Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Momentaufnahmen #14…

… Wo würdest du auf dieser Welt leben wollen, für eine Weile oder für immer? Das möchte Aequitas et Veritas gerne wissen…

… Viele, viele Jahre lang war ein Blockhaus bzw. eine Almhütte tief in den Bergen mein größter Sehnsuchts-Traum. Oft wenn ich beruflich oder privat unter Stress stand, und der Schlaf mich des nachts mied, habe ich mir damit die Zeit vertrieben, mir das auszumalen. Mein Domizil wäre hoch droben, fern von der „Zivilisation“ in eine Senke gebaut, in drei Himmelsrichtungen umrahmt von hoch aufragenden, malerisch zerklüfteten Gipfeln, nach einer Seite würde sich das Bergpanorama auftun und mir einen großartigen Blick ins Tal fern unter mir bescheren. Ich würde dort abgeschieden leben – aber natürlich würde es einen mit einem Geländewagen befahrbaren Weg geben, denn einmal pro Woche würde ich mich zum Einkaufen in den nächst gelegenen Ort begeben müssen. Scheue Wesen wie Murmeltiere, Gemsen, Steinböcke und Adler würden quasi bis an meine Haustüre kommen. Eingefasst wäre meine Hütte von einem üppigen und wunderschönen Bauerngarten. Innen wäre meine Behausung sehr komfortabel eingerichtet – ein großer Raum zum Kochen, Wohnen, Schlafen, natürlich mit meinen vielen Büchern sowie einer hervorragenden Stereoanlage ausgestattet, mit einem riesigen Kamin – und einem modernen Badezimmer. Ich würde mir die Zeit mit Lesen, Träumen, Philosophieren, Schreiben, Naturbeobachtungen, Musik hören und selbstredend Fotografieren vertreiben. Nur selten würden Menschen den Weg zu mir finden, ich würde sie zu Kaffee und Kuchen oder einer deftigen Brotzeit einladen, sie würden mir die Neuigkeiten von der großen, so weit entfernten Welt erzählen. Dann würde ich sie wieder ziehen lassen, voller Dankbarkeit, all dem Trubel, Getöse, dem Wirrwarr da unten entkommen zu sein. Ich würde mich auf den Felsvorsprung am Rande meines Gartens setzen, von dem aus man die schönste Aussicht ins Tal hat, und mich so frei fühlen wie niemals zuvor…

… Mittlerweile fühle ich mich aber genau da, wo ich jetzt bin, die meiste Zeit über sehr wohl, und der Tagtraum vom einsamen, den Menschen fernen Blockhaus sucht mich nur mehr selten heim… 😉 Als ehemaliger begeisterter Bergfex weiß ich übrigens recht genau, wie das Leben in den Bergen „in echt“ so ist, und dass mein Traum der Realität in keiner Weise entspricht… 😉


29 Antworten zu “Momentaufnahmen #14…”

    • Mittlerweile erträume ich mir das nicht mehr, liebe Rosie. 😉 Mit der Schwerbehinderung bin ich hier in der Stadt schon weitaus besser aufgehoben als einsam irgendwo in den Bergen. 😉

      • Da hast du recht, liebe Margot. Manchmal passen Wunsch und Wirklichkeit nicht so recht zusammen. Einer meiner Träume war es lange, einmal durch die Eremitage in St. Petersburg zu schlendern und die unglaublichen Kunstwerke und fantastisch ausgestatteten Räume in aller Ruhe zu betrachten. Und was soll ich sagen? Vor einigen Jahren wurde der Traum tatsächlich Wirklichkeit! Allerdings nicht ganz so, wie ich es erhofft hatte, denn aufgrund der Menge an Besuchern wurden wir doch relativ zügig hindurchgeschleust.

  1. Ein sehr schöner Traum, den du dir zumindest bewahren solltest, liebe Martha…
    Herzliche Grüße und komm gut in die Woche 🌼🍀

    • Was für eine schöne Erfüllung eines Tagtraums!… In früheren Jahren, als ich noch fit und beweglich war, habe ich mir einige Male meinen Traum quasi auch erfüllt, und in heimatlichen Berghütten übernachtet. 😉

    • Gute Musik, meine Bücher und ein feines Gerät, um ins WWW zu gelangen und meine Bilder zu bearbeiten, und ein komfortables Bett, darauf lege ich großen Wert. 😉 Und ich muss mich wohl fühlen. Dann passt’s. 😉

  2. Was für eine schöne Art, sich schlaflose Stunden zu vertreiben! Mir defilieren in solchen Nächten immer sämtliche kleineren und grösseren Katastrophen meines Lebens an meinem geistigen Auge vorbei – und bei Dunkelheit sehen sie einfach nur grässlich aus! Ich nehme mir ein Beispiel und werde mich künftig in ein liebliches Flusstal mit lauen Lüftchen träumen.

    • Das Defilee aller bedeutenden und unbedeutenden Katastrophen kenne ich schon auch. Am schlimmsten ist diese beunruhigende Parade in den späten Nachtstunden kurz vor Morgengrauen. Da hilft dann manchmal auch der Traum von der Hütte in den Bergen nicht mehr. 😉

  3. Manchmal ist es gut, dass ein Traum ein Traum bleibt. Insbesondere dann, wenn der Traum Potential für einen Alptraum hat.
    Dann ist es besser sich an dem Traum zu erfreuen und die Freuden der Realität zu genießen.
    LG, der WoMolix war da 😉

This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.