Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

ABC-Projekt – B wie Baseball…

… Die zweite Runde von Wortmans Blogprojekt...

… Dieser Ballsport existiert in Deutschland ja leider nur als eine recht wenig beachtete Randerscheinung. In frühen Jahren hat mich dieser Mannschaftssport ehrlich gesagt auch kaum interessiert. Doch während meines ersten Aufenthalts in den Staaten Mitte der Neunziger bin ich auf den Geschmack gekommen…

… Was wohl Viele an Baseball stört, ist das komplizierte Regelwerk. Selbst eingefleischte Spezialisten, die diesen Ballsport quasi mit der Muttermilch eingesogen haben, wie z. B. der Bestsellerautor John Grisham, haben Probleme damit, es zu erklären. Das nimmt nicht weiters wunder, wenn man sich vor Augen führt, dass das Regelbuch fünfzehn Zentimeter dick ist… 😉

… Ich bin jetzt mal so dreist und wage mich an eine ganz kurze Schilderung der wichtigsten Eigenheiten: Es gibt zwei Mannschaften à 25 Spieler, von denen von dem einem Team 9 auf dem diamantförmigen Spielfeld verteilt sind, das in zwei Abschnitte gegliedert ist, das Outfield und das quadratische Infield. Am unteren spitzen Ende des Infields liegt die sogenannte Home Base, eine weiße, fünfeckige Platte, an den drei anderen Ecken die weiteren drei Bases. Zu Beginn eines jeden halben Innings – Spielabschnitt – befinden sich an der Home Base der einzige Spieler der gegnerischen Mannschaft, der Schlagmann, sowie der Fänger und hinter ihm einer der sechs Schiedsrichter (Umpire). Über das äußere Spielfeld verteilt halten sich die drei Outfielder auf, die jeden Ball, der dorthin geschlagen wird, so schnell als möglich fangen und zu jenen vier Mannschaftskollegen weiterleiten müssen, die zur Bewachung der Bases eingeteilt sind…

… Ungefähr 18 Meter von der Home Plate entfernt, exakt in der Mitte des Infields, ist der ca. 25 cm hohe Wurfhügel. Dort steht der Pitcher (Werfer), der versuchen muss, seine weit über 100 Stundenkilometer schnellen Bälle in einem genau festgelegten „Fenster“ am gegnerischen Schläger vorbei dem in unförmige Schutzkleidung und überdimensionale Handschuhe gewandeten Fänger zukommen zu lassen…

… Der gegnerische Schlagmann (Batter) wird natürlich alles daran setzen, mit seinem Schlagholz – niemalsnienicht Keule nennen! 😉 – die geworfenen Bälle so weit als möglich ins Outfield zu dreschen. Gelingt ihm das, muss er versuchen, ganz fix die rechts der Home Base liegende 1. Base zu erreichen. Hat er Erfolg, darf er dort stehen bleiben, und der nächste Schlagmann seines Teams nimmt seinen Platz an der Home Base ein. Erzielt dieser ebenfalls einen Hit, rückt der erste Schlagmann auf die zweite Base vor, bis alle drei Bases vom Gegner besetzt sind…

… Das Aufregendste ist natürlich, wenn ein Batter einen Ball so wuchtig trifft, dass dieser in hohem Bogen über das Outfield hinaus fliegt – ein sogenannter Home Run. Der Batter darf in diesem Fall ungehindert das gesamte Infield umrunden. Und natürlich bringt ein Home Run der Mannschaft auch die höchste Punktzahl…

… Eine Partie dauert in der Regel neun Innings, ein festgesetztes Zeitmaß gibt es nicht. In einem Inning, das in zwei Hälften unterteilt ist – Top und Bottom Inning – wechseln beide Mannschaften einmal die Positionen. Und zwar wenn entweder alle drei Bases durch gegnerische Schlagmänner belegt sind, ein Home Run geschlagen wurde, oder drei Batter die „Granaten“ des Pitchers dreimal ins Foul Territory geschossen bzw. dreimal verfehlt haben. Ein Spiel ist dann beendet, wenn eine Mannschaft mit mindestens zwei Punkten in Führung liegt (für jeden Batter, der eine Base erobert hat, gibt es einen Punkt. Ein Homerun bringt bis zu vier Punkte, je nachdem wieviele Bases von gegnerischen Schlägern besetzt sind). Ist das nicht der Fall, wird um so viele Innings verlängert, bis ein klarer Sieger feststeht, das Wetter sich rapide verschlechtert, die Pitcher bzw. Batter zu ausgelaugt zum Werfen bzw. Schlagen sind, oder die Stadionbeleuchtung den Geist aufgibt. 😉 Das weltweit längste Baseball-Spiel dauerte ganze 7 Stunden und 20 Minuten, und wurde 2018 in Los Angeles ausgetragen… 😉

… Das sind ganz, ganz, ganz grob und sehr laienhaft umrissen die wichtigsten Baseball-Regeln… 😉

… Egal, wie lange ein Spiel dauert – es ist immer eine einzigartige Mischung aus gepflegter Langeweile und einem sekundenschnellen Wechsel zu mitreissender Spannung…

… Die Spielfeld-Grafiken habe ich mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia eingefügt, die Fotos sind 2014 während der Vorrunden der Internationalen Baseball Weltmeisterschaft in Regensburg entstanden…

… Natürlich darf in einem Blogpost über Baseball DIE Hymne dieses Ballsports nicht fehlen: „Take Me Out To The Ball Game!“ 😉 …


10 Antworten zu “ABC-Projekt – B wie Baseball…”

  1. In der Schule haben wir früher öfters Brennball spielen müssen – beim Lesen der Beschreibung fühle ich mich daran erinnert; aber ch stelle es mir schon sehr schwierig für mich vor, den Ball mit dem Schläger überhaupt zu treffen – ich würde ständig danebenhauen.

  2. Ich gebe zu, dass ich absolut keine Ahnung von Baseball habe.
    Vor vielen Jahren besuchte ich einmal ein Spiel einer „kleinen“ Mannschaft vor Ort während eines Urlaubes in den USA, da ich der Meinung war, es wäre eine gute Idee, um einen Zugang zu diesem Ballsport zu bekommen.
    Allerdings ging ich genau so „schlau“ von der Zuschauertrbüne hinunter, wie ich hinaufgegangen bin.
    ❄️❄️❄️ Grüße aus dem Winterwunderland….von Rosie

    • Das braucht eine geraume Weile, um sich in Baseball einfinden zu können… Ich hatte vor etlichen Jahren das Glück, dass ich den TV-Sender CNN Sports empfangen konnte, und da sah ich mir des Öfteren Spiele der Baseball Major Leagues an. 😉 Nach einer Weile wird einem das Geschehen vertraut, zumindest was die Grundregeln anbelangt. 😉
      Herzliche Grüße aus dem schön verschneiten München!

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