… hat man neulich bei der Schweizer Bahn aufgestellt: Ein 1.907 Meter langer und 2.290 Tonnen schwerer Personenzug fuhr vom Albulatunnel aus mit 35 km/h 25 Kilometer weit über eine der schönsten Bergrouten, der Weltkulturerbestrecke zwischen Thusis und St. Moritz. Er passierte dabei 48 Brücken und 22 Tunnels. Der Zug bestand aus 25 miteinander verkuppelten Triebzügen, sprich, 100 Waggons. Im letzten Abschnitt durften ca. 150 geladene Gäste die spektakuläre Fahrt mitverfolgen, zahlreiche Schaulustige säumten die Gleise zu beiden Seiten…
… Die größte Herausforderung bestand darin, die Brems- und Beschleunigungsmanöver der einzelnen Triebzüge miteinander zu koordinieren. Die sieben Lokführer waren deshalb mit einer verkabelten Feldtelefon-Anlage miteinander verbunden, denn weder per Funk noch per Handy wäre auf der Strecke ein lückenloser und zuverlässiger Empfang möglich gewesen. Da durch die sogenannte Rekuperation – Energierückgewinnung – beim Bremsen des Zuges so viel Strom erzeugt wurde, wie ein Einfamilienhaus in einem Jahr verbrauchen würde, musste im Vorfeld des Rekordversuchs eine raffinierte und genauestens abgestimmte Brems-Choreographie ausgetüftelt werden, damit die Oberleitungen keinen Schaden nahmen. Insgesamt waren ca. 400 Personen an der Umsetzung der denkwürdigen kurzen Reise beteiligt…
… Einer der spektakulären Höhepunkte der etwa eine halbe Stunde dauernden Fahrt war die Querung des Val Nova Viadukts. Während oben die schier endlos aneinander gereihten Waggons die malerische Steinbrücke querten und sich in die anschließende, weite Kurve legten, tauchte tief unter ihnen die Spitze des Zuges aus dem Kehrtunnel auf…
… Die Schweiz darf sich nun rühmen, den längsten Personenzug der Welt auf einer Schmalspurstrecke erfolgreich zum Fahren gebracht zu haben. Auch wenn ich sehr vielen großenteils höchst absurden und grotesken Rekordversuchen recht skeptisch gegenüber stehe, diesen hätte ich mir zu gerne angesehen…
… Ich wünsche euch einen guten und möglichst stressfreien Wochenteiler. Und wie auch immer ihr unterwegs seid – per Bahn, Auto, Rad, zu Fuß, mit den Öffentlichen – kommt gut an euer Ziel!…
30 Antworten zu “Einen Aufsehen erregenden Rekord…”
Sehr interessant, zu mal ich solche oder ähnliche Triebzügen, während meiner beruflichen Laufbahn selbst in Betrieb gesetzt habe. Hut ab vor dem Personal, das am Umsetzen beteiligt war.
Liebe Grüße,
Roland
Sieh an, das wusste ich noch gar nicht! Bist du Bahningenieur gewesen?
Ja, diese ca. 400 Leute, die an der Koordination und der Realisierung des Rekordzuges beteiligt waren, haben meinen vollsten Respekt.
Liebe Grüße!
Nein, ich bin Elektroingenieur und war viele Jahrzehnte bei einem großen deutschen Elektrokonzern angestellt. In dieser Zeit habe ich auch für ein paar Jahre Lokomotiven in Südafrika, Triebzüge in den USA und Deutschland, sowie Straßenbahnen für die Städte Frankfurt/M und Köln in Betrieb genommen. Danach habe ich in den Kraftwerkssektor gewechselt, wo ich bis zu meiner Rente tätig war.
Liebe Grüße,
Roland
Respekt! 🙂 Danke, dass du mir von deinem Berufsleben erzählst. Denn obwohl man doch über das Bloggen beinahe tagtäglich miteinander zu tun hat, weiß man oft von seinen lieben Mitbloggern:Innen nicht recht viel. Ich habe mich schon manches Mal gefragt, wenn du von deinen beruflichen Reisen berichtest hast, was wohl dein Metier gewesen sein mag.
Liebe Grüße!
Gern geschehen liebe Martha 😊 und liebe Grüße zurück,
Roland
Die Schweizer haben Bahn eben voll drauf. Wie ein Schweizer Uhrwerk😊
Das ist wohl wahr! Davon könnte sich die DB eine ganz, ganz dicke Scheibe abschneiden.
Könnten sie. Wenn sie sich nicht immer so an Nebenschauplätzen verzetteln würden. Und wir endlich mal fähige Verkehrsminister bekämen.
Dieser Ministerposten scheint seit ewigen Zeiten schon leider, leider dem größten Deppen in der jeweiligen Regierung vorbehalten zu sein… :-/
Über diesen bissl verrückten Rekord wurde erst kürzlich auch im TV kurz berichtet und sah schon spektakulär aus was dich dann aus dem Tunnel schlängelte.
Da ich die Schweizer eh sehr schätze freute ich mich natürlich für sie, obwohl ich solchen Rekorden ansonsten skeptisch gegenübersteh.
Tolle Infos wieder, liebe Martha!
Liebe Grüße vom Herzen und hab noch einen schönen Tag 🤗🍀
Ich bin vorgestern im Internet auf diesen Rekord gestoßen. Das wäre etwas für meinen Vater gewesen, der ein ganz großer Eisenbahnfan war, und zusammen mit meiner Mutter sämtliche schöne Bahnstrecken in der Schweiz als begeisterter Passagier befahren hat.
Herzliche Grüße zurück, liebe Hanne!
Hach, liebe Martha , da werden Erinnerungen wach. Dies Bahnstrecke bin ich auch schon mal gefahren, jedoch ohne diesen spektakulären Rekordversuch…
Das muss eine ausgesprochen schöne Zugfahrt sein. Mal schauen, vielleicht werde ich das im nächsten Jahr mal unternehmen.
Das klingt geradezu unglaublich!
In der Tat!… Ich sehe mir immer wieder dieses Video an und bin stets aufs Neue ganz fasziniert von diesem schier endlosen Zug.
Das war schon eine beachtliche Leistung der sieben Lokführer, dieses Ungetüm so sicher über die Strecke zu bringen. Respekt.
Mit meiner Tochter habe ich heute ausgemacht, dass wir beide mal mit dem Zug von L.A. nach Seatle fahren werden. Den Zug habe ich immer gehört, wenn ich bei meiner Tochter im Garten saß.
Die Strecke in der Schweiz würde ich auch mal mitfahren, auch wenn es dann keinen Rekordversuch gibt.
Liebe Grüße an dich.
Oh ja! Das war hervorragend ausgetüftelt und durchgeführt!
Das wird sicher eine ganz wunderbare Reise mit der Eisenbahn von L. A. bis Seattle. Zug fahren in den USA soll ein sehr komfortables Vergnügen sein, habe ich schon oft gehört/gelesen.
Meine Eltern haben von der Albula-Strecke in der Schweiz geschwärmt. Mein Vater, ein begeisterter Eisenbahnfan, ist zusammen mit meiner Mutter alle berühmten und spannenden Bahnstrecken bei den Eidgenossen gefahren.
Herzliche Grüße!
Ja, liebe Martha, ich habe gute Erinnerungen daran, aber wohl keine Fotos…
Schade. 😉 Ich glaube, ich würde ununterbrochen mit der Kamera im Anschlag am Fenster hängen. 😉 Aber letztendlich sind es die schönen Erinnerungen, die am meisten Gewicht haben und zählen.
Damals habe ich wohl noch nicht fotografiert, wenn ich mich recht erinnere…
Ich hatte bis vor gut zwanzig Jahren auch immer wieder mal Phasen, in denen ich nicht fotografiert habe. 😉
Danke, wünsche ich Dir auch.
Vielen Dank!
Klasse. Danke für die Information!
Sehr gerne! 🙂
Fascinating!
I’ll bet the 100 passengers were in heaven.
Have a wonderful weekend Martha, and be well! xx
And all the watchers of this giant train, too!
Thank you, my dear. I wish you an wonderful weekend, too! xoxo
xoxo
Davon, liebe Martha, hatte ich nur in einer Schlagzeile etwas mitbekommen. Schoen, dass ich hier nun ausfuehrlicher nachlesen konnte. Danke fuer die Informationen.
Liebe Gruesse,
Pit
Als alter Eisenbahnfan hat mich die Meldung darüber so fasziniert, dass ich da unbedingt mehr erfahren musste. 😉
Liebe Grüße!