Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

ABC-Projekt – I wie Isarnixe…

… Mein Beitrag für diese Ausgabe von Wortmans coolem Blog-Projekt:..

… Anno 1487 wollte der bayerische Herzog Albrecht IV die junge, verführerische Kunigunde ehelichen. Zur Hochzeit fanden sich Gaukler und Spielleute von nah und ferne ein. Unter ihnen befand sich ein junger Edelmann, der ausgezeichnet Dudelsack spielen konnte, und seine Zuhörer:Innen mit seiner Kunst stürmisch begeisterte. Wenn Kunigunde ihm lauschte, musizierte er besonders virtuos, denn er hatte sich unsterblich in die Braut des Herzogs verliebt…

… Das beruhte leider nicht auf Gegenseitigkeit. Zum einen, weil Kunigunde natürlich dem Bayernherzog versprochen war, zum anderen, weil sich die edle „Dame“ für etwas Besonderes hielt, und einen kaltherzigen und niederträchtigen Charakter ihr Eigen nannte. Nur wenn er bereit sei, sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen, so meinte die Angebetete, würde sich ihr Herz erweichen lassen. Daraufhin warf Kunigunde ihren Schmuck hohnlachend in die reissende Isar. Der junge Edelmann sprang unverzüglich hinterher – er und die Geschmeide waren nie wieder gesehen…

… Auf sehr mysteriöse Art und Weise verschwand die herzlose Kunigunde drei Tage später. Seitdem kann man ihre verführerischen Rufe aus den das Ufer säumenden Wäldern vernehmen. Flößer, die dieses sehnsuchtsvolle Locken vernahmen, würden alsbald den Tod finden, so erzählte man sich. Man würde der Isarnixe nur dann unbehelligt entkommen, wenn man sich wie einst Odysseus die Ohren verstopfen, laut beten, oder sich mit geweihten Amuletten schützen würde…

… Da sie mir bislang noch nie begegnet ist, die legendäre Isarnixe, obwohl ich einige Jahre lang in einer Wirtschaft am Ufer der Isar gearbeitet habe, kann ich mit einem Bild von ihr leider nicht dienen. 😉 Aber ein paar Aufnahmen von unserem schönen Fluss habe ich natürlich schon – und zwar von der Oberen Isar zwischen Mittenwald und Krün, wo sie noch ungestüm und jung ist, von ihrem Weg durch Lenggries, Bad Tölz und natürlich München… 😉


42 Antworten zu “ABC-Projekt – I wie Isarnixe…”

    • Vielen Dank!
      Ja, den habe ich: Von Krün aus gibt es einen sehr feinen und auch interessanten Isar-Erlebnisweg entlang der Oberen Isar bis entweder zur Isarschleife, bzw. weiter bis Mittenwald.

  1. Nun ist wieder eine Bildungslücke bei mir geschlossen und deine Fotos sind auch wieder ganz toll, liebe Martha!
    Liebe Grüße von Herzen, Hanne 🌼

    • So erging es mir gestern auch, als ich nach der Sage von der Isarnixe forschte. Ich hatte zwar schon öfters davon gehört, aber Genaueres wusste ich noch nicht. 😉
      Vielen Dank, und liebe Grüße!

  2. Ich mag diese alten Sagen 😊 bei uns wandeln des Nächtens weiße Frauen durch die Auen.
    Schöne – wanderappetitanregende Fotos 😍
    Liebe Grüße
    Sabine vom 🕷 🕸

    • Ja, die Weißen Frauen, die kommen auch häufig vor… In der Münchner Residenz soll auch eine solche des Nachts umgehen. 😉
      Danke schön, liebe Sabine, ich grüße dich herzlich zurück!

  3. Was dem Rheinländer seine Loreley, ist in Bayern die IsarNixe. Leider ist unser Hausflüßchen Ryck mit seinen 10km Länge (die anderen 20km bis zum Mündungsgebiet heißen „Ryckgraben“) zu kurz, um solch schaurig schöne Geschichten zu haben. Aber der Ryck ist sogar Bundesschiffahrtsstraße. Der Name Ryck rührt vom slawischen „Reka“ her und bedeutet einfach nur „Fluß“.
    Lieben Gruß vom Ryck an die Isar vom ollen, grauen, pommerschen Wolf.

    • So ist es, lieber Wolfgang. 😉
      Wobei man der Kunigunde mit dieser Sage höchst Unrecht tut. In Wahrheit ist sie nicht verschwunden, sondern hat in Innsbruck 1487 den achtzehn Jahre älteren Herzog Albrecht IV. geehelicht. Sie war Erzherzogin, eine Schwester des Kaisers Maximilian I., sehr klug, sehr belesen… Die Mär von der Isarnixe ist wohl von Leuten in die Welt gesetzt worden, die der Kunigunde nicht unbedingt zugetan waren. 😉
      Herzliche Grüße!

            • So wie ich das verstanden habe, alle.
              Ich zitiere mal aus dem Münchner Merkur:

              „In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 darf die Außengastronomie ab Montag (10. Mai) bis 22 Uhr öffnen.
              Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos dürfen bei einer Inzidenz unter 100 (siehe oben) ebenfalls ab Montag (10. Mai) öffnen.
              Zum Start der Pfingstferien (21. Mai) soll Tourismus bei einer Inzidenz unter 100 (siehe oben) möglich sein. Hotels, Campingplätze und Ferienhäuser dürfen öffnen.
              Für Geimpfte sowie Genese gelten ab Donnerstag (6. Mai) Lockerungen. Diese Personen werden in Bayern mit Negativ Getesteten gleichgestellt. Die Testpflicht entfällt, ebenso wie Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen.

              Hinsichtlich der oben genannten Öffnungen ist zu beachten, dass Hygienekonzepte, Masken- und Testpflichten weiterhin gelten. Details zu den Neuerungen werden von den zuständigen Ministerien erarbeitet, heißt es von Seiten der bayerischen Regierung.“

  4. Dass man eine Zwiedern zur Nixe werden lässt 🙄😜 ich mag an der Sage auf alle Fälle den gerechten Ansatz für das Bösartige. Wieder was gelernt – liebe Grüße an die Isar von mir

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