Nach meiner Besichtigung des wunderschönen alten Städtchens Malcesine am nördlichen Ostufer des Gardasees hatte mich doch tatsächlich nach etlichen langen Jahren wieder einmal die Muse geküsst – mir kam die Idee zu einer Kriminalgeschichte, die in den Mauern der historischen Altstadt spielen würde.
Nachdem ich eine gute Weile quasi Tag und Nacht damit beschäftigt war, die Hauptfiguren und die Handlung zu entwickeln, platzte vor einigen Tagen endlich der Knoten, ich setzte mich an den Laptop und begann zu schreiben.
Schon bald stand fest, dass aus der geplanten Kurzgeschichte doch etwas längeres werden würde, immer wieder kamen neue Einfälle und Anregungen hinzu.
Worauf meine Schreiberei letztendlich hinauslaufen wird, weiß ich nicht. Und ehrlich gesagt, ist das für mich auch nicht wichtig. Es macht so viel Freude, wenn ich in diese meine selbst geschaffene Welt der Handlung eintauche, dann verrinnt die Zeit wie im Fluge, und ich fühle mich rundum gut und wohl in meiner Haut.
Ich weiß, das längere Textbeiträge sich unter Bloggern keiner großen Beliebtheit erfreuen. Aber vielleicht schaut doch der/die eine oder andere zum Lesen vorbei…
Tenente Tiziana Bardani lehnte den Handspiegel an den Bildschirm ihres Dienst-PCs und zupfte sich die kastanienbraune Kurzhaarfrisur zurecht, welche ein unerwartet heftiger Windstoß auf dem Weg zu der kleinen Carabinieri Comando Stazione Malcesine verwirbelt hatte. Zizzy, wie sie von all ihren Freunden und Bekannten, auch von ihren Untergebenen genannt wurde, sah mit ihren kindlich sanften Zügen, den Grübchen in den vollen Wangen und am runden Kinn und den fast schon zu großen honigfarbenen Augen sehr ansprechend aus, trotz der langen Narbe, die sich quer fast über ihre ganze Stirn zog, und die sie nun wie stets penibel mit den dichten Ponyfransen zu kaschieren suchte. Die Narbe war ein verhasstes „Andenken“ an einen Einsatz gegen höchst aggressive Hooligans während eines Fussballspiels von Inter Mailand gegen Hellas Verona vor einigen Jahren.
Sie wäre damals ums Haar verblutet, der wütende Pöbel hatte sämtliche Zufahrtstrassen blockiert, der Notarztwagen kam buchstäblich erst in letzter Sekunde…
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