Eine beeindruckende und bewegende ARD-Doku sei auf diesem Weg nochmal empfohlen. Und was man da lernt, kann man ein wenig weiterdenken …
Ursprünglichen Post anzeigen 838 weitere Wörter
Eine beeindruckende und bewegende ARD-Doku sei auf diesem Weg nochmal empfohlen. Und was man da lernt, kann man ein wenig weiterdenken …
Ursprünglichen Post anzeigen 838 weitere Wörter
… Das ist das erste Stichwort von Wortmans neuem Blog-Projekt, das ab heute während der kommenden zehn Wochen stattfinden wird. Jeden Sonntag gibt es einen neuen Begriff, der von uns Mitblogger:Innen dann in Wort und Bild umgesetzt werden soll…
… Der alte Mann, der nahe Penzberg in einem schmucken, kleinen Bauernhaus lebt, hat eine bewegte Vergangenheit. In früheren Tagen war er einer der Leibwächter von Franz Josef Strauß gewesen. Nach dessen Tod hat er sich aus dem Berufsleben zurückgezogen, und pflegt seitdem seine Leidenschaft: Er sammelt am Ufer der Loisach Treibholz, und schnitzt und fräst aus seinen Fundstücken phantasievolle Gestalten…
… „Was moanst, soll’n ma de Zwoa da drübn frogn?“ – „Wos frogn?“ – „Na, ob’s mitmach’n. Dann war’n ma Viere, dann kunnt‘ ma gscheid‘ Schafkopfn (Bayerisches Kartenspiel, dem Skat nicht unähnlich 😉 ).“…
… „Mach‘ ma mit?“ – „Ja, freili! Schafkopfn hab‘ i seit Ewigkeiten nimma g’spuit!“…
… Auch wenn zur Zeit bei uns „Federlosen“ gesellige Kartenspiel-Runden nicht grade angesagt sind – habt ein schönes Wochenende allesamt!… 😀
… „Mein kleiner Mensch wurde von seiner Mutter hier im Park spazieren gefahren. Er hat sich arg aufgeregt – ich weiß nicht mehr, was ihn so schlimm toben und schreien ließ. Dabei fiel ich aus dem Kinderwagen und landete auf dem schlammigen Weg. Nach einer Weile packten mich zwei große Hände, säuberten mich sanft und setzten mich auf diesen Mauersims. Und eine leise Stimme sagte mir, ich solle Geduld haben, mein kleiner Mensch und seine Mutter würden ganz bestimmt bald nach mir sehen. Das ist jetzt sooooo lange her, es ist seitdem schon zweimal dunkel und wieder hell geworden. – Ich glaube, mein kleiner Mensch und seine Mutter haben mich vergessen, und das macht mich sehr traurig. – Sag, willst du mich nicht mit zu dir nehmen und mir ein neues Zuhause geben?“…
Wir weinten keine Tränen,
wir konnten nichts ersehnen,
der Himmel war uns leer.
Die Welt war schwarz und schweigend,
in unseren Herzen steigend
der Todesängste tiefstes Meer.
Sie hetzten uns mit Lügen
und brachten uns in Zügen,
fünf Kammern für das Gas.
Der Tod sprach Deutsch und zählte
uns alle, die er quälte,
ohn jedes End, ohn Unterlass.
Allein sind wir geblieben,
verbrannt sind unsere Lieben,
ob Mann, ob Frau, ob Kind.
Die Welt, sie weiß und bleibet,
aus grünen Wiesen steiget
noch immer Asche mit dem Wind.
