World Baseball Classic). Natürlich wieder die Darts Premier League. Eine Folge „Watzmann ermittelt“, einige Folgen „Bull“ und „The Mentalist“.

Gegoogelt: Wieder ungemein viel.

Gelernt: Dass aufgrund fehlender barrierefreier Wahllokale viele Schwerbehinderte Probleme haben, an der Bundestagswahl in einer Woche teilzunehmen. Zehn Prozent der Deutschen sind schwerbehindert, das sind ca. 8 Millionen. Das Thema „Wahlen für Schwerbehinderte erleichtern“ findet sich allerdings kaum auf keiner Partei-Agenda, und wenn, dann unter ferner liefen. – Ich mache seit etlichen Jahren schon Briefwahl, da mein Wahllokal in einer Schule in der nahen Türkenstraße ebenfalls nicht barrierefrei ist. Es gäbe einen Aufzug, aber der ist im Hinterhof. Entweder ist das Tor verschlossen, oder man steht gefühlte Ewigkeiten vor der Lifttür, weil niemand im Büro das Klingeln der Ruftaste hört.

Quelle: https://www.rnd.de/wissen/bundestagswahl-2021-warum-menschen-mit-behinderung-in-der-politik-zu-kurz-kommen-ISZUECBSH5AT7HGXKLCK3M5NHU.html 

Und wie sich das Wählen für Gefängnis-Insassen gestaltet sowie wer dort das Wahlrecht hat und wem es entzogen werden kann:

https://tatort-zukunft.org/fakten/waehlen-im-gefaengnis/

Ich lese grad: Wir finden Mörder – Sie haben den Fall von Richard Osman. Der Krimi ist garniert mit einigen skurrilen Sidekicks und trockenem englischem Humor. Es mangelt allerdings doch recht an der Spannung.

Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Blogposts, zwei Drabble, Kurzgeschichten.

Gekauft: Was Frau so zum Leben braucht.

Getan: Wie üblich nicht viel.

Geschenkt/bekommen: Eine überraschende Einladung.

Geschlafen: Überwiegend gut.

Geträumt: Wie immer sehr lebhaft. Aber wie meistens ist mir nichts in Erinnerung geblieben.

Geplant: Montag fein Kaffeetrinken gehen. Ansonsten nichts. Ich lasse das Leben einfach auf mich zukommen.

………………

Habt einen schönen und erholsamen Sonntag, ihr Lieben!


13 Antworten zu “Mein Rückblick auf die Woche…”

  1. Ich fürchte, deine schon geschrieben erdrückenden Gefühle teilen so viele von uns – was ich aber tatsächlich noch schlimmer als die ungeprüften Aussagen 2 Stunden nach dem Attentat fand, waren die hasserfüllten Statements davor … nicht weit von meinem Wohnort gab es heute Nacht eine Verfolgungsjagd, Anwohner befragen soziale Netzwerke: „was ist hier los?“ – dieser fordernde Anspruch auf Information und der offensichtliche Glaube, dass die Allgemeinheit mehr weiß, als ermittelnde Behörden? … macht mich fertig. Zusätzlich zum sonstigen Zweifel am sogenannten gesunden Menschenverstand. Punkt. Liebe Grüße zu dir und komm gut durch die und bevorstehende sicher emotional belastende Woche

    • Ich bin so froh, dass ich außer Whatsapp, was ich eigentlich nur zum Verwalten meiner Kontakte und für Benachrichtigungen benötige, nur ein einziges soziales Netzwerk habe, und zwar bluesky, das mir wesentlich besser gefällt als das Fratzenbuch, X, Instagram etc.
      Man fordert stets Informationen – die man aber im Grunde genommen gar nicht verarbeiten kann. Jüngst las ich den Bericht eines Psychologen, der erklärte, dass jeder Mensch heutzutage, auch wenn er nicht social-media-affin ist, an einem einzigen Tag mehr Informationen aufnehmen würde als eine Person im 17. Jahrhundert in ihrem gesamten Leben. Was das mit uns anrichtet, kann man derzeit erschüttert beobachten.
      Danke, liebe Doris. Ich freue mich auf den Faschingszug der Damischen Ritter am nächsten Sonntag und aufs morgige Kaffeetrinken, und werde versuchen, mich so wenig als möglich belasten zu lassen.
      Herzliche Grüße!

  2. gefreut – ach, das ist toll. Da könnte sich eine neue Bekanntschaft anbieten. Sehr schön.

    gefunden – ja, das ist bestimmt die Masche. Da man beim Suchen auf Dinge stösst, die man unbedingt will, aber nicht braucht.

    gelernt – unglaublich. Man ist wohl nur dort Barrierefrei, wo man es allen zeigen kann?

    geplant – da wünsche ich euch ein entspanntes Kaffeetreffen

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