Kurz vor ihrem Dienstantritt war die Meldung eingegangen, dass ein Bergwanderer aus München vermisst wurde. Er war im Gebiet des Monte Baldo unterwegs gewesen, und am Abend nicht in die kleine Pension in Campagnola zurück gekehrt. Zusammen mit dem hiesigen Leiter der CNSAS (Corpo Nationale Soccorso Alpino e Speleologico), der italienischen Bergwacht, koordinierte sie den Einsatz. Jeder verfügbare Carabiniere aus Limone, Riva, Maderno und Saló beteiligte sich an der Suche im Gebiet der elf Kilometer langen Route, die von Malcesine zur Bergstation der Seilbahn führt, und die der Wanderer als Tour seiner Frau angegeben hatte. Die Herausforderung, den Mann möglichst unversehrt aufzufinden, lenkte sie wohltuend ab.
Es war später Nachmittag, als der Vermisste endlich geborgen wurde. Er hatte sich spontan umentschieden, war mit der Seilbahn hoch gefahren, und hatte einen der alten Militärtrails erkundet, die entlang des dreißig Kilometer langen Bergrückens verliefen, sich dabei das linke Knie verdreht, und die…
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