Text und Copyright: Christoph Heubner
… Ich war grade bei der Frau des Nachbarn, dem ich heute Mittag geholfen habe. Kurz bevor ich an der Wohnungstür läutete, hatte sie einen Anruf vom Krankenhaus bekommen. Ihr Mann hat definitiv eine Corona-Infektion, obwohl er zweifach geimpft ist. Während meiner Hilfsaktion hatte ich längeren körperlichen Kontakt zum Nachbarn – Hände halten, aufrichten, beruhigend die Schulter berühren etc. Ich hatte die Mund-Nasen-Maske auf, er nicht, und aufgrund der unguten Situation und seines bedenklichen Zustands ist es mir auch irgendwie gar nicht in den Sinn gekommen, ihn darum zu bitten, den Atemschutz anzulegen…
… Drückt mir bitte ein kleines bisschen die Daumen, dass ich mich nicht angesteckt habe. Einen Testtermin für morgen in einer nahen Teststation habe ich bereits vereinbart…
… will wohl niemand von uns erleben…
… Frohgemut packte ich nach einer ausgiebigen Brotzeit meinen Schwarzen Blitz, um eine kleine Einkaufsrunde auf dem nahen Wochenmarkt zu drehen. Als ich im Erdgeschoss aus dem Lift trat, sah ich im Flur einen älteren Nachbarn liegen. Er war aschfahl im Gesicht, rang krampfhaft nach Atem und griff sich immer wieder an die Brust. Ich sprach ihn an, fragte, ob er wohl gestürzt sei, und bekam nur ein undeutliches Flüstern zur Antwort. Sofort zog ich das Handy und rief den Notarzt. Der Nachbar wedelte abwehrend mit den Händen und raunte, unterbrochen von mühsamen, rasselnden Atemzügen: „Nein! Nein! Keinen Arzt, keinen Krankenwagen! Die nehmen mich mit! Das will ich nicht! Helfen Sie mir auf!“ – „Das werde ich nicht tun. Beruhigen Sie sich, versuchen Sie gleichmäßig zu atmen, und bleiben Sie liegen. Und lassen Sie sich vom Arzt untersuchen und helfen!“ Er hauchte immer wieder: „Kein Arzt! Kein Arzt! Nicht ins Krankenhaus! Helfen Sie mir auf!“ Ich wurde dann ziemlich streng, sagte, dass das kompletter Blödsinn sei, aufzustehen, und befahl ihm dann noch einmal, ruhig liegen zu bleiben. Dann versuchte ich, ihn ein wenig von der Treppe wegzuziehen, denn er lag mit dem Oberkörper auf den Stufen, und das war mit Sicherheit höchst unbequem. Aber meine körperlichen Kräfte sind ja bekanntlich ziemlich eingeschränkt. Zum Glück kam ein weiterer Nachbar des Wegs, ein jüngerer und fit wirkender Mann, und der bugsierte den älteren Herrn dann vorsichtig in eine bequemere Position…
… Knappe zehn Minuten nach meinem Anruf kam mit Blaulicht und Sirene der Rettungswagen angebraust. Ich schilderte den beiden Sanitätern und dem Notarzt kurz meine Beobachtungen und fuhr dann hoch in den fünften Stock, um der Ehefrau des Nachbarn möglichst behutsam und ruhig bescheid zu sagen…
… Als ich wieder unten angelangt war, machte man grade ein erstes EKG. Dann packten die Sanitäter den Mann auf die Liege und verfrachteten ihn in den Rettungswagen. Seine Frau hatte inzwischen in der Wohnung die medizinischen Unterlagen des Nachbarn zusammengesucht, sie hastete an mir vorbei und rief mir mit von Tränen erstickter Stimme ein „Danke!“ zu. Ich streichelte kurz ihre Schulter, dann stieg sie mit dem Rettungsteam in den Wagen. Ich blieb ein Weilchen tief durchatmend an der Haustür stehen, um zur Ruhe zu kommen, und machte mich dann auf den Weg Richtung Wochenmarkt…
… Und nun hoffe ich ganz fest, dass es um meinen Nachbarn nicht allzu schlecht steht…
… Als er von Mitgliedern einer russisch-internationalen Tierschutz-Organisation am Rande einer sibirischen Kleinstadt gefunden wurde, war er ein etwa sechs Monate alter Welpe, hatte eine zertrümmerte Hinterpfote, und versuchte halb verhungert und bis auf die Knochen abgemagert, in einer umgestürzten Mülltonne etwas Fressbares zu finden…
… Ein Weilchen später wurde er dank Spendengelder operiert, aufgepäppelt und zur Adoption freigegeben. Eine FB-Freundin, die auf der Suche nach einem vierbeinigen Begleiter war, sah die Annonce im Internet, und verliebte sich auf Anhieb…
… Das war vor nunmehr sechs Jahren. Chaplin ist Menschen gegenüber sehr freundlich und zutraulich, doch die Qualen und den Horror seiner Welpenzeit hat er noch immer nicht richtig überwunden, trotz aller verständnisvollen Liebe und sorgfältigen Pflege seines Frauchens. Er zittert am ganzen Leib wie Espenlaub, wenn er über ein Gitter gehen soll. Er hasst andere Hunde, und wird sehr aggressiv, wenn sie in seine Nähe kommen. Und großen Fahrzeugen wie Lastwagen, Busse oder Landmaschinen schimpft er laut bellend hinterher…
… Chaplin, in etwa so groß wie ein Cockerspaniel, ist ein richtiger „Stiagnglandermischling“, wie man hier in Bayern zu sagen pflegt. Vom Schäferhund über Husky bis hin zu Terrier, vielleicht sogar Mops, scheinen etliche Rassen in ihm vertreten zu sein. Und er hat unzweifelhaft Charme. Als ich vor etwa zehn Tagen etwas südlich von Weilheim aus dem Bus stieg, um mich mit K. zum spazieren gehen zu treffen, und die tief stehende Wintersonne seine dunkel bernsteinfarbenen Augen leuchten ließ, während er mich freundlich lächelnd begrüßte, habe ich mich auch ein wenig in ihn verliebt…
… der mit etlichen Hollywood-Größen vor der Kamera gestanden hatte, sowie Weltenbummler und Autor, sondern auch ein unermüdlicher Mahner gegen Nazi-Gedankengut, NS-Ideologien und Rechtsextremismus. Am 19. Januar ist Hardy Krüger im gesegneten Alter von 93 Jahren verstorben…
… Seine Eltern waren begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus. „Auf dem Klavier stand eine Hitlerbüste.“, erinnerte sich der weltbekannte Mime. Er wurde auf die NS-Eliteschule Ordensburg bei Sonthofen geschickt. Rein äußerlich entsprach Hardy Krüger mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen dem „germanischen Rasse-Ideal“, so nimmt es nicht weiter Wunder, dass ihn der Regisseur A. Weidenmann für den Propagandafilm „Junge Adler“ entdeckte. J. Goebbels war begeistert von dem sechzehnjährigen „Helden“, der damals noch ein leidenschaftlicher Jung-Nazi war…
… Erst eine Begegnung mit dem Ufa-Star Hans Söhnker öffnete ihm die Augen. In aller Deutlichkeit und unter Lebensgefahr hatte ihm der Schauspieler klar gemacht, dass Hitler und seine Schergen Verbrecher waren. Ab da lebte Krüger in ständiger Angst, sich in der Ordensburg zu verraten…
… Den Zweiten Weltkrieg überlebte er nur, weil ein Offizier der SS-Waffendivision „Nibelungen“ ihn nicht hinrichten ließ, obwohl er sich geweigert hatte, auf einen Spähtrupp der US-Army zu schießen. Bis zu seinem Tode versagte ihm bei der Schilderung dieses traumatisierenden Erlebnisses die Stimme. Zum „Meldegänger“ degradiert nutzte Hardy Krüger die erstbeste Gelegenheit, um zu desertieren…
… Von da an wurde er zum „wilden Anti-Nazi“ und engagierte sich bis kurz vor seinem Tod gegen Rechtsextremismus, NS-Ideologien und Faschismus. Er hielt Vorträge in Schulen, unterstützte soziale Projekte, warb für mehr Toleranz, war ein unermüdlicher Mahner und Aufklärer…
… Sein irdisches Leben hat Hardy Krüger am Mittwoch ausgehaucht. Seine schauspielerischen Leistungen und auch seine Stimme gegen Nazitum werden uns für immer im Gedächtnis bleiben…
… Ein Mann erwacht in einem seltsam gestalteten, runden Raum. Er ist völlig orientierungslos und bar all seiner Erinnerungen, er weiß nicht einmal mehr seinen eigenen Namen…
… Mit dieser alptraumhaften Szene beginnt Andy Weirs neuestes Werk, ein weiterer außergewöhnlicher Science-Fiction-Roman aus der Feder des Autors von „Der Marsianer“…
… So nach und nach kehren die Erinnerungen des Mannes namens Ryland Grace wieder zurück. In Rückblenden wird die Vorgeschichte allmählich aufgerollt: Die Erde steht vor einer neuen Eiszeit. Ausgelöst wird diese durch interstellare einzellige Lebewesen, den sogenannten Astrophagen. Diese sammeln auf der Sonne Energie, speichern sie in Form von Neutrinos ab und nutzen die Venus mit ihrer Kohlendioxid haltigen Atmosphäre, um sich zu vermehren. Dadurch mindern sie die Kraft der Sonne. Man findet im Laufe der Zeit heraus, dass nicht nur unser Stern von den Astrophagen „befallen“ wurde, sondern alle anderen im „näheren“ Umfeld von ca. 50 Lichtjahren – außer Tau Ceti, etwa 12 Lichtjahre entfernt. Nachdem man entdeckt hat, dass die immensen Energien der schier unverwüstlichen Astrophagen sich auch hervorragend als Antrieb eignen, wird in internationaler Zusammenarbeit das Raumschiff Hail Mary entwickelt und gebaut, und eine Rettungsmission gestartet. Der sogenannte Spin-Antrieb, welcher die außerirdischen Einzeller als Treibstoff nutzt, kann die Hail Mary auf ca. 95 % der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Drei sorgfältig ausgewählte Wissenschaftler, von denen allerdings lediglich der Molekularbiologe Ryland Grace überlebt, begeben sich auf die lange Reise Richtung Tau Ceti. Als die Hail Mary in eine Umlaufbahn um den Stern einschwenkt, entdeckt Grace ein außerirdisches Raumschiff…
… „Der Astronaut“ ist für mich nach „Der Marsianer“ einer der besten Science-Fiction-Romane, die ich je gelesen habe. Nicht nur die Handlung ist spannend – sie nimmt einige überraschende Wendungen -, das Buch ist auch eine sehr lehrreiche Exkursion durch die Welten der Physik, Chemie, Astronomie und Biologie. Wie Mark Watney, dem Hauptprotagonisten von „Der Marsianer“, ist auch Ryland Grace ein eigenbrötlerischer und hochintelligenter Wissenschaftler, und so etwas wie ein raumfahrender McGyver, der nie aufzugeben pflegt und in der Regel ungewöhnliche Lösungen für mannigfaltige Probleme findet. Doch gelegentliche Parallelen zu Andy Weirs Megaseller aus dem Jahr 2011 tun der Handlung keinerlei Abbruch. Und der Schluss dieses Buchs ist ein völlig überraschender, schriftstellerischer Geniestreich – voller Hoffnung, und doch auch traurig…
… Mein Fazit: „Der Astronaut“ ist absolut lesenswert. Was ich sehr erfreulich finde ist, dass es keine blutrünstigen, machthungrigen, aggressiven Aliens braucht, um ein sehr spannendes Science-Fiction-Werk zu Papier zu bringen. „Der Astronaut“ soll natürlich verfilmt werden, bereits vor der Veröffentlichung hatte sich Metro Goldwyn Myer die Rechte gesichert. Wäre ein guter Grund für mich, nach langen Jahren endlich mal wieder ins Kino zu gehen…