Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Über den Umgang mit Büchern…

… Zu diesem Beitrag hat mich ein Post des @Kaffeehaussitzers inspiriert. Vielen Dank für die Anregung! Und ich werde mit Freuden die folgenden Punkte beantworten… 😉

Über das Sammeln:

… Ja, das ist seit Kinder- und Jugendtagen (leider) eine Marotte von mir. Wobei sich das mittlerweile ziemlich abgemildert hat – dank naher Filiale der Münchner Stadtbibliothek mit einem doch sehr beachtlichen Fundus. Die Sammelwut, oder schöner ausgedrückt das große Interesse an Literatur vielerlei Art, ging in früheren Jahren so weit, dass meine Mutter manchmal die Augen gen Himmel verdrehte, wenn ich mal wieder einen Stapel Lesestoff nach Hause schleppte, und murmelte: “Du solltest dir eher mal ordentliche Unterwäsche kaufen, anstatt andauernd diese depperten Bücher.” 😉 Ich habe seit jeher so viel Schlüpfer und Unterhemden im Schrank, dass ich, falls nötig, zwei Monate lang täglich die Wäsche wechseln könnte – nur mal am Rande bemerkt. 😉 – Vor ein paar Monaten beobachtete ich, wie Arbeiter einer Sperrmüllfirma eine Wohnung gegenüber ausräumten und mit den schönen alten Büchern grölend Fußball spielten. Das hat meiner Sammelleidenschaft einen Dämpfer verpasst. Denn der Gedanke daran, dass man mit meinen so gehegten und gepflegten Lieblingen eines Tages genauso verfahren könnte, tut mir in der Seele bitterlich weh. Und seitdem bin ich dabei, meine private Bibliothek etwas zu reduzieren. Ich habe mit mir einen Deal gemacht: Für jedes neue Buch muss ich drei alte entsorgen, die ich mit Sicherheit nie mehr lesen werde…

Über das Verleihen:

… Never ever! Das letzte Mal habe ich ein Buch vor gut zehn Jahren verliehen, und musste nach einem halben Jahr Warten und ständigem Abgespeistwerden mit Ausflüchten und Lügen ernsthaft mit einer Diebstahlsanzeige drohen, um dieses Buch, das noch dazu zu meinen absoluten Lieblingen zählt, endlich wieder zu bekommen…

Über die perfekte Lesehaltung:

… Im Bett liegend und Nacken und Schultern bequem auf den weichen “Leseknochen” gebettet, den eine liebe Freundin selbst genäht und mir zum Geburtstag geschenkt hat…

Über Heissgetränke:

… Bei mir geht das Lesen immer ganz ohne… 😉

Über Kaltgetränke:

… Siehe oben…

Über Notizen im Buch:

… Nein. Keinesfalls. Die mache ich mir stets auf kleine Zettelchen, die ich dann entsprechend ins Buch klemme…

Über Lesezeichen:

… Alte Rechnungen, alte Einkaufslisten, Benachrichtigungszettel von der Stadtbib., Ansichtskarten, auch mal ein Papiertaschentuch. Eselsohren gehen gar nicht, ich würde doch niemals meinen Büchern schwere Körperverletzungen zufügen!…  😉

Über schief gelesene Bücher:

… Wer macht denn so was! Nach dem Lesen ist ein Buch natürlich immer ein wenig schief, aber nach einer Weile Stehen im Regal, gestützt von den anderen richtet sich das wieder ein…

Über das Nosing:

… Das muss einfach sein, nach dem Erwerb eines Buches erst einmal kräftig daran schnuppern. Ich liebe diesen Geruch! Deshalb kann ich mit E-Books und anderen elektronischen Lesehilfen überhaupt nichts anfangen. Sie riechen nicht nach Buch. Basta…

Über das Durchhalten:

… Früher hatte ich schon den Ehrgeiz, jedes Buch zu Ende zu schmökern. Manchmal auch in der Hoffnung, es könnte gegen Ende zu ja doch noch besser, lesenswerter, spannender werden. Mittlerweile ist mir meine Zeit dafür definitiv zu schade. Das was mir an Lebensdauer bis zur finalen Abschussrampe noch verbleibt, möchte ich keineswegs mit der Lektüre von Literatur verplempern, die ich für ungenügend halte. Ein Buch vorzeitig zu beenden kommt bei mir seit einigen Jahren immer öfter vor. Und immer öfter gewinne ich den Eindruck, dass gründliches und gewissenhaftes Recherchieren zusehends aus der Mode kommt, genauso wie die Inanspruchnahme eines guten Lektorats…

Über das Aussortieren:

… Siehe oben meinen Deal mit mir selbst: Für jedes neu gekaufte Buch müssen drei alte weggegeben werden. In der Papiertonne landen aber nur die wenigsten. In der Regel suche ich dann anlässlich eines Nachmittagsspaziergangs einen Bücherschrank auf und hoffe, dass meine Gaben gute neue Besitzer:Innen finden werden…

Über die Ordnung im Bücherschrank:

… Die ist recht einfach gehalten: Romane, Autobiografien sowie Biografien und Sachbücher…

Über die Haptik:

… Nennt mich altmodisch, aber ich bevorzuge nach wie vor gedruckte Bücher…

Über das Wegschmeißen:

… Das betrifft nur ganz wenige Bücher, fast alle sind in einem so guten Zustand, dass ich sie getrost weitergeben kann…

Was lese ich als nächstes?

… Während brütend heißer Sommer schmökere ich zu gerne Bücher über Polarexpeditionen, die kühlen so schön ab – kein Scherz! Deshalb werde ich mich demnächst in “Duell im ewigen Eis – Scott und Amundsen oder die Eroberung des Südpols” und “Das geheime Liebesleben der Pinguine” vertiefen. Und dann wartet da auch noch “Heimliche Fährten”, der sechste Band der kanadischen Krimireihe von Louise Penny über den charmanten, einfühlsamen und hochintelligenten Inspector Armand Gamache…

………………………

… Kommt gut in die neue Woche, ihr Lieben!…

 


4 Antworten zu “Über den Umgang mit Büchern…”

  1. Drei raus für ein Neues, da würde ich gnadenlos scheitern. Meist komme ich mit mehr Büchern wieder heim, als ich zum Bücherschrank getragen habe. Aber irgendwie schaffe ich es doch, alles im Lesefluss zu halten – nur für den Urlaub darf es tatsächlich mal ein richtiger Stapel sein. Ich mag es, wenn ich bei der Wahl des nächsten Buches ein bisschen Auswahl habe.
    Frohes Lesen!

  2. @ Über das Verleihen, und über Lesezeichen:
    Über Hugo von Hofmannsthal wird berichtet, er habe einmal ein Buch verliehen und mit zahlreichen Fettflecken verunziert zurückerhalten. Daraufhin schickte er dem Übeltäter eine Speckschwarte mit dem Begleitschreiben:
    »Anbei sende ich Ihnen Ihr Lesezeichen zurück, welches Sie in meinem Buch vergaßen.«

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