Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

ABC-Projekt – M wie Mupfel…

… Die nächste Runde in Wortmans ABC-Projekt…

… In den sechziger Jahren übten die ungemein witzig, detailreich und spannend gestalteten TV-Serien der Augsburger Puppenkiste – ein 1948 von der Familie Oehmichen gegründetes Marionettentheater – auf Kinder jeglichen Alters eine unwiderstehliche Faszination aus. In Szene gesetzt wurden nebst eigenen Stücken, Klassikern von Shakespeare, Goethe und Schiller, Opern wie „Die Zauberflöte“ vor allem Kinderbücher: Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, „Jim Knopf und die Wilde Dreizehn“, „Der gestiefelte Kater“, und natürlich Max Kruses „Urmel aus dem Eis“…

… Professor Habakuk Tibatong bringt zusammen mit Tim Tintenklecks, einem Waisenjungen, und dem sprechenden Hausschwein Wutz auf der kleinen Insel Titiwu Tieren das Sprechen bei. Das gelingt ihm allerdings bei seinen Schülern nie so hundertprozentig, sie haben allesamt ihre drolligen Sprachfehler: Ping, der Pinguin, kann kein „Sch“ artikulieren, bei ihm wird stets ein „Pf“ daraus, Waran Wawa lispelt, der See-Elefant singt fortwährend laut wehmütige Lieder, und Schuhschnabel Schusch sagt statt „i“ immer „ä“…

… Der Professor findet eines Tages ein Dinosaurier-Ei, das in einem riesigen Eisberg angeschwemmt wurde, und brütet dieses erfolgreich aus. Es schlüpft das Dinosaurier-Baby Urmel, das von dem als Haushälterin agierenden Schwein Wutz aufgezogen und bemuttert wird…

… Das Urmel erlebt mit seinen tierischen Freunden, dem Professor und Tim Tintenklecks manch spannende Abenteuer, wird von dem gelangweilten König Pumponell von Pumpolonien, auch König Futsch genannt, erbarmungslos gejagt, durch ein Erdbeben in der Höhle der geheimnisvollen Riesenkrabbe eingeschlossen, und dank einer halsbrecherischen Rettungsaktion mittels der zum U-Boot umfunktionierten Bettstatt von Schwein Wutz, der Schlummertonne, glücklich geborgen. Man schließt Frieden mit König Futsch, der ein ziemlich einfältiger Zeitgenosse ist, und mit einem angeblich unsichtbaren Fisch in einem Wassereimer als Abschiedsgeschenk selig von dannen zieht…

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… Eines Tages zeigt der Waran Wawa seinem Pinguinfreund Ping seine neueste Schlafstatt, eine wunderschöne große Muschel. Ping, der ja bekanntlich kein „Sch“ aussprechen kann, ist ganz schön neidisch, und ruft laut: „Ich will auch eine Mupfel!“ Für viele Puppenkisten-Fans alt und jung ist genau diese Szene der absolute Brüller. Und ich gestehe, dass ich immer noch, nach mittlerweile über fünfzig Jahren 😉 , wenn irgendwo im Fernsehen von Muscheln die Rede ist, lauthals krakeele: „Ich will auch eine Mupfel!“ Ja, ich weiß, das ist seltsam. Aber ich halte es mit Loriot, der mal gesagt hat: „Wenn eine Schraube locker ist, dann hat das Leben mehr Spiel“…

… Ich habe leider nirgendwo im WWW genau diese Szene der TV-Inszenierung „Urmel aus dem Eis“ der Augsburger Puppenkiste gefunden. Nur dieses Video – bei ca. der achtundzwanzigsten Minute sieht man Wawa und Ping, und die schöne große Mupfel… 😉


13 Antworten zu “ABC-Projekt – M wie Mupfel…”

  1. das ist ja lustig!
    ich kenne den begriff „mupfel“ und hatte mich beim lesen sofort gefragt: wo kommt das her …und du hast es wunderbar erklärt.
    dankeschön!

  2. Als ich die Überschrift im Reader sah, dachte ich sofort an die Mupfel beim Urmel.
    Und wie ich jetzt sehe, hatte ich den richtigen Riecher 🙂

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