Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Der Wiener Naschmarkt (1)…

… Frisch gestärkt durch ein kräftiges Frühstück im Hotel machte ich mich nach erholsamer Nachtruhe erneut auf den Weg Richtung Innenstadt. Ich hatte mir vor meiner Rückreise am frühen Abend viel vorgenommen, und war voller Tatendrang…

… Manchmal kann mich auch moderne Architektur ansprechen, so wie am Wiener Westbahnhof…

… Mein Ziel war der berühmte, wegen seiner aufdringlichen „Anreisser“, die einem auf Schritt und Tritt aus allen Himmelsrichtungen Probierhäppchen unter die Nase halten, sowie der bisweilen doch recht exorbitanten Preise auch berüchtigte Naschmarkt. Ich liebe nebst vielen anderen Dingen auch Märkte, und hatte mir bereits im Vorfeld meiner Kurzreise einen Bummel durch „Wiens Bauch“ fest vorgenommen…

… Der Naschmarkt hatte sich in früheren Tagen – von Mitte des 18. Jahrhunderts bis etwa 1900 – etwas weiter nordöstlich vor dem Kärntner Tor am Wiener Karlsplatz befunden. Man vermutet, dass der Name seinen Ursprung in der früheren Bezeichnung für einen Milcheimer, „Asch“, gehabt haben könnte. Aufgrund der Regulierung und Überbauung des Wienflusses wurde er zunächst provisorisch auf die Fläche zwischen Friedrichstraße und Kettenbrückengasse verlegt, wo er sich bis zum heutigen Tage befindet…

… Unter vielen anderen leicht kuriosen Dingen gibt es am Naschmarkt auch das Würstlparadies. Dort wird die Eva von einem Würstln tragenden Adam in Versuchung geführt. 😉 – Man braucht eine ruhige Hand und viel Fingerspitzengefühl, um von so einem riesigen Schinken hauchfeine Scheiben abzuschneiden. – Mit solch herzigen und freundlich lächelnden Kochlöffeln macht die Arbeit am Herd bestimmt noch viel mehr Freude. 😉 – „Packen’s mir bittschön das ganze Wagerl ein!“, hätte ich angesichts der höchst appetitlichen Verführungen vor einer kleinen Konditorei der Verkäuferin zugerufen. – Gefüllte Zelten sind eine sehr schmackhafte österreichische Spezialität. Ich erstand zwei Stück mit Nuss- und Mohnfüllung, die mir etliche Stunden später die Bahnfahrt schön versüßten. – Es gibt nichts, was Mensch nicht sammelt – an einem Stand in der Mitte des Marktes waren es Sardinenbüchsen in sämtlichen Variationen. – An einem anderen Stand wurde die Welt der Gewürze in all ihrer atemberaubenden Vielseitigkeit gezeigt, ich glaube, dort gibt es sämtliche Würzkräutlein, -pulver und -pasten der ganzen großen Welt zu kaufen. Und natürlich auch Zimtrinde am Stück. – Nebst der gefüllten Zelten erstand ich aus purer Neugierde auch ein kleines Sackerl getrockneter und kandierter Hibiskusblüten, und war angenehm überrascht, was das für ein guter Snack an heissen Sommertagen ist – nicht zu süß, mit einer leichten Säure, und erfrischend. Da werde ich mir bei meinem nächsten Wien-Besuch Ende August noch einmal eine Portion mitnehmen…

… An der dekorativen U-Bahn-Haltestelle Kettenbrückengasse angelangt wandte ich meine Blicke nach oben und war beeindruckt von der Schönheit der Häuser ringsum. Ich glaube, die werde ich euch demnächst en detail zeigen…  😉


28 Antworten zu “Der Wiener Naschmarkt (1)…”

  1. Beim Naschmarkt war ich schon lange nicht mehr, aber mit Deinen Fotos ist es mir gelungen, den Naschmarkt wieder zu riechen.

    Tja, der Westbahnhof. Viele Jahre lang fuhr ich vom Westbahnhof weg und kam auch dort an. Leider verkommt er zu einem Regionalbahnhof und ich muss auf Meidling ausweichen, was mich nach Jahren immer noch stört.

    • Ja, die Düfte und Gerüche des Naschmarkts… Schade, dass es kein Geruchsbloggen gibt. 😉
      Ich war von der ober- und unterirdischen Größe des Westbahnhofs ziemlich überrascht. Ich dachte zuerst, das sei so ein kleines Bahnhöflein. 😉
      Wenn es für dich komplizierter ist, über Meidling zu fahren, kann ich es gut nachvollziehen, dass es dich auch nach Jahren noch stört.

      • Es gibt keinen besseren Bahnhof als der Westbahnhof, der mit vielfältigen Anschlüssen an die öffentlichen Verkehrsmittel glänzen kann. Aber ja…

  2. Die vielen Leckereien, da bekommt man richtig Hunger. Bei mir wird es wohl bei einem Käsebrot bleiben 😉
    Liebe Grüße und dir noch einen schönen Abend,
    Roland

  3. Tja, und nun habe ich Hunger, einen recht großen. Das ist schon etwas gemein, was du mit Wort und Bild ausgelöst hast. 🙂
    Bitte zeige die alten Häuser. Ich sehe mir so etwas sehr gern an.
    Und jetzt gehe ich erstmal in meine Küche.
    Liebe Grüße

    • Man könnte rein theoretisch auf dem Naschmarkt Vieles probieren. Aber wenn man den mit Probehäppchen lockenden Anreißern nachgibt, dann folgen sogleich bisweilen recht penetrante Versuche, die Besucher:Innen zum Kaufen zu bewegen. 😉
      LIebe Grüße!

  4. Wie fein ist das denn, liebe Martha!!! 😍
    Verbrachte heute aber einen halben Tag beim Arzt und soweit alles okay, aber die Cholesterinwerte LDL „Lass Das Lieber“ sind etwas zu hoch und somit konzentriere ich mich hier lieber mehr auf die Gewürze, welche du mitgenommen hast als auf die Leckereien! 😄
    Herzlichst, Hanne

  5. Deine Wien-Beiträge genieße ich. Das erste und einzige Mal, dass ich in Wien war, war im Mai 1986, mit meinem Deutsch-Leistungskurs. Eine wunderbare Woche, und gerade den Naschmarkt habe ich noch in sehr guter Erinnerung. Samt Germknödel mit viel Mohnzucker und zerlassener Butter. Und diesen komischen Typen im weißen Bettlaken am Stephansdom, der einen Apfel und einen Besenstiel in den Händen hatte und einen Lorbeerkranz auf dem Kopf trug, den werde ich auch nie vergessen😂
    Ich hoffe, irgendwann schaffe ich es auch nochmal dort hin.
    Liebe Grüße
    Anja

  6. Ich glaube, jetzt geht das Kommentieren gerade wieder. Das hat sicher nix mit deinem Blog zu tun sondern mit meinem. Es passiert mir in letzter Zeit dauernd, dass ich da und dort nicht kommentieren kann, weil ich angeblich nicht eingeloggt bin. Na egal, ich wollte nur hinzufügen, dass es am Naschmarkt auch eine ganz gute Kulinarik aus aller Herren Länder gibt …

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