… Auf diese Stadt war ich seit langem schon gespannt. Während meiner Rückreise von Cottbus nach München würde ich dort einen ca. vierstündigen Aufenthalt einlegen, um zum ersten Mal eine Mitbloggerin treffen, mit der ich im WWW seit langen Jahren schon befreundet bin, und die mich auf einer kleinen Runde durch Leipzigs Innenstadt begleiten würde…
… Ich freute mich sehr, als wir uns am Bahnsteig 21 endlich leibhaftig gegenüber standen. G., die eine gute Freundin zu unserer kleinen Leipzig-Tour mitgebracht hatte, war so, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte, und irgendwie vertraut. Ein wohltuender, angenehm kluger und offener Mensch…
… Wir verließen das große, 1994 umfangreich restaurierte und zu einem mehrstöckigen Einkaufszentrum umgebaute Bahnhofsgebäude und stürzten uns mitten ins Getümmel der Nikolaistraße. Während ich den Erzählungen meiner Begleiterinnen lauschte, ließ ich eifrig die Blicke schweifen. Als alte Fototante fielen mir besonders die vielen aufwändig gestalteten Portale der großen, schönen Stadthäuser auf, zu Stein gewordene Zeugen der Rolle Leipzigs als wichtiges Handelszentrum. Der Aufschwung der Stadt zur Handelsmetropole begann 1165, nachdem man dem Ort das Stadtrecht sowie die Marktprivilegien verliehen hatte. Bereits im Jahr 1190 fand die erste Messe statt. Leipzig galt lange Jahre als Dreh- und Angelpunkt des internationalen Pelzhandels, sowie als historisches Zentrum des Buchdrucks und -handels…





… Da kam mir unwillkürlich das Eiskalte Händchen aus dem Film „The Addams Family“ in den Sinn… 😉

… Auch die Leipziger Kanaldeckel sehen sehr nobel aus…

… Über den Dächern ragt der Turm der Nikolaikirche auf…
… Auf dem Nikolaiplatz…
… Seit den späten Achtzigern des vorigen Jahrhunderts, als ich mit Wissbegierde und Spannung die Geschehnisse in der ehemaligen DDR verfolgt hatte, hatte ich mich danach gesehnt, einmal die Nikolaikirche sehen und erleben zu dürfen. Nun war es endlich so weit…
… Man verzeihe mir, dass ich auf ein Foto von Wikipedia zurückgreife. Auf meiner Reise hatte ich aus Gewichtsgründen nur das 18-300er Teleobjektiv dabei, seiner Vielseitigkeit wegen. Leider gibt es bei Totalaufnahmen von großen Bauwerken aufgrund der Weitwinkel-Funktion meist unschöne stürzende Linien. Daher habe ich darauf verzichtet, eigene Bilder von der Nikolaikirche zu machen…
… Am Eingang zum Kirchenschiff wird man von Johann Sebastian Bach begrüßt, der von 1723 bis 1750 Organist und Kantor in der Nikolaikirche war, und zahlreiche seiner Kantaten und Oratorien zusammen mit dem Thomanerchor dort zum ersten Mal aufführen ließ – unter anderem auch die Johannespassion, eines seiner umfangreichsten Werke…
… In den achtziger Jahren entwickelten sich aus den abendlichen Montagsgebeten, die anfänglich nur von wenigen Gläubigen besucht wurden, die friedlichen Montagsdemonstrationen gegen das DDR-Regime. Ende der Achtziger gingen Woche für Woche Zehntausende, manchmal sogar über 100.000 Menschen auf die Straßen, um für Demokratie, Freiheit, freie Wahlen und eine Wiedervereinigung zu demonstrieren…




… Was ich auf unserem Rundgang durch Leipzig sonst noch sehen und erleben durfte, erzähle und zeige ich euch ein andermal. Habt ein schönes Wochenende!…