… Ich bin nicht wirklich das, was man als gläubigen Christenmenschen bezeichnen würde, im Gegenteil. Religionen und Glaubensgemeinschaften sind mir seit langem schon suspekt. Dennoch zählte eine winzig kleine, von einem russischen Exil-Mönch und seiner Lebensgefährtin aus Bauschutt kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs gefertigte Basilika, die Ost-West-Friedenskirche am südlichen Rand des Münchner Olympiaparks, viele lange Jahre zu meinen Lieblingsplätzen…
… Was es mit diesem Ort auf sich hat, habe ich vor einigen Jahren bereits in einem Blogpost genauer beschrieben…
… Am frühen Sonntagabend wurde mir das Herz schwer, als ich in den Nachrichten erfuhr, dass in der Nacht trotz beherztem und mehrere Stunden dauerndem Feuerwehreinsatz die legendäre Ost-West-Friedenskirche bis auf die Grundmauern abgebrannt ist. Ich habe viele schöne Stunden in der kleinen, paradiesisch anmutenden Einsiedelei verbringen dürfen, die Blumenpracht bewundert, die verspielten Kleinigkeiten, welche so viel zum besonderen Charme dieses Ortes beitrugen. Oft, wenn mich Kummer und Sorgen plagten, habe ich in dieser Oase Ort Ruhe und Frieden gefunden, ganz ohne Gebet, nur die Schönheit, das vielstimmige Vogelkonzert, das Klimpern der Windspiele, das Summen der Bienen auf mich wirken lassend…
… Es heisst, unser Alt-Oberbürgermeister Christian Ude habe bereits eine Initiative zum Wiederaufbau gegründet. Ich hoffe so sehr, dass die Einsiedelei von Väterchen Timofei auch weiterhin unter dem besonderen Schutz der Münchner Stadtverwaltung stehen und nicht an den meistbietenden Investor verscherbelt wird…
10 Antworten zu “Ich bin traurig…”
Ich hoffe mit Dir, liebe Martha. 🤞🤞🤞
Danke, lieber Pit.
Schade! Die Kirche wollte ich mir schon seit langem anschauen …
Ich wollte auch mal wieder dort einkehren, bevor der Tollwood-Rummel einsetzt… Nun ist es zu spät…
Ja, liebe Martha, das ist wirklich traurig. Ich hoffe mit Dir auf einen Wiederaufbau!
Liebe Grüße Hedwig
Danke, liebe Hanne, und herzliche Grüße zurück.
Ach Martha, ich heiße doch Hedwig…
Ach, du liebes Bisschen! Entschuldige bitte, liebe Hedwig!
Ich kann mich sehr gut an die Problematik um dieses Anwesen erinnern, als damals die olympischen Stätten geplant und gebaut worden sind. Immerhin hatte sich dieser Mönch mit seiner Partnerin das Gelände illegal angeeignet!
Meine Mutter meinte damals, dass sie schon auch Lust hätte, sich ein Grundstück am Oberwiesenfeld (so hiess es damals) abzustecken, ein Kreuz aufzustellen und abzuwarten, was passieren würde….
Ich denke nicht, dass Väterchen Timofei und seine Natascha damals, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in unguter Absicht so gehandelt haben. Es wird ihnen vermutlich nicht klar gewesen sein, dass sie eine Baugenehmigung etc. für ihre Einsiedelei gebraucht hätten. Und man hätte das ja seitens der Stadtverwaltung in den kommenden zwanzig Jahren bis zur Planung des Olympiaparks auch leicht nachprüfen und regeln können. Im Nachhinein bin ich dankbar dafür, dass die Stadt München und der Freistaat Bayern die Ost-West-Friedenskirche erhalten haben